New Life

Kapitel 16: Aria

Im Salon wuselte nach einiger Zeit nicht nur die eine Friseurin um mich herum sondern auch noch eine zweite, beide waren damit beschäftigt meine Haare mit der Farbe ein zu pinseln und danach in Alufolie zu packen. Ich konnte währenddessen total abschalten und noch einmal die Tanzschritte im Kopf durchgehen die ich morgen an meinem ersten Tag brauchen würde, zwar war ich angenommen doch morgen mussten wir erst einmal in meinem Hauptfach Tanz mit unterschiedlichen Choreographien zeigen wie weit wir schon waren und in welcher Reihe wir vorerst Platz finden würden. Ich hoffte natürlich darauf das ich in die erste kam doch ich hatte noch keine anderen Tänzer gesehen und somit konnte ich kaum jemanden einschätzen. In dem Jahr in dem ich im Ausland gewesen war, genau in Österreich hatte ich einiges an andere Tänze kennengelernt und hoffte dass ich damit die nötige Vielseitigkeit zustande brachte.
In meinem Kopf ging ich jeden Schritt den ich machen musste noch einmal, zweimal und noch öfter durch bis die beiden endlich ihr Werk vollendet hatten und ich mich das erste Mal im Spiegel sehen konnte. Zuerst war es ein wenig ungewohnt, doch auf den zweiten Blick fand ich es wirklich toll. Die Farben liefen nahtlos ineinander meine von Natur aus welligen Haare kamen damit noch besser zur Geltung. Kurz, ich war völlig zufrieden und überlegt schon ob ich Tyler für diese Wette danken sollte, doch ich entschied mich dagegen denn sonst würde er noch überheblicher werden oder sogar meinen er bräuchte seine Wettschulden nicht zu begleichen.
Irgendwie fragte ich mich was er wohl gerade zu erledigen hatte, doch ich schob den Gedanken gleich ganz weit weg denn ich sollten nicht an ihn denken sondern an meine ersten Stunden morgen oder etwas ganz anderes. Als ich noch einmal in den Spiegel sah stellte ich fest dass es der perfekte Schritt gewesen war für meinen Neuanfang hier in Miami, ich hatte mir vorgenommen alles was geschehen war hinter mir zulassen und das war so etwas wie der erste Schritt zu dem hin.
Nachdem ich damit fertig war das zu bewundern was man mit ein bisschen Farbe hinbekommen, begleitet mich eine der Damen zur Kasse und ich gebe ihr das verlangte Geld plus Trinkgeld. Danach gehe ich nach draußen und warte auf Taylor, zwar musste ich eine Weile warten, doch er hatte doch gesagt er würde mich abholen und da musste ich ihn jetzt eben vertrauen. Ich sah mich ein wenig um doch weit weg gehen wollte ich nicht denn ich glaubte nicht dass mein Chauffeur darauf stand mich ewig zu suchen, doch ich hatte sicher noch öfter die Möglichkeit in die Stadt zu fahren und sie mir genau anzusehen. Dazu würde ich aber sicher ein Auto brauchen, da musste ich unbedingt Jake fragen denn er kannte sie ein wenig mit der Materie aus und ich wollte nicht einfach irgendeinen Wagen kaufen der mich am Ende noch mehr Geld kostete als das dieser eigentlich wert war.
Plötzlich fuhr Tyler vor und schon hatte er wieder einen Spruch zu meiner neuen Frisur, das machte mich ein wenig unsicher, doch ich ermahnte mich innerlich dass ich so etwas nicht mehr an mich heran lassen durfte. “Eine Weile, ja”, war meine Antwort auf die erste Frage, aber bei der zweiten musste ich erst kurz überlegen. “Ich möchte dass du dir etwas aus denkst, du könntest dann endlich einmal das Ding in deinem Kopf das man Gehirn nennt benutzten”, meinte ich und er warnte mich daraufhin gleich wenn ich ihm zu frech wurde, würde er mich raus schmeißen, doch mit meinem Wunsch war er dann trotz Zähneknirschen einverstanden.
Bei der WG angekommen ging ich voraus hoch um meinen besten Freund zu suchen. Er und der anschneiden dritte und letzte im Bunde saßen auf der Couch. Zuerst stellte er mir Sean vor und danach betrachtete er mich eindringlich auf eine Art und Weise was ich gemacht hatte. “Toll oder?”, fragte ich ihn mit Begeisterung in der Stimme, “Möchtest du mir einen Gefallen tun? Ich brauche unbedingt ein Auto vor allem wenn ich im Wohnheim bin, kommst du mit um eines zu suchen? Ich kenn mich einfach zu wenig aus dafür! Bitte! “, bettelte ich Jake an und ließ mich neben ihn auf die Couch fallen. Eigentlich wollte ich auf jeden Fall noch einmal die Tanzschritte durchgehen und diesmal nicht nur im Kopf, doch ich wusste nicht einmal ob ich hier irgendwo tanzen durfte, also verschob ich es einfach einmal ein wenig zurück, denn dann würde ich Jake schon noch fragen wo ich hier eine Möglichkeit hätte oder ob an das Haus ein kleiner Garten grenzte, das wusste ich natürlich alles noch nicht. Ich hatte die meiste Zeit Jake im Auge behalten doch ich konnte auch sehen dass Taylor nicht wie ich vermutete hatte hoch in sein Zimmer verschwand oder ähnliches, nein, er ließ sich neben seinen noch ziemlich fertig aussehenden WG - Kollegen Sean nieder, das überraschte mich schon ein wenig, denn ich hätte nicht gedacht das er viel mit den Jungs tat.