New Life

Epilog: Aria

ca. 5 Jahre später

"Mummy!", quietschte mein kleiner Schatz und rannte auf mich zu. Liam warf sich in meine Arme und knuddelte mich so fest er konnte. Keine zwei Sekunden später stolperte auch meine wunderschöne, kleine Prinzessin auf mich zu, meine beiden Kinder waren mein Ein und Alles, auch wenn die Zeit nach Liams Geburt ein ordentliches Stück gewesen war würde ich nie etwas ändern wollen.

Nun kam auch Tessa, meine Prinzessin, zu mir und ließ sich in meine Arme fallen. Die beiden sahen zum auffressen süß aus. Liam trug eine schwarze Hose mit weißem Hemd, einem passenden schwarzen Sakko und ebenso schwarzer Krawatte und Tessa trug ein Kleid in einem schönen hellrosa, mit einem ähnlichen Schnitt wie das in das ich in wenigen Minuten schlüpfen würde. Derzeit trug ich selbst noch eher bequeme Sachen, nur meine Haare und das Make up waren schon fertig. Gerade als ich meine beiden wieder los ließ kam Stella durch die Tür herein und sie trug den weißen Sack in dem sich das Kleid befand auf ihren Händen. Schön langsam wurde ich wirklich nervös, nach einem ziemlich langen Zeit, in der mir viele Steine in den Weg gelegt worden waren traute ich mich nun endlich den Schritt vor den Altar zu wagen.

Stella versuchte gerade meine zwei Engel aus dem Raum zu locken damit wir genug Ruhe hatten und ich mich umziehen konnte, Liam schien nach einiger Zeit, auch in seinen jungen Jahren schon, zu verstehen dass wir kurz etwas Zeit bräuchten, also nahm er die Hand von Tessa in die seine und die beiden liefen zur Tür hinaus, wahrscheinlich zu meinem Zukünftigen.

"Und? Bist du schon sehr nervös?", fragte mich Stella als sie den Reißverschluss der Schutzhülle für das Kleid öffnete. "Ja und wie" "Ach Süße, das wird schon! Vor meiner Hochzeit mit Jake wäre ich fast abgehauen und jetzt würde ich nichts mehr ändern wollen", schwärmte sie mir vor uns zog vorsichtig das Kleid hervor. Jetzt war es dann wirklich gleich so weit, ich würde den Traum eines Kleides anziehen und dort draußen würde er neben dem Altar auf mich warten.

Kurz betrachtete ich das Kleid das ich einzig und alleine für diesen einen besonderen Tag gekauft hatte und ich spürte wie mir Freudentränen in die Augen stiegen. "Ich warne dich, wenn du jetzt heulst und das Make up zerstörst dann wird dies nicht dein schönster Tag!", fauchte Stella schon fast doch ich wusste natürlich, dass dies keineswegs ernst gemeint war und mich nur zum Lachen bringen sollte und dies schaffte sie dann wirklich. Nachdem ich nun endlich bereit war hob sie das Kleid an und ließ es dann langsam an mir herunter gleiten. Während Stella die Schnürung am Rücken zuzog konnte ich mich das erste Mal in Kleid, mit Make up und allem drum und dran im Spiegel ansehen. Mir blieb fast der Mund offen stehen, mein Spiegelbild sah so gar nicht wie die Aria aus die ich sonst immer im Spiegel sah. Es war ein überwältigendes Gefühl.

Gerade als Stella die Bänder in meinem Rücken fertig gebunden hatte ging die Tür auf und Jake kam herein, im Schlepptau hatte er auch noch Sean und Will. So sehr ich es auch versuchte zu verdrängen und zu vergessen und doch erinnerte mich der Anblick von Will immer wieder an eine sehr harte Zeit, da er seinem jüngeren Bruder so ähnlich sah. Doch heute wollte ich glücklich sein und nicht an dies zurückdenken. "Du siehst bezaubernd aus Süße!", schwärmte Sean sofort und zog mich in eine feste Umarmung, wofür er keine zwei Minuten darauf einen Klaps auf die Schulter von Stella bekam da er "ihr Kunstwerk" ruinierte. Die vier waren so tolle Freunde und ich wüsste nicht was ich einen Tag ohne sie machen würde.

"Es ist soweit!", verkündete Jake aus heiterem Himmel und sorgte dafür dass ich wieder total nervös wurde und meine Hände leicht zitterten. Er hielt mir seinen Arm hin und ich hakte mich bei ihm unter, Sean und Will verschwanden um meine zwei kleinen Lieblinge mit zur Kirche zu nehmen, während Jake und seine Frau mich hinfahren würden.

Das Kleid war zwar so ein Traum, doch für den Einstieg in ein Auto war es wirklich nicht geeignet und so hatte ich ein wenig damit zu kämpfen ehe ich auf die Rückbank des Wagens klettern konnte. Während der Fahrt steigerte sich meine Nervosität mit jedem Meter den wir näher zu dieser kleinen Kapelle kamen die wir für diesen besonderen Tag ausgesucht hatten. Als wir vor besagtem Gebäude hielten, konnte ich gerade noch sehen wie Sean mir den letzten Gäste ins Innere verschwand und auch Stella huschte noch schnell hinein. Ich atmete noch einmal tief durch und sah zu Jake auf, da mein Vater immer noch im Gefängnis saß und dort auch nicht mehr so schnell heraus kam, hatte sie Jake bereit erklärt an meiner Seite zum Altar vor zu gehen.

In die eine Hand nahm ich den kleinen Blumenstrauß den mir Stella vorhin gegeben hatte und mit der anderen hackte ich mich wieder bei Jake unter, jetzt ging es wirklich los. Als wir die Kapelle betraten spielte leise Musik und meinen beiden Kindern hatte man jeweils einen Korb mit Rosenblättern in die Hand gedrückt die sie nun vor mir verstreuten. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen und dann hob ich den Kopf. Da vorne stand er nun und sah einfach perfekt aus, der Anzug passte wie angegossen und er sah als würde er nie etwas anderes tragen. Mein Herz sprang bei diesem Anblick aus meiner Brust heraus, ich liebte diesen Mann der da vorne auf mich wartete wirklich über alles.

Wir waren gerade bei meinem zukünftigen Mann angekommen als meine beiden Engel von Sean und seinem Lebensgefährten in die Bank zu meiner Linken gezogen wurden und dort dann ein leises Kichern zu hören war. Ich hatte meinen Arm von Jakes gelöst und er ging noch kurz zu meinem Verlobten hinüber und flüsterte ihm etwas zu ehe auch er sich in die Reihen der Anwesenden setzte.

Mein Blick haftet die ganze Zeit auf den Mann der nun an meiner Seite vor dem Altar stand und ich strahlte über das ganze Gesicht, wahrscheinlich so sehr, dass ich einem Atomkraftwerk Konkurrenz machen könnte, doch ich war einfach nur glücklich. Der Pfarrer trat hinter den Altar und faselte einiges in Richtung wie toll die Ehe doch war, doch meine ganze Aufmerksamkeit galt meinem Verlobten, vor allem als der Pfarrer die Fragen aller Fragen stellte: "Darum frage ich Sie Tyler, möchten Sie die hier anwesende Aria Fields zu Ihrer rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen?"

"Ja ich will"