Kapitel 4

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„Wer ruft denn bitte mitten in der Nacht an?", höre ich die raue Stimme von Tom. „Tom?", lächle ich leicht. „Melina!", sagt er auf ein mal hell wach. „Jaa", kichre ich. „Bist du wahnsinnig? Ich meine das kostet doch ein Vermögen", murmelt er. Daraufhin erkläre ich ihm alles, was im Laden passiert ist.„Uh! Hat da jemand nen Typen getroffen ja?", lacht er. „Vielleicht", grinse ich. „Wie war der Flug und alles?", erkundigt er sich. Ich erzähle ihm alles. Vom aufwachen bis jetzt. „Das hast du echt geträumt?", fragt er, als ich fertig mit reden bin. „Leider ja..". „Mach dir keine Sorgen. Es wird anders ablaufen", lächelt er. Wir reden noch ein bisschen über alles mögliche, als meine Mutter rein kommt. „Darf ich kurz stören?", lächelt sie. „Klar. Setz dich", biete ich an. Sie setzt sich zu mir auf das Bett. Sie begrüßt kurz Tom, als sie mich anguckt. „Morgen früh um 11 Uhr hast du einen Termin beim Friseur, wegen deinen Haaren", lächelt sie. „Okay passt. Wann muss ich eigentlich in die Schule?", frage ich sie. „Montag". Ich nicke. Meine Mutter steht auf und verlässt mein Zimmer. „Warum Friseur?", fragt Tom. „Lasse mir die Haare färben. Also meine Naturfarbe irgendwie. Weil die Farbe verblasst und alles", zucke ich mit den Schultern. „Schick mir dann mal ein Bild", fordert er mich auf. Wir reden noch etwas, bis Tom eingeschlafen ist. Ich habe total vergessen, dass sie ja 9 Stunden vor uns sind..

>Hey. Also ich bin endlich angekommen und habe mir eine neue Karte geholt. Ich vermisse dich. Melina< schreibe ich nur kurz Sarah.

Ich lege mein Handy weg und gehe runter. Unten auf der Couch sitzt meine Mutter mit ein paar Menschen. Ich begrüße Sie und stelle mich vor. So wie es mir bei gebracht wurde. Die Menschen sind Arbeitskollegen von Mama. Mama arbeitet jetzt als Designerin. Glaub ich zumindest. „Mama darf ich raus?", lächle ich. Sie nickt, weswegen ich nach oben verschwinde. Ich suche mir eine helle Jeans im Kleiderschrank und ein weißes Tshirt. Dazu ziehe ich meine Converse und meine Lederjacke an. Ich gehe nach draußen und laufe in Richtung des Handy Ladens. Auf dem Weg gucke ich mich um. Es ist eigentlich ganz schön hier, dass muss man mal sagen. Als ich den Laden betrete, läuft mich fast eine Person um. „Pass doch auf!", schnauzt er mich an. Ich blicke der Person hinter her, als er verschwindet. „Hey. Schon Sehnsucht gehabt oder wie?", lacht er. „Nein nicht wirklich", lache ich. „Wie lange musst du heute noch arbeiten?", frage ich ihn. „Fünf Minuten. Ich meine wir haben gleich 19 Uhr", lacht er. „Was schon? Ohje", kichre ich.„Aber warum fragst du?", lächelt er. „Naja.. vielleicht könnten wir eine runde zusammen laufen oder so. Keine Ahnung.. mir ist derbe langweilig und ich könnte wen gebrauchen, der mich hier etwas rumführt", murmle ich leise. „Ja klingt gut. Können wir machen. Komm und setz dich" lächelt er und zeigt auf einen Stuhl. Ich setze mich hin und gucke ihn an. Er sieht jünger aus als 18. vielleicht doch 16 oder 17. „Wie heißt du eigentlich?", lächelt er. „Melina. Und du?", erkundige ich mich. „Ich heiße Bruno", antwortet er. „Bruno klingt so deutsch. Kommst du auch aus Deutschland?", frage ich vorsichtig. „Nicht direkt. Meine Eltern sind mit mir als ich zwei war hier her gezogen. Also so wirklich als deutscher sehe ich mich nicht", erklärt er. Ich nicke. „Kannst du deutsch?", möchte ich wissen. „Naja es geht. Also wenn ich es lerne bestimmt. Aber ich kann »Ich liebe dich«sagen", sagt er, mit einem richtig schlimmen bayrischen Dialekt. „Dieser Dialekt", lache ich. Er stimmt mit ein.

