"Ich will nicht wissen was nach dem Tod kommt!"
Herr Bamba nickt und setzt sich auf einen Stuhl.
"Interessant."
Ich runzele die Stirn: "Was ist daran interessant?"
Er wirft mir ein unergründliches lächeln zu.
"Du bist nicht bereit zu sterben."
Ich erstarre und spüre eine unbändige Wut in mir hochkochen.
Ich habe den Tod akzeptiert, aber das heißt noch lange nicht, dass ich bereit dafür bin.
"Du willst nicht wissen was nach dem Tod kommt, weil du Angst hast. Auch denkst du das wenn du es wissen willst, du ein stück weit akzsptierst das du sterben wirst."
Meine Fäuste ballen sich.
"Ich habe es akzeptiert."
Er zieht eine Augenbraue nach oben: "Hast du?"
Ich nicke und er mustert mich durchdringend.
"Was soll dann die Chemotherapie? Was sollen diese Schmerzen? Ist es nicht pervers das man sich so etwas freiwillig antut, wenn man eigentlich schon aufgegeben hat?"
"Ich habe nicht aufgegeben." Ich betone jedes einzelne Wort und gebe mir Mühe ihn nicht alzu sauer anzusehen. Ich weiß nicht was genau mich so wütend macht, aber vermutlich wäre es ungerecht diese Wut an Herr Bamba auszulassen.
Vielleicht bin ich so sauer, weil er gerade meine Gedanken ausspricht?
"Ach ja? Dann sag mir doch was du tust, was deine Aussage bestätigt." Sein Tonfall ist provozierend und er lächelt beinahe höhnisch.
Was soll das?
"Ich mache meiner Familie Mut. Ich mache die Chemo damit ich länger leben kann. Ich gehe hier noch raus. Ich versuche ein Leben außerhalb dieses Gebäudes zu leben."
Das ist gnadenlos übertrieben, aber das muss er ja nicht wissen.
"Das kaufe ich dir nicht ab. Ich sag dir was du in Wahrheit tust.
Du sitztst hier herum und versinkst in Selbstmitleid. Und wenn du Besuch hast, versuchat du so zu tun als wäre alles in Ordnung. Du wirfst dich dem nächstbesten Typen an den Hals und betrachtest ihn als Trostpflaster. In Wahrheit ist dein ganzes Leben erbärmlich!"
Ich starre ihn mit offenem Mund an und raste aus.
"Was bildest du dir eigentlich ein? Du bist ein mieser Lügner. Du hast keine Ahnung von nichts.
Ich sage dir was wirklich abgeht!
Ich mache die Chemotherapie, damit ich länger lebe damit ich mehr Zeit bekomme. Ich versuche meiner Familie nicht mehr Schmerzen zuzufügen, als nötig. Und wenn ich mich dem nächstbesten Typen an den Hals werfe, dann ganz sicher nicht weil ich ihn als Trostpflaster sehe!
Und was sind sie überhaupt für ein Psychologe sie sind ein totalversager."
Ich bin aufgesprungen und habe angefangen zu schreien, aber es ist mir egal.
"Ich hatte einen anstrengenden Tag und bin gerade absolut nicht in Stimmung für irgendwelche grundlosen Vorwürfe.
Ich meine ich habe akzeptiert das ich sterben werde aber ich werde dagegen kämpfen.
Bis zu meinem letzten Atemzug. Niemand wird mich daran hindern." Meine Stimme ist immer leiser geworden und ich balle die Fäuste.
"Es will dich niemand daran aufhalten zu kämpfen. Ich bewundere dich dafür. Aber manchmal ist es sinnlos seine Kraft für so etwas zu verschwenden."
Mit einem Schlag fühle ich mich schwach und lasse mich erschöpft auf das Bett fallen.
Der kurze Wutausbruch hat mich erschöpft.
"Dieser Kampf wird niemals sinnlos sein!"
"Bist du es wert zu leben? Ich meine du tust allen un dich herum weh. Warum willst du ihnen noch länger weh tun?"
Ich schnappe verzweifelt nach Luft.
Herr Bamba spricht meine tiefsten Ängste aus und sie ausgesprochen zu hören macht sie noch realer.
"Jeder hat ein recht auf Leben."
Meine Stimme klingt fast so verzweifelt wie ich mich fühle.
"Ein Recht schon, aber danach habe ich nicht gefragt. Ich habe gefragt ob du es wert bist."
"Ja ich bin es wert."
Er seufzt und schüttelt den Kopf: "Du lügst."
Diese zwei Worte brennen sich in meinen Kopf ein.
Sie ziehen tiefe Narben in mein Herz und die Blockade hinter der sich all meine Ängste verborgen hatten bricht.
Es stürzt alles auf mich ein und ich krümme mich unter dem unsichtbarem Gewicht.Ich bin es nicht wert zu leben!
Ich bin schwach und hilflos!
Das einzige was ich kann ich anderen weh tun!
Ich bin schlecht!
Er hat recht kämpfen ist sinnlos.Der Raum verschwimmt vor meinen Augen und alles wird dunkel.
Hallo hier die Autorin!
Ich wollte mich kurz für über 400 reads und die viele Geduld was meine Updates betrifft bedanken.
Vielen vielen dank!
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Weg zwischen Leben und Tod? ✔️
Teen FictionHabe ich es verdient zu leben? Diese Frage stelle ich mir jeden Tag nach dem aufwachen und danach jede einzelne Sekunde bis zum Rest meines Lebens. Noch kämpfe ich gegen den Krebs um meinen Körper. Aber wie lange reicht meine Kraft noch aus? Wie lan...