Kapitel 159: Aria

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Tyler hatte mir wirklich das Leben gerettet, diesmal war ich wirklich davon ausgegangen das ich es nicht überleben würde, alleine schon, wenn ich die ganze Wut und Mordlust in dem Gesicht meines Vaters gesehen hatte. New York schien wirklich mein persönlicher Alptraum zu sein, immer wenn ich hier war schien alles schief gehen zu können.

Doch nun war ich mehr als froh, dass Tyler bei mir war und vor allem dass er seine Arme um mich gelegt hatte, denn ich hatte endlich wieder das Gefühl von ihm beschützt zu werden, auch wenn es mir schwer fiel es ihm in diesem Moment zu zeigen, denn ich war in einer Art Starre gefangen und ich war nicht in der Lage irgendwas zu tun oder zu sagen. Nachdem mein Vater von den Polizisten in Handschellen und unter lautem Protest seinerseits abgeführt worden war hob mich Tyler hoch, so als wäre ich nur ein Sack voll Federn und lief mit mir ins Badezimmer. Dort duschten wir erst einmal, oder besser gesagt er stellte mich und sich selbst unter die Dusche denn mir fiel es immer noch schwer auch nur eine Kleinigkeit zu tun, deshalb war ich auch mehr als froh, dass er in dieser Zeit sozusagen meine rechte Hand war. Nachdem ich wieder in meine Klamotten geschlüpft war, wachte ich allmählich wieder aus meiner Starre auf und setzte mich auf die Couch, immer noch hatte ich das Gesicht meines Vaters vor Augen wie er einfach so meine Kehle zusammendrückte, ohne einen Hauch von Reue im Gesicht. Automatisch fuhr ich mit einer Hand an meinen Hals, doch als Tyler zu mir kam mit zwei Gläsern voll Wasser in der Hand lies ich diese wieder in meinen Schoß fallen.

Nachdem er sich neben mir niedergelassen hatte, folgte ein Gespräch bei dem wir uns erst einmal aussöhnten und dies dann auch gleich mit einem Kuss besiegelten. Als ich mich wieder von ihm löste saß ich auf seinem Schoß. In seiner Nähe konnte ich nur glücklich sein, egal wie schlimm der Tag gewesen war er schaffte es immer mich zum Lächeln zu bringen und das war unter anderem eine Sache die ich an ihm so sehr liebte. Doch dieses Gefühl konnte ich nicht lange genießen, denn natürlich fragte er mich wie es zu der Situation gekommen war die er gerade noch miterlebt hatte. Ich wusste das ich ihm ein Haufen Antworten schuldig war und er diese fairerweise auch bekommen würde, doch heute hatte ich keine Kraft mehr dafür.
„Bitte sei mir nicht böse, aber ich möchte jetzt nur noch schlafen“, flüsterte ich und strich mit einer Hand durch seine Haare. „Natürlich Kleines, du hast alle Zeit der Welt, denn ich werde dir nicht mehr von der Seite weichen!“, hauchte Tyler als Antwort und stand samt mir wieder auf, damit entlockte er mich ein leichtes Lächeln. Er war einfach durch und durch perfekt, vielleicht nicht in den Augen anderer Menschen, doch ich würde nichts an ihm ändern wollen.

Sanft setzte er mich auf dem Bett in meinem Zimmer, zu dem ich ihn dirigiert hatte, ab. Ich schlüpfte aus meiner Hose und auch aus meinem Shirt und sah ihn bittend an und er verstand sofort was ich von ihm wollte und schmiss mir sein Shirt zu, ehe auch er aus seiner Jeans stieg. Mein altes Bett war für einen Riesen wie Tyler es war ziemlich klein und zu zweit war es verdammt kuschelig, doch wir beide schienen die Nähe des anderen sehr zu genießen also war es nicht weiter schlimm. Auch wenn ich die wieder aufkommende Übelkeit spürte, fiel es mir in Tylers starken Armen nicht wirklich schwer schnell einzuschlafen.

