Montag, 3. Juni
Nach einer insgesamt über zwölf Stunden andauernden Fahrt kommen wir endlich auf spanischem Boden an. Seufzend drehe ich mich mit einem Grinsen zu Saliha und Viyan und kreische einmal mit ihnen, bevor wir ernst werden. Wir holen unsere Koffer ab und laufen zu Herrn Markus und Herrn Jakubeck. Ich höre nur mit einem Ohr zu, da das Wetter einfach perfekt ist. Keine einzige Wolke ist zu sehen, nur der blaue Himmel und die grelle Sonne, die für manche zu heiß ist, aber für mich perfekt. "Wir werden gleich einchecken und dann habt ihr eine halbe Stunde Zeit euch fertig zumachen fürs Frühstück. Die Zimmer sind auf der zehnten Etage und benehmt euch." Herr Markus schaut auffällig zu den Jungen und geht mit uns in den Eingangsbereich, wo manche wegen der Klimaanlage entspannt aufstöhnen. Die Inneneinrichtung sieht edel und vielversprechend aus. Womöglich, da sie in braunen und weißen Tönen gehalten wurde. Ich stelle mich mit Saliha und Viyan vor den Tresen und fahre mir meiner Hand über die Marmorsteine, die die Oberfläche ausmachen. Das Hotel gefällt mir immer mehr. Eine nett wirkende und junge Mitarbeiterin begrüßt die Lehrer freundlich und spricht anscheinend Deutsch, was mich nur leicht überrascht. Nach einigen austauschenden Sätze gibt Herr Jakubeck der Dame irgendwelche Papiere, woraufhin sie eine kleine Schachtel voller Schlüssel vor die Lehrer stellt und diese ihnen gibt. "Wer will als erstes?" Sofort stürmen alle auf die Schlüssel und rasen zu den Aufzügen. Viyan kommt grinsend zu mir und Saliha und klimpert mit dem Schlüssel, den sie ergattert hat. "Los! Ich kann es kaum abwarten!" Sie zieht mit einer Hand ihren Koffer und mit der anderen Hand mich hinter sich her und quetscht uns in den Aufzug. Viyan schaut auf die Schlüsselnummer und rennt dann aus dem Aufzug raus, weswegen Saliha und ich ihr hinterher trollen. Voller Spannung öffnet Viyan die Tür, zieht uns mit unseren Koffern rein und dreht sich zufrieden zu uns. Wir drei lassen einen Freudenschrei raus und springen und tanzen herum.
"Diesmal schlafe ich auf dem Ehebett." Ich schmeiße mich auf das Ehebett und schaue mir das Zimmer an. Es ist ebenfalls in braun und weiß Tönen gehalten. Weiße Bettbezüge, braune Kissen und Tagesdecken, sowie beige Holzakzente. "Es ist total schön eingerichtet. Ich hatte schon Angst, dass wir in irgendein Loch gesteckt werden", kommentiert Saliha und packt ihren Koffer aus. "Wir haben frei WLAN!", informiert uns Viyan euphorisch, weswegen wir uns alle schnell mit dem Netzwerk verbinden. "Die Tage müssen wir genießen", kommt es bedrohlich von Viyan, die mit dem Zeigefinger auf mich zeigt. Ich nicke schmunzelnd und packe dann meinen Koffer aus, wo ich meine Jogginghose gegen eine khakifarbene Karottenhose mit goldenen Akzenten tausche, genau sowie mein schwarzes T-Shirt gegen ein anderes T-Shirt tauschen will, doch als mir mein weißes, schulterfreies Oberteil ins Auge sticht, greife ich es schmunzelnd und ziehe es mir über. Es existiert ja nichts schöneres, als Can zu reizten. Meine Haare, die zu einer Art halbglatten-halblockigen Busch mutiert sind, käme ich und frisiere sie dann zu einem voluminösen Dutt. Noch etwas viel Deo, Bodyspray und meine weißen Chucks und schon bin ich fertig. Ich drehe mich zu Viyan und Saliha, die gerade erst dabei sind sich zu schminken. "Ihr werdet doch sowieso schwitzen", gebe ich mit verdrehten Augen von mir. "Hallo? Wir müssen gut aussehen. Spanische Jungs sind hier überall. Damelo papi chulo", schnurrt Viyan und fängt an, sich zu bewegen, bevor sie sich wieder ihrem Make-up widmet. Mein Handy klingelt, weswegen ich verwirrt nach meiner Jogginghose greife und mich frage, wer mich anrufen könnte. Mama bestimmt. Als ich den Namen lese, verdrehe ich meine Augen und nehme schnaubend an.
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Arroganz
RomanceShana ist ein temperamentvolles, 16-jähriges Mädchen, das gerade dabei ist, die Oberstufe zu besuchen und ihr Abitur zu absolvieren. Schon an ihrem ersten Tag trifft sie auf den, ihr noch unbekannten, 17-jährigen Can. Seine chauvinistische Art lässt...