„Melina... Wir werden umziehen". Mit diesem Satz werfen meine Eltern mein ganzes Leben um.
Bitte was? Haben sie mir gerade wirklich gesagt, dass wir umziehen werden? Verwirrung herrscht in meinem Kopf. Sie können doch nicht einfach mein ganzes leben umwerfen. „W-w-wohin?", stottre ich, als ich mich etwas gefangen habe. „Santa Monica", sagt mein Vater kalt. Diese Kälte in seiner Stimme gegenüber mir macht es nicht besser. „Amerika?", frage ich erstaunt. Meine Eltern nicken. Ich Schlucke stark. Ich soll 9.100 Kilometer Luftlinie von meinen Freunden weg wohnen? Neun Stunden Zeitverschiebung. Sind die noch ganz dicht? Leider habe ich meine Gedanken laut ausgesprochen, weswegen meine Mutter mich in den Arm nimmt und sich entschuldigt. Am Liebsten würde ich sie gerade von mir stoßen. „Melina es steht aber schon fest. Das Haus wird uns bezahlt. Die Flüge und alles auch. Du wirst dort auch Freunde finden", redet meine Mutter drauf los. „Mama ich bin 15! Ich habe meine Freunde hier!", brülle ich, als ich die Tür von dem Büro öffne und sie dann hinter mir wieder zu knalle. Weinend gehe ich wieder hoch zu meiner Klasse. Ich setze mich davor auf eine Bank und weine. Das können sie mir nicht antun. Warum denn ich? Warum jetzt? Plötzlich kommt mir eine Blitz Idee. Jaden. Vielleicht finde ich ihn dann endlich wieder. Aber was ist, wenn er mich gar nicht mehr sehen will? Was, wenn er mich gar nicht mehr erkennt. Noch schlimmer, was ist, wenn er sich erinnert aber mich hasst? Ich meine, wir sind im Streit auseinander gegangen. Bei dem Gedanken weine ich noch mehr.
Die Tür von einer Klasse geht auf. Ich wische mir hektisch die Tränen weg. „Melina! Was ist los?", fragt Tom, als er mich sieht. Er setzt sich neben mich und nimmt mich leicht in den Arm. Tom ist eigentlich ein arrogantes Arschloch, Entschuldigung für diesen Ausdruck, aber ich bezeichne gerne Menschen mit Kraftausdrücken, er geht immer rauchen und verarscht alle Mädchen, aber ich weiß, dass er dennoch sein Herz am richtigen Fleck hat. Er zieht mich noch etwas näher, als er merkt, dass ich immer noch weine. Tom ist ein Mensch, dem man vertrauen kann. Obwohl er eigentlich echt einen schlechten Charakter hat. „Tom..", fange ich an. Er sieht mich fragend an. „Du stinkst nach Rauch", lache ich leise. „Wirklich? Dabei wollte ich jetzt eine rauchen gehen. Willst du mit kommen? Du musst ja nicht rauchen. Nur wir haben gleich Pause und sonst sieht dich jeder so", schlägt er vor. Ich nicke zustimmend. Zusammen stehen wir auf. Versteht mich nicht falsch. Und beleidigt mich jetzt nicht. Aber jeder raucht in unserem Jahrgang. Ich weiß, dass ich erst 15 bin, aber seitdem Jaden weg ist, habe ich angefangen. Fragt mich nicht warum. Wir gehen nebeneinander aus dem Schulgebäude und gehen zu unserer sogenannten Raucherecke. Dort angekommen umarmt mich Tom noch mal. Ich erwidere die Umarmung. Er ist eigentlich ein total netter Junge. Nur er macht sich selbst scheiße, durch seine Art. „Ich werde umziehen", murmle ich, als er mich los lässt. „Wie? Wohin?", fragt er geschockt. „Amerika". Tom schluckt einmal tief, danach umarmt er mich erneut. „Es ist echt nicht leicht für dich oder?", fragt er vorsichtig, aber ich sehe ihn nur fragend an. „Naja erst zieht Jaden weg und jetzt sollst du auch umziehen..", erklärt er. Ich nicke auf seine Feststellung mit dem Kopf, aber erzähle ihm, von meinen Gedanken wegen Jaden und Amerika. „Du glaubst echt, dass er nichts mehr mit dir zu tun haben will?", wiederholt er meine Aussage. „Ja.. ich meine wir haben uns gestritten. Und das nicht gerade schön..", sage ich, als ich an der Zigarette ziehe. Tom schüttelt daraufhin mit dem Kopf.
