Kapitel 33

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An der Schule endlich angekommen laufe ich mit Jaden zusammen in das Sekretariat.
Sarah und Noah haben sich bereits in die Klassen verzogen.

„Oh mein Gott Melina", strahlt Frau Damm und nimmt mich in den Arm.
Unsere Sekretärin kennt mich jetzt, seitdem ich klein bin, kein Wunder, denn sie ist seitdem Papa hier Direktor vor zwölf Jahren wurde Sekretärin.

Abgesehen davon, dass sie mich mögen 'musste' wegen meinem Vater war ich trotzdem ihre lieblingsschülerin. Ich war immer fleißig und half ihr sogar in meiner Freizeit gerne.

„Gibt es irgendwelche Änderungen in meiner alten Klasse?", frage ich lächelnd. Frau Damm nickt.
„Tom aus der... 11A3 hat die Prüfung aus privaten Gründen nicht machen können und wiederholt jetzt die 11 klasse. Somit ist er jetzt in deiner alten Klasse", erklärt sie. Tom hat die Prüfung sausen lassen?

„Ihr könnt euch jetzt hoch machen, jetzt sind alle in den Klassen und die ersten 15Minuten sind ja auch schon um", erklärt sie lächelnd.

Wir verabschieden uns und gehen hoch zur Klasse. Ich bin so unglaublich nervös.

Bevor wir die Klasse betreten atme ich noch einmal tief durch.
Mutig klopfe ich an die Tür, als von drinnen die Stimme von meinem ehemaligen Klassenlehrer Herrn Löber ertönt mache ich sie auf.

Die gesamte Klasse, bis auf Sarah, starren mich an, als würde ein Geist rein kommen.

„Oh mein Gott Melina!", ruft jemand und springt auf. Ich blicke zu dieser Person und sehe Tom.
Ich renne auf ihn zu und springe ihm in die Arme. Zusammen fallen wir fast um, aber das ist mir gerade relativ egal.

Tom ist einfach fast wie mein bester Freund, ich weiß, dass ich mal sagte, dass Marlon mein bester Freund sei, aber als er erfahren hat, dass ich umziehe, zog er sich immer mehr von mir zurück. Da wollte ich keine Kraft aufwenden und ihn zum bleiben bringen.

„Was machst du hier?", fragt er verwirrt. „Euch besuchen", Schlurze ich. Ja ich weine mittlerweile.

Ich sehe, wie Jaden in die Klasse tritt und Yannick aufsteht. Sie waren damals wie beste Freunde, was ich total verstehen kann, weil Yannick das komplette Gegenteil von anderen ist, er ist aber auch genauso durchgedreht wie Jaden.

Als ich mich von Tom löse begrüßt mich mein ehemaliger Klassenlehrer  

Jaden und ich setzen uns zu Sarah und sollen etwas über Amerika und das Leben dort erzählen.

„Es ist unfassbar in Amerika. Das Wetter in LA ist so schön warm und wir haben fast nur Sonne. Klar laufen wir trotzdem mit Winterjacke rum, aber nur, weil es bequem ist.
Am besten gefällt mit persönlich in Amerika das Essen", fängt Jaden an und erzählt von vielen Sachen und ich nicke nur und füge manchmal kleine Details hin zu.

In der Pause verlassen wir die Klasse und setzen uns auf eine Bank auf dem Schulhof.
Wir sitzen zu viert dort, bis ich etwas weiter weg eine Person entdecke. Sean.

Ich springe auf und laufe auf ihn zu. Als ich bei ihm ankomme springe ich ihm auf den Arm.
Er fängt mich problemlos auf und trägt mich wieder zu den anderen. Auch Dylan, Devin und Julian kommen zu uns.

„Was macht ihr denn hier?", möchte Sarah lächelnd wissen und küsst Dylan.
„Wir haben euch vermisst , deswegen sind wir zur Schule gekommen", erklärt er. Wir nicken.

„Dann sehe ich Annabel wieder", gibt Sean von sich wieder und kassiert einen Schlag auf den Hinterkopf.

„Achso Sean? Das ist Tom. Tom? Das ist Sean", stelle ich sie lächelnd vor.
Sean reicht ihm die Hand.

„Wie geht's dir?", fragt Sean ihn.
„Ehrlich gesagt nicht so gut. Und dir?", antwortet ihm Tom.
„Ich kann mich nicht beklagen. Aber was ist los?", möchte Sean wissen.