Mittlerweile laufen wir an einem Weg lang, der am Strand ist und essen ein Eis. „Wie alt bist du eigentlich?", fragt er. „15. und du?", ich gucke ihn an. „16. Aber bald 17", lächelt er.
„Sei froh. Ich wäre auch gern schon 16", sage ich, als ich mit den Augen Rolle. „Auf welche Schule wirst du gehen?", fragt er mich. „Bin mir nicht sicher. Die ist nicht weit von hier. Eher gesagt, von da wo du arbeitest. Gehst du noch zur Schule? Oder arbeitest du fest da?" „Dann gehen wir zusammen zur Schule. Ich geh auch noch zur Schule. Also ich bin in der Schule, die fast am Laden ist", erklärt er. „Genau da gehe ich auch hin", kichre ich. Nachdem wir dann auch noch festgestellt haben, dass wir in eine Klasse gehen, freue ich mich dann doch etwas auf die schule. „Da kommt Matthew", grinst Bruno. „Wer ist Matthew?", frage ich verwirrt. „Mein bester Freund", grinst er und breitet die Arme aus, als er auf uns zu rennt. Er fällt Bruno in die Arme, weswegen sie lachen. Also.. Bruno hat braune Haare und ist ein Stück größer. Matthew hat blonde Haare und eine Zahnspange. Wie süß. „Also Matt. Das ist Melina. Sie geht ab Montag in unsere Klasse", stellt er mich vor. Er nimmt mich kurz in den Arm. Wir laufen also zu dritt weiter. „Kann ich heute bei dir schlafen?", fragt Matt an Bruno gerichtet. „Klar", lächelt er. „Wann musst du eigentlich nach Hause?", fragt Bruno an mich gerichtet. „Bis meine Eltern sich melden oder ihr mich los werden wollt", antworte ich. „Bruno ich mag sie. Sie bringt auch als solche Sprüche. Können wir sie behalten?", lacht Matthew. „Ja denke schon", lacht Bruno, „aber keine Sorge. Wir wollen dich nicht los werden." ,,Bin ich ein Objekt oder was?", lache ich und sie nicken.

>kommst du bitte langsam nach Hause? Mama<
„Jungs? Ich muss nach Hause, sage ich, als es schon dunkel draußen ist. „Dann komm. Wir bringen dich" lächelt Bruno. Wir laufen also in die Richtung von meinem Haus. „Ist es noch weit?", fragt Matthew. Ich schüttle mit dem Kopf. An meinem Haus angekommen bin, bleibe ich stehen. „Ähm. Melina?", lacht Bruno. Ich sehe ihn fragend an. „Sieht wohl so aus, als wären wir Nachbarn", lacht er. Wir geben uns einen high Five. Danach umarmen mich beide und ich Verschwinde im Haus. „Da bist du ja endlich. Wo warst du?", fragen mich meine Eltern. „Naja ich habe unseren Nachbarssohn kennengelernt. Deutsche, aber leben seit 14 Jahren hier", erkläre ich, „und Bruno, so heißt er, geht in meine Klasse." Meine Eltern nicken und ich Verschwinde in mein Zimmer. Als ich oben ankomme gucke ich aus dem Fenster und sehe Bruno und Matthew oberkörperfrei im Zimmer stehen. Ich kann ohne Probleme rüber zu ihm ins Zimmer sehen. Das kann ja spaßig werden. Ich ziehe mir mein Schlaftshirt an und lege mich ins Bett. Dieser Tag war wirklich anstrengend.

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