Nachdem er seine Zigarette aufgeraucht hat, gehen wir zusammen wieder nach oben. „Weist du denn schon, wann ihr umzieht?", möchte er wissen. „Nein.. Aber ich denke so schnell wie möglich, da meiner Mutter ja ein neuer Job angeboten wurde", antworte ich ihm darauf.
Tom nickt. „Du wirst mir fehlen", murmelt er leise, aber laut genug, damit ich es hören kann. „Warum?", frage ich leicht lachend, „Du wirst auch andere zum Rauchen finden". „Nein darum geht es mir nicht. Du bist so ziemlich die einzige Person, die mit mir über ihre Probleme redet. Warum?", erklärt er. Ich zucke mit den Schultern. „Wahrscheinlich deswegen, weil ich weiß, dass du gar nicht so asozial bist, wie du vorgibst", lächle ich leicht. Daraufhin lächelt er und nimmt mich beim gehen in den Arm und bedankt sich. Ich lege meine Hände auf seine und so betreten wir lachend meine Klasse. Sarah kommt sofort auf mich zu gerannt, um zu fragen, was passiert ist. Wir setzen uns zu dritt an den Tisch und ich erzähle ihr alles.
Mittlerweile ist es Freitag. Der letze Schultag und mein letzter Tag in Deutschland. Morgen früh geht unser Flug. Tom hat die letzten Tage immer versucht, dass ich den Umzug positiv sehe. Was soll ich sagen? Er hat es geschafft. Ich liege gerade auf seinem Bett, weil ich ihn morgens die letzen Tage abgeholt habe, weil er sonst immer zu spät kommt. Ich bin extra eine halbe Stunde früher bei ihm, als nötig, aber der Junge kommt sonst nicht in die Füße. Ich habe ihn extra duschen geschickt, damit er wach wird. Ich gucke gerade zur Tür, als er nur in Boxershorts das Zimmer betritt. „Tom!", ich verdrehe lachend meine Augen. „Was denn? Ich hab mir eine falsche Hose mit genommen", grinst er. Tom stellt sich an seinen Schrank und sucht nach einer Hose. Während er da steht, gucke ich ihn genauer an. Braune Haare und grüne Augen. Groß und leicht trainiert. „Tom wann hast du eigentlich Geburtstag?", frage ich ihn. Er grinst. „Also eigentlich morgen", lacht er. „Und uneigentlich?", kichre ich. „Keine Ahnung?", lacht er verwirrt. „Dann müssen wir heute Nacht unbedingt rein feiern. Können wir ja mit meiner Abschiedsfeier verknüpfen", lächle ich. Tom zuckt mit den Schultern und lässt sich neben mich fallen. „Ich finde meine Hose nicht", mault er ins Kopfkissen. Ich stehe auf und gebe ihm eine blaue Jeans und ein weißes Tshirt. Ich reiche ihm die Klamotten und er zieht sie an. „Und was für Schuhe und Jacke?", lacht er. „Deine Lederjacke und deine Jordans", lächle ich. Tom nickt und zieht es an.„Ich will nicht in die Schule", seufzt Tom, als wir vor der Schule stehen. Ich frage ihn, warum er es nicht möchte. „Naja dann sehe ich dich nur noch heute Abend..", sagt er leicht traurig. „Keine Sorge du wirst mich wieder sehen", lächle ich. Zusammen betreten wir die Schule.
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Fanfic„Melina, wir werden umziehen". Mit diesem Satz werfen meine Eltern mein ganzes Leben um.