Und dann beginnt es.
Der Schmerz rollt erst langsam auf mich zu und schlägt dann wie eine Welle über mir zusammen.
Ich schnappe nach Luft und beiße mir Sekundenbruchteile später die Lippe auf, da ich ansonsten losgeschrieen hätte.Es fühlt sich an, als würde man mir mit Stecknadeln jeden Zentimeter haut durchlöchern.
Mein Schädel Schmerzt, erschüttert von der Wucht dutzender Hammerschläge, die immer schneller auf mich einprasseln.
Ich ziehe die Knie an die Brust und Schlinge die Armee darum, dann lasse ich den Tränen freien Lauf.
Während ich weine, gebe ich keinen Laut von mir."Sei tapfer!" Ich wiederhole diese zwei Worte immer und immer wieder in meinem Kopf, wie ein Mantra. Ich sage nicht "Du schaffst das!" Denn ich weiß nicht ob ich es schaffen werde.
Meine Sicht verschwimmt und ich blinzele gegen die Tränen an.
Der Schlag trifft mich vollkommen unvorbereitet und ich bemerke es zu spät.
Mein ganzer Oberkörper besteht nur noch aus schmerzen. Der Schmerz beginnt oberhalb meines Bauchnabels und Streckt die Finger aus, krallt sich an allem fest was er findet.
Ich Wimmer leise auf und spüre wie sich meine Augen weiten. Ich will meine Hand ausstrecken, um nach der Nierenschale zu greifen, aber ich kann meine Arme nicht bewegen. E ist als wären sie verknotet und bei der allerkleinsten Bewegung jagen schmerzen durch meine Arme. Das einzige was ich noch tun kann, ist den Kopf zur Seite zu drehen.
Der Schwall erbrochenes trifft teilweise mein Schienbein, mein Arm und landet größtenteils auf der Bettdecke.
Ich merke wie Ekel in mir Hochkeimt, Ekel vor mir selbst.
Ich bin nicht einmal im Stande in eine Schale zu spucken.
Erneut wollen mir de Tränen kommen, aber ich dränge sie zurück.
Ich wünsche mir meine Füße oder Beine würden einschlafen, dass müsste den Schmerz lindern, aber nichts passiert.
Der Schmerz ist da, Welle um Welle überspült meinen hilflosen Körper.
Ich kann mich nicht verteidigen, bin vollkommen schutzlos, hilflos gegenüber einer Bestie.
Ich will etwas trinken, etwas gegen den übeleregenden Geschmack in meinem Mund tun, aber ich kann mich nicht bewegen.
Ein erneutet Brechreiz überkommt mich und ich reagiere zu spät.
Magensäure und allerletzte Essensreste landen überall. Dieses Mal ist meine Selbstbeherrschung nicht vorhanden. Tränen der Scham und Verzweiflung, Tränen des Schmerzes rollen aus meinen Augen.
Ich beginne zu schluchzen. Ich bin an Ende.
Ich kann nicht mehr.
Und das war erst der Anfang.
Wie soll ich das zwei Wochen lang durchhalten?Aber all diese Gedanken werden vertrieben, der Schmerz ist stärker als alles.
Er Streckt die Finger nach mir aus und packt mich, er kennt keine Gnade, kein Erbarmen.
Und dann tauche ich vollends unter in den Schmerz.
Vielleicht war es schon zu viel, ich weiß es nicht.
Ein Teil von mir akzeptiert den Schmerz.
Ein anderer Teil, der Teil der bittere Tränen vergießt, kann nicht glauben, dass solche Schmerzen überhaupt möglich sind.Und dann öffnet sich die Tür.
Ich bemerke es nicht. Doch seine Stimme dringt zu mir durch. Kämpft sich einen Weg durch den Nebel.
"Es tut mir so leid. Ich wollte früher kommen."
Ich hebe langsam den Kopf und schaue ihn mit schmerzerfülltem Blick an.
Ich will ihm antworten, aber ich kann nicht, mein Mund ist zu trocken.
Es fühlt sich an als würde meine Zunge am Gaumen kleben.
Als wüsste er was ich brauche, nimmt er ein Glas Wasser von meinen Tischchen neben meinem Bett und hebt es mir vorsichtig an die Lippen. Die Hälfte des Wasser, läuft wieder aus meinem Mund, weil meine Lippen taub sind.
Ich bringe ein schwaches krächzen Zustande bevor mich ein Krampfanfall packt. Bevor ich merke was passiert, hat der Junge meinen Kopf angehoben und mir die Nierenschale unter das Kinn gehoben. Erneut übergebe ich mich, diesesmal ist es Blut.
Meine Haare fallen nach vorne und tauchen fast in mein eigenes Blut ein, als er sie sanft nimmt und mir hinter das Ohr streicht. Seine Finger sind kalt. Ich weis nicht wieso mir das auffällt und es ist mir auch egal.
Der Junge zieht ein Kosmetiktuch aus dem Karton neben dem Wasserglas und beginnt mir den Mund abzuwischen.
Normalerweise sollte es mir peinlich sein, hilflos wie ein Baby dazusitzen. Aber es ist mir egal.
Das einzige was zählt sind die Schmerzen.
Sie lassen nicht nach, im Gegenteil sie nehmen nur noch an Intensität zu, falls das überhaupt noch möglich ist.
Aber im Gegensatz zu vorher bin ich nicht mehr allein.
Der Junge sitzt zwar nur neben mir und hält mir immer wieder die Nierenschale vor das Gesicht, ab und zu sagt er aufmunternde Worte die für mich keinen Sinn ergeben, aber ich bin nicht mehr allein. Und in diesem Moment weiß ich auch das es nicht gut wäre, wenn meine Eltern da wären, wenn sie mich so sehen würden. Das würde uns alle drei zerstören.Irgendwann sind die Schmerzen nur noch ein dumpfes pochen in meinem ganzen Körper. Ich kann sie weder ignorieren, noch vollkommen vergessen. Aber ich kann an etwas anderes denken, als an den Schmerz. Aber ob das besser ist weiß ich nicht.
Ich schaue hoch und sehe, dass der Junge mich mustert. Bevor ich mich fragen, kann wieso er mich so anschaut oder was "so " überhaupt bedeutet lächelt er und sagt ruhig. "Ist es besser?" Ich zucke die Schultern und weiß nicht was ich sagen soll. Doch das scheint ihn nicht zu stören, er setzt sich neben mich und beginnt zu reden. Er erzählt mir Geschichten aus seiner alten Schule und ich weiß genau wieso er das tut: um mich abzulenken und dafür bin ich ihm dankbar.
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Weg zwischen Leben und Tod? ✔️
Teen FictionHabe ich es verdient zu leben? Diese Frage stelle ich mir jeden Tag nach dem aufwachen und danach jede einzelne Sekunde bis zum Rest meines Lebens. Noch kämpfe ich gegen den Krebs um meinen Körper. Aber wie lange reicht meine Kraft noch aus? Wie lan...