Irgendwann mitten in der Nacht wachte ich davon auf das mir wirklich so übel war und ich schnell hinüber ins Badezimmer huschte. Dort ließ ich mich auf den Boden fallen und musste mich gleich darauf übergeben. Ich hoffte inständig, dass dies nur eine Phase war, denn lang würde ich so etwas sicherlich nicht aushalten. „Hey Prinzessin alles okay?“, hörte ich eine verschlafene Stimme hinter mir und dann kamen auch schon Schritte näher. „Ja glaub schon… aber ich glaube ich… ich bin dir einige Antworten schuldig…“, flüsterte ich schon fast und Tyler strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich möchte nur noch kurz…“, hängte ich noch dran und deutete auf das Waschbecken, Tyler schien sofort zu verstehen was ich meinte drückte mir einen sanften Kuss auf die Stirn und ging zurück ins Zimmer.

Schnell putze ich mir die Zähne um diesen komischen Geschmack aus meinem Mund zu bekommen und spritze mir dann noch kurz Wasser ins Gesicht. Ich würde das schaffen! Ich würde Tyler nun die Wahrheit sagen auch auf die Gefahr hin, dass er mich dafür verlassen würde.

Langsam machte ich mich auf den Weg und fand Tyler am Kopfende des Bettes lehnend vor. Als ich das Zimmer betrat musterte er mich besorgt und ich lächelte ihn an ehe ich mich zu ihm, oder besser auf ihn setzte und einfach anfing zu reden: „…Mein Vater war nicht immer so wie du ihn gestern erlebt hast musst du wissen, er war einmal kein schlechter Dad, er hatte zwar kaum Zeit für mich, aber wenn dann machten wir immer tolle Sachen zusammen und wenn er nicht da war hatte ich immer meine Patentante die auf mich acht gab. Doch irgendwann fing er an am Abend immer betrunken nach Hause zu kommen, er schien einfach nicht damit klar zu kommen das ihn jede Frau sofort verließ sobald sie erfuhr, dass er ein Kind zu Hause sitzen hatte das er mit neunzehn Jahren mehr ausversehen gezeugt hatte. Der Alkohol machte ihn aggressiv und total unberechenbar. Vor gut zwei Jahren kamen dann zum Alkohol auch noch komische Pillen dazu und das wars dann, er warf Sachen durch die Wohnung, schrie mich an und hin und wieder schlug er mich auch, doch ich wollte mir nie etwas anmerken lassen, immer noch hatte ich die Hoffnung es wäre eine Phase, er würde wieder so werden wie früher, wenn ich nur ein wenig Geduld mit ihm hatte.

Irgendwann bekam meine Tante Wind davon und schickte mich für ein Jahr nach Europa, nach Österreich. Doch als ich nach Hause kam wurde es immer schlimmer. Meine Patentante war sterbenskrank und keine zwei Monate nach meiner Rückkehr…“, meine Stimme brach und eine Träne rann über meine Wange „…s..starb sie. Mein Vater verletzte mich immer wieder einmal, doch wirklich schlimm wurde es eines Abends mein Dad kam nach Haus und schien erst einmal ganz normal, naja, so normal wie er eben unter Alkohol – und Tabeltteneinfluss sein konnte. Doch als ich schlafen gehen wollte kam er plötzlich mit einem Messer in der Hand und…und er stach einfach zu…“

Immer noch rannen Tränen über meine Wange und Tyler beugte sich vor um mir die Tränen von den Wangen zu küssen. „Ich verspreche dir, so etwas wirst du nie wieder erleben müssen“, hauchte er als meine Wange einigermaßen trocken waren und schenkte mir eines seiner unglaublich schönen Lächeln. „Ich ….ich muss dir noch etwas sagen… aber bitte verlass mich deshalb nicht!“, Tyler schien ein wenig verwirrt zu sein, doch er wusste noch nicht was ich nun sagen würde. „Du wirst Vater!“

ENDE

Sooo ihr Süßen... Das wars!
Hiermit endet der Hauptteil unserer Story, in den nächsten Tagen werden noch die versprochenen Zusatzkapitel folgen und natürlich auch der Epilog.
Hier an dieser Stelle möchten wir uns noch einmal von ganzem Herzen bei allen die uns bis hierher begleitet haben, Aria und Tyler so lang begleitet haben bedanken. Ihr habt uns mit jedem Vote, jedem Kommentar immer wieder aufs neue motiviert und den Ansporn gegeben weiter zu machen und die Story wirklich zu Ende zu schreiben.
Fühlt euch alle tausend Mal umarmt,  ihr habt uns so weit gebracht und seid somit ein Teil dieser Geschichte.
Jetzt heißt es auch für uns Abschied nehmen von unseren beiden Protagonisten die wir so ins Herz geschlossen haben. #Tariaforever
Vielen Dank für alles!!

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