Kapitel 44

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„Warum soll ich jetzt aufstehen?", möchte ich wissen.
„Hast du Pudding im Kopf? Wir fliegen auf Klassenfahrt du holkopf", lacht Jannik. Oh stimmt ja.

Wir machen eine Klassenfahrt, allerdings weiß keiner, wohin es geht.
Ich setze mich also auf. Uhh, Kopfschmerzen.

„Na, zu viel gestern Abend gewesen?", lacht Jannik. „Nein, dein Kissen war heute Nacht einfach weg", beschwere ich mich.

Wir haben gestern Abend mit Tim und ein paar weiteren den 17. Geburtstag von Marius gefeiert. Der ging bis heute morgen um vier Uhr. Wir haben jetzt acht Uhr.

Als ich gerade etwas sagen möchte legt Jannik seine Hand auf meinen Mund.
„Deine Stimme ist so schon scheiße genug. Sei ruhig", lächelt er. Ich nicke.

Ich stehe auf und gucke mich im Zimmer um. Jannik verlässt den Raum um schnell unten ein paar Brote für den Flug zu machen.

Ich ziehe mir eine schwarze Jeans und ein weiß schwarz gestreiftes Oberteil an. Dazu ziehe ich allerdings nachher meine Vans an.

Scott meinte zu uns, dass es ihm egal ist, wie wir rum laufen, Hauptsache wir haben etwas an. Er sagte auch, dass wir irgendwo hin fahren, wo es warm sei.

„Melina? Bist du fertig?", fragt Jannik, als er das Zimmer betritt.
Ich gucke nochmal in den Spiegel. Kann los gehen. Jannik nimmt mir meinen Koffer ab.

„Hast du da wirklich Sachen für ein paar Wochen drin?", möchte er wissen und ich nicke. „Ich habe extra Platz gelassen, falls ich etwas Neues kaufe. Scott meinte, dass es dort Waschmaschinen geben wird. Also von daher. Ich habe auch kaum schminkzeug eingepackt", erkläre ich und Jannik nickt.

Ich nehme meine Tasche und wir gehen runter.
„Was denkst du, wie lange bleiben wir?", möchte ich wissen.
„Er sagte höchstens vier Wochen. Wenn wir uns schlecht benehmen dann fliegen wir früher wieder weg", erklärt er. Ich nicke wieder.

Wir ziehen unsere Schuhe an. Verzweifelt suche ich meine Jacke. Ist das euer Ernst?
„Was suchst du?", fragt Jannik, weswegen ich sage, was ich suche und er anfängt zu lachen. Verwirrt sehe ich ihn an.

„Sie hängt hinter dir", erklärt er. Ich drehe mich rum. Tatsächlich. Ich nehme sie also und ziehe sie an.
Die gute alte Winterjacke von Jaden.

Bei dem Gedanken an Jaden kommen mir wieder die Tränen. Jannik sieht es und nimmt mich fest in den Arm.
„Ganz ruhig", flüstert er in meine Haare und ich nicke.
Leichter gesagt als getan.

Ein paar Minuten später lösen wir uns und er lächelt mich an. Ich lächle zurück.

Er nimmt unsere Koffer und trägt sie raus zum Auto. Die Koffer landen im Kofferraum und wir auf der Rücksitzbank.

Janniks Mutter verlässt das Haus und steigt ins Auto. Auch Rose folgt ihr und steigt ein. Sie fragt uns, ob wir bereit sind. Wir nicken mit dem Kopf.

Grace, seine Mutter, fährt los Richtung Schule. Wir fahren, so weit ich das weiß, von Der Schule nach Deutschland, genauer gesagt Dortmund um dann mit dem Flugzeug zu fliegen, da es von dort angeblich billiger und einen Durchflug gibt.

Während der Fahrt klingelt mein Handy. Ohne nach zu gucken wer es ist, gehe ich dran.
„Jaa?", frage ich.
„Hey Darling", sagt die andere stimme.
„Sean", freue ich mich.
„Jaa, ich wollte dich fragen, was du dir zu Weihnachten wünschst?"
„Ähm... Das ich Weihnachten mit euch feiern kann. Ich hab habe materiellen wünsche", erkläre ich.
„Mh okay... also überlege ich mir was?", möchte er wissen und ich stimme ihm zu.

„Berit für deine Klassenfahrt?", fragt er.
Ich sage ihm, dass ich gespannt bin, mich allerdings ziemlich freue.

Nachdem wir noch kurz geredet haben, kommen wir schon an der Schule an. Wir legen auf. Ich packe mein Handy wieder in die Jackentasche.

Jannik und ich steigen aus. Grace und Rose wünschen uns viel Spaß. Der Gentleman der Jannik nunmal ist, holt die Koffer raus. Wir winken den beiden im Auto nochmal kurz und laufen dann zu Tim.

Wir begrüßen uns und die Jungs fangen an über gestern Abend zu reden.
„Du bist gestern wirklich in den Pool gesprungen?", möchte ich wissen. Jannik nickt lachend.
„Aber nicht alleine. Du warst auch dabei", lacht nun Tim.
„Nicht euer Ernst", kichre ich.

„Doch, ach so Jannik, ich hätte mal eine Frage", fängt Tim an. Jannik sieht ihn auffordernd an.
„Ist es okay, wenn ich neben Mia sitze?", möchte er wissen.
„Und ich dachte schon, dass das nie was bei euch wird. Natürlich könnt ihr das tun. Dann setze ich mich neben Melina", lächelt Jannik und ich stimme zu.

Tim und Mia sind wirklich niedlich, nur irgendwie sind sie beide zu blind um zu merken, dass da mehr zwischen ihnen ist. Hoffentlich ergreift Tim jetzt endlich mal die Chance.

„Wir können auch nach ganz hinten in die Reihe. Da sind vier Plätze. Würde passen", erklärt Jannik. Wir stimmen ihm wieder zu.

Tim geht also zu Mia und fragt sie.
Wenig später kommt er wieder und lächelt über beide Ohren. Wie kann man denn so niedlich sein?

So komisch wie das klingt, aber Jannik ist Mittlerweile mein bester Freund. Seitdem Tom nach Bayern gegangen ist, habe ich nichts mehr von ihm gehört. Er hat einfach den Kontakt abgebrochen. Wenn er es so möchte, soll er es tun.
Natürlich war ich anfangs traurig deswegen, aber ich wollte ihn nicht zum Bleiben zwingen.

Nach gefühlten Stunden sind dann die letzen auch endlich eingetroffen. Scott befielt uns, immer mit unserem Sitznachbarn zu ihm zu gehen und unsere Koffer abzugeben.

Jannik und ich sind einer die ersten die bei ihm sind.
Wie setze uns in die letze Reihe im Bus. Ich am Fenster, neben mir Jannik.

Als Tim mit Mia den Bus betritt, lässt er Mia freie Platzwahl. Sie entscheidet sich für den Platz am Fenster. Somit sitzt Tim neben Jannik.

Nach und nach füllt sich der Bus und es werden immer weniger Plätze. Zum Schluss ist kein Platz mehr frei.

Scott wird vorne neben dem Fahrer sitzen.
Er läuft nochmal zu jedem einzelnen und fragt, ob alles gut ist. Er erinnert auch viele an ihre Tabletten und allem.

Was er auch fragt ist, ob alle genug essen und trinken haben, was wir alle bejahen.
Dann setzt er sich endlich hin.

Der Busfahrer stellt sich kurz vor und redet ein paar Wörter zu den Sicherheitsmaßnahmen.
Sehr aufmerksam von ihm.

„Und wenn ihr noch fragen habt, dann stellt sie gerne", lächelt er und setzt dann endlich zur Fahrt an.

„Ich war noch nie in Deutschland", sagt Jannik, total aus dem nichts.
Tim, Mia und der gesamte Bus stimmen ihm zu.
„Und dann komm ich, ich bin dort aufgewachsen", lache ich und viele fangen auch an zu lachen.

Nach einer Stunde fahrt muss ich gähnen.
„Ist da jemand müde?", grinst Tim und ich nicke.
Jannik legt ein Kissen auf seinen Schoß und deutet mir an, meinen Kopf drauf zu legen, was ich dann auch tue.
Als mein Kopf richtig liegt, fängt er an meinen Kopf zu kraulen.

Langsam aber sicher schlafe ich ein.
Ich hätte nie gedacht, dass ich mich so schnell damit abfinde, nicht mehr bei den Jungs zu wohnen. Nur wer weiß schon, wie die nächsten Wochen werden? Vielleicht wird es ja total schlimm?

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So, was denkt ihr denn, wo es hin geht?
Wie findet ihr Jannik?
Und noch eine Frage, was denkt ihr, wie es mit Melina und Sean weiter geht?

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