Kapitel 49

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Mittwoch, 8. März

"Oh mein Gott! Ein Dinosaurier!", ruft Ramazan, wie ein kleines Kind und rennt zum gigantischen Skelett des Brachiosauros brancai. "Denkt ihr, wir können auf ihn drauf steigen? Malik, kommt hilf mir eine Räuberleiter zu machen." Wir fangen an zu Lachen. Dieser Junge sorgt immer für gute Laune. "Lass uns doch Can nehmen", schmunzelt Malik, was uns noch mehr zum Lachen bringt. "Stimmt, wir machen ein Bild mit Can. Er ist genauso groß, wie dieser tote Dinosaurier", witzelt Ramazan und stellt sich zu Can, der ihm auf den Hinterkopf haut. Wir laufen herum und fotografieren uns bei den verschiedensten Tieren. Irgendwann kommen wir bei den ausgestopften Tieren an. Als ich den Löwen sehe, der angriffsbereit guckt, muss ich an Can denken. Die Augen des Löwen sind hellbraun, das liegt bestimmt daran, dass er ausgestopft wurde. Wären sie heller, würde ich sofort Can in ihnen sehen. Seit den zwei Vorfällen mit Cihan muss ich immer an Can denken, wenn ich Löwen sehe oder etwas über sie höre.

 Seit den zwei Vorfällen mit Cihan muss ich immer an Can denken, wenn ich Löwen sehe oder etwas über sie höre

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"Shana, guck mal. Wir haben Can gefunden", lacht Ramazan und zeigt auf das Glasgehäuse, wo sich ein ausgestopfter Gorilla befindet. Sofort fange ich laut an zu lachen und kann gar nicht mehr aufhören, was die Leute um uns herum schief gucken lässt, doch das interessiert uns nicht im Geringsten. Ich lache so stark, dass Saliha anfängt mitzulachen. Dadurch entsteht wieder einmal eine Kettenreaktion, in der alle mit lachen. Alle, bis auf Can.

Nachdem ich mir die Tränen weggewischt habe und einmal tief durchgeatmet habe, laufen wir weiter

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Nachdem ich mir die Tränen weggewischt habe und einmal tief durchgeatmet habe, laufen wir weiter. "Wie süß! Ein Panda", schwärmt Saliha und läuft auf den ausgestopften Panda zu. Auch vor ihm machen wir Fotos, wie beim Eisbären, beim Zebra und bei vielen anderen Tieren auch. Wir laufen weiter und kommen an einer riesigen, begehbaren Vitrine an, in denen Glasbehälter stehen, in denen sich konservierte Tierpräparate befinden. Wir gehen hinein und beobachten alles genau. Echsen, Rochen, Schlangen und weiter Tiere sind mit einer komischen bräunlichen und manchmal auch grünlich oder gelblichen Flüssigkeit in den Glasbehältnissen gefangen. Ich laufe die Treppen hoch, ohne den anderen Bescheid gegeben zu haben und schaue mir die konservierten Seepferdchen an - vielleicht etwas zu lange. Ich werde irgendwann an der Schulter angetippt und werde somit aus meiner Faszination herausgeholt. "Die anderen sind schon gegangen", sagt Can und guckt mich herablassend an. Jetzt ist es wieder wie vorher. Ich verdrehe die Augen und will runter laufen, doch Can stellt sich mir in den Weg. "Was willst du?", frage ich genervt. Da er mir anscheinend keine Antwort geben will und mich nur mit seinen leuchtenden Augen anschauen will, beschließe ich mich weiterzulaufen, doch Can stellt sich mir wieder in den Weg, was mich genervt aufstöhnen lässt. "Was ist?", frage ich bissig. Er kommt mir näher und geht an mein Ohr, was mich zusammenzucken lässt. "Schön, was deine Freundinnen denken. Wenn du willst, dann können wir es ja mal wirklich tun", raunt er mir zu und schaut mich danach grinsend an.

ArroganzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt