#48 - Willkommen in Dubai

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Der Flug verging relativ langsam. Der Junge hörte Musik und ignorierte mich. Ich begann mich schnell zu langweilen. Auf dem Fernseher liefen ein paar Folgen vor verschiedenen Serien. Ich schaute eine Folge Supernatural und hörte dann mit meinem IPod Musik, bis die Stewardess rumgingen und Getränke verteilten.

Sie war gerade in Adrians Reihe, als mir eine Idee kam.

»Hey«, meinte ich mit gedämpfter Stimme zu dem Jungen neben mir. Inzwischen hatte er keine Kopfhörer mehr in seinen Ohren. »Sag mir, welches Getränk du nehmen willst

Er sah mich kurz an. Sein Blick war wieder verwirrt, als ich ihn so direkt ansprach. »Tomatensaft mit Salz und Pfeffer«, sagte er.

Ich runzelte die Stirn und beugte mich ein bisschen zu mir, damit der Opa neben mir nicht lauschte. »Sag ihr, dass du Cola willst

Er kniff die Augen zusammen. Als die Stewardess bei uns ankam, fragte sie zuerst den Opa. Er nahm sich einen Kaffee. Danach war ich dran, ich bestellte mir eine Cola. Als er dran war, blickte er etwas geistesabwesend. »Eine Cola«, sagte er schließlich ziemlich konfus.

Er bekam seine Cola und starrte dann darauf.

»Wieso hast du dir eine Cola bestellt?«, fragte ich ihn neugierig. »Wolltest du nicht Tomatensaft trinken?«

Er öffnete den Mund, aber kein Wort kam heraus. »Ich weiß es nicht«, gestand er. »Ich schätze ich hatte gerade mehr Lust darauf.«

Ich biss mir auf die Lippe, um meinen Triumph zu unterdrücken. Ich hatte diesen Jungen innerhalb von einer Stunde dreimal manipuliert. Wow, das war echt... unglaublich.

Und da hatte ich meine Beschäftigung. Den ganzen Flug über missbrauchte ich ihn als Versuchsobjekt (okay das klang vielleicht nicht gerade fair aber da er ein Idiot war, war mir das auch egal).. Ich zwang ihn dazu mir seine schlimmsten Taten zu erzählen (seine Freundin dreimal zu betrügen, ohne dass sie etwas davon wusste, sah er als das schlimmste an). Dann brachte ich ihn dazu, wenn er zurückkehrte, alles seiner Freundin zu erzählen und sie dazu zu bringen, ihm zu vergeben. Er sollte alles dafür geben und mehr.

Außerdem fand ich heraus, dass er seine Mitschüler hänselte. Also befahl ich ihm sich bei jedem seiner Opfer zu entschuldigen und ihnen etwas zu essen zu kaufen, da er ihnen es immer weggenommen hatte.

Als wir landeten, war er ein komplett anderer Mensch. Ich hatte viel Energie in die Manipulation reingesteckt und nun war ich innerlich erschöpft.

Der Pilot verabschiedete sich von allen Passagieren und dann durften wir endlich aussteigen. Im Tunnel entdeckte ich Max zuerst. »Hey, Max!«, rief ich über die Leute hinweg.

Er drehte sich um und wartete kurz, bis ich ihn eingeholt hatte. »Hey. Wie war dein Flug?«, erkundigte er sich bei mir

»Zuerst etwas schrecklich, aber dann ging es. War nur ein bisschen langweilig und ich glaube ich kann für die nächsten drei Tage nicht mehr sitzen.«

Er lachte. »Bei mir war es ungefähr genauso. Nur saß ich neben zwei Frauen, die sich über sehr«, er hustete peinlich berührt, »intime Dinge unterhalten haben.«

Ich prustete los. »Dass das gut war, kann ich mir vorstellen«, lachte ich.

Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter und Liz trat neben mich. »Hat euch das Essen auch nicht geschmeckt? Ich meine dieser Fraß war echt widerlich«, sagte sie und schüttelte sich vor Ekel.

»Touché.«

Liz fasste sich an die Stirn. »Ach und Zack meinte wir treffen uns da; wo unsere Koffer ankommen. Hier sind zu viele Menschen, hier würden wir uns sonst nicht wiederfinden«, fügte sie hinzu.

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