„Melina hat dir von meinem Problem neulich erzählt?", hackt er nach.
„Ja... Aber selbst wenn, dann hätte ich es daran gemerkt, als sie eine Panikattacke hatte", erklärt Sean und mir stockt der Atem. Davon weiß Tom nichts und er sollte es auch nicht wissen.

„Melina du bist was?", möchte Tom wissen.
„Warum hast du denn nichts gesagt?", redet er weiter, als ich schweige.
„Ich wollte dir nicht noch mehr sorgen machen als du so schon hattest", murmle ich.

„Das nächste mal sagst du gleich Bescheid", sagt er. Ich nicke.
„Also auf jeden Fall habe ich mir drei Rippen geprellt und das tut zwischendurch halt manchmal noch weh", antwortet er auf Seans Frage.

„Ich geh dann mal. Lass mich raten, du kommst nicht mit?", fragt Tom nur ich nicke. Er sagt ein schnelles Tschüss und verschwindet.
Ich blicke ihm nach und sehe, wie er mit Daniel und Lauro zur Sporthalle verschwindet.
Warte Daniel?

„Darling?", fragt mich Sean. Ich sehe ihn fragend an.
„Hast du zu gehört?" Ich schüttle mit dem Kopf.
„Was ist los?", möchte Sean wissen.

„Tom ist gerade mit Daniel zur Sporthalle gegangen", murmle ich.
Sean stellt mich ab. „Der Daniel?", hackt er nach und ich nicke.

Sean möchte sich gerade umdrehen, doch ich packe ihn am Ärmel.
„Was hast du vor?", erkundige ich mich.
„Wonach siehts aus? Wer so mit meinem Mädchen umgeht bekommt ein paar aufs Maul", knurrt er.

Immer wenn Sean so drauf ist habe ich Angst vor ihm. Ich lasse ihn also los und er macht sich auf den Weg. Die anderen Jungs folgen ihr und auch Sarah und ich gehen mit.

Bei der Turnhalle angekommen bekomme ich noch mehr Angst.

Daniel ist mindestens einen Kopf größer als Sean.
„Sean", lächelt Tom. Als er das kalte Gesicht sieht zerfällt sein Lächeln.

Tom und auch Lauro kommen zu uns rüber.
„Was willst du Zwerg?", fragt Daniel Sean.
„Was reduzieren mich denn alle immer auf meine Größe?", flucht er leicht.
Daniel zuckt mit den Schultern und möchte wissen, was Sean von ihm möchte.

„Wie fällt es dir eigentlich ein ein Mädchen", fängt er an, aber ich unterbreche ihn, indem ich 'mehrere mädchen' sage.
„Wie fällt es dir eigentlich ein mehrere Mädchen so zu zurichten? Hast du da keine Schuldgefühle bei, dass mehrere wegen dir im Krankenhaus oder sogar in der Psychiatrie landen?", knurrt Sean.

Daniel lacht und möchte gerade ausholen, als Sean seinen Arm packt.
„Bist du wirklich so kindisch und musst es mit Fäusten lösen?", lachend schüttelt Sean den Kopf.

„Muskeln sind nicht alles. Sei erwachsen und kläre es mit Worten", sagt Sean ruhig.
„Du hast doch nur Angst, dass du nicht gewinnen könntest", lacht Daniel und sieht zu Lauro und Tom. Als er merkt, dass sie nicht lachen hört er auf.

Anscheint haben die beiden Angst vor Sean. Richtig so.
„Ist okay, ich lasse es. Tut mir leid", gibt Daniel von sich wieder. „Hoffentlich sonst hat bald dein Letztes Stündchen geschlagen", knurrt Sean.

„Lern du erstmal deutsch", antwortet Daniel.
„Brauche ich nicht. Ich Amerikaner und Italiener. Da brauche ich kein Deutsch können", antworte er.

Daniel möchte sich gerade zum gehen bewegen, als er sein Knie hoch zieht und Sean genau zwischen die Beine rammt. „Droh mir noch einmal und ich mache dich fertig", zischt er und verschwindet.

Ich knie mich neben Sean. „Ich bringe ihn um", sagt er kalt.
„Ich wollte dich eigentlich nicht im Knast besuchen", antworte ich ihm.
Jaden und ich helfen ihm hoch.

Daniel hat somit sein Todesurteil unterschrieben, aber das wird er sicherlich noch früh genug merken.

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