Kapitel 116: Aria

2.9K 102 5
                                    

Auch in dieser Nacht hatte ich kaum ein Auge zubekommen, immer noch hielten mich Alpträume wach und am nächsten Morgen war ich auch entsprechend fertig und lehnte ich am Morgen an der Theke. Ich hatte zwar schon eine Tasse Kaffee getrunken dies wirkte nicht so richtig. Da ich so damit beschäftigt war nicht auf der Stelle einzuschlafen und mit dem Kopf auf meiner Tasse zu landen, bemerkte ich erst das Tyler auch in der Küche war, als er  einen Umschlag vor mir ablegte und das ich immer noch so verschlafen war, war nicht einmal schnell genug irgendwas darauf zu sagen ehe er auch schon wieder verschwand.

Wieder stand ein Spruch, wie schon gestern auf dem Zettel in der Tüte, auf dem Umschlag und mit dem was dort geschrieben stand hatte er meiner Meinung nach völlig recht. Als ich nachsah was nun im Umschlag befand, fielen mir fast die Augen raus. Es waren VIP Karten für eine der besten Tanzaufführungen hier in der Stadt und die Karten mussten ein halbes  Vermögen gekostet haben. Mittlerweile tat es mir schon total leid das ich immer so kalt zu ihm war und er so viel Geld für mich ausgab.
Ich schleppte mich nach oben in mein Zimmer und setzte mich mitsamt Block und Stift auf mein Bett.

Eigentlich wollte ich Tyler so etwas wie einen Dankeschön - Brief schreiben da ich es nie in Worte fassen könnte was ich ihm mitteilen wollte. Doch egal wie sehr ich mich bemühte ich schaffte es einfach nicht etwas zu schreiben mit dem ich zufrieden war und ich konnte es ihm schlecht vortanzen.

Also legte ich all das einmal weg und holte meine Unterlagen für das Collage hervor, da ich auf jeden Fall etwas lernen musste denn bald würde eine Prüfung nach der anderen anstehen und lernen war eine ziemlich gute Ablenkung für mich, da ich meinen Kopf beschäftigten musste, damit mein Gehirn sich nicht dauernd mit meinem verdammt gutaussehenden Mitbewohner beschäftigte.

Nachdem ich von dem trockenen Stoff einfach genug hatte stellte ich die Musik an und fing wieder an an meiner Choreographie zu feilen, zufrieden war ich immer noch nicht ganz, doch ich war gegen Abend so erschöpft dass ich nur schnell unter die Dusche sprang und danach ins Bett fiel.

Ich war wieder in der Wohnung in New York, genauer gesagt lag ich in meinem Zimmer, im Bett. Ich kam gerade von meinem Nebenjob da wir unbedingt Geld brauchten musste ich neben der Uni noch einige Schichten schieben. Eigentlich war ich total müde, doch die Geräusche die mein Vater anscheinend in der Küche mit irgendwelchen Sachen  erzeugte hielten mich wach. Jeden Tag war ich unheimlich nervös wenn ich wieder nach Hause kam, da ich nie wusste wie er an diesem Tag drauf war. Ich war kurz ein wenig eingenickt und die aufgehenden, leise knarzende weckte mich wieder auf. “Dad?” Er murmelte etwas vor sich hin zuerst verstand ich nicht was er da sagte, doch desto näher kam desto besser konnte ich verstehen und desto größer wurde ich Angst in mir. Er säuselte irgendwas von Dämon und töteten, egal was ich sagte er regierte nicht auf mich, ich war schon verdammt verzweifelt, erst recht als ich das Messer in seiner Hand entdeckte wuchs diese Panik nur noch mehr…

Voller Panik wachte ich auf, schön langsam wurden mir auch die Alpträume zu viel, ich schlief kaum noch und immer wieder in diese Situation zurückversetzt zu werden machte mich total fertig. Ich hoffte dass durch meinen Schrei der mir vorhin in Panik entweichen war keiner der Jungs wach geworden war. Doch darüber konnte ich mir weniger Gedanken machen, da ich mich völlig geschockt umsah, um mich zu versichern dass niemand hier war. Doch meine Sicht wurde von den ganzen Tränen ziemlich verschleiert.

New LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt