Kapitel 32

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Auf dem Highway

Vancouver, Washington

10:12 Uhr

David White konnte froh sein, dass sein  Kaffeebecher mit einem Deckel verschlossen war, sonst hätte er den Rest seines Caffé Latte wahrscheinlich verschüttet. Zu Überraschend war der Anruf seine Chefs gekommen. "David!", hatte Sampson gesagt. "Wo bleiben Sie denn? Kommen Sie sofort ins Büro!"

"Aber Sie haben doch...ich bin schon unterwegs, Sir."

White hatte keine Ahnung, was ihn erwartete. Die fristlose Kündigung, ein  weiterer Anschiss, eine Beförderung...bei Sampson war alles drin. Zum Glück saß er schon in seinem Wagen. Er drückte das Gaspedal durch und fuhr so schnell wie möglich zum Observatorium. Hastig rannte er die Stufen hoch.

Sampson wartete in seinem Büro auf ihn. "Setzten Sie sich, David. Wir haben wenig Zeit und ich will mich nicht lange mit Vorreden aufhalten. Ich habe Alarmstufe Orange für die Mount Hood Area gegeben. Heute Morgen gab es ein stärkeres und zwei geringfügige Erdbeben in der nähren Umgebung des Mount Hood und die Gefahr eines baldigen Ausbruchs ist relativ groß."

Whites Augen wurden groß. "Dann hatte ich...recht?"

"Nein, David. Ihre Hochrechnung hält keiner wissenschaftlichen Überprüfung stand. Zu viele Unbekannte und Unwägbarkeiten. In einer Prüfung wären Sie mit einer solchen Arbeit glatt durchgefallen. Aber..." Er lächelte jovial. "Nun, Sie sind ein begabter junger Mann und haben einige dieser Unwägbarkeiten richtig gewählt Zumindest das Erdbeben am frühen Morgen haben Sie exakt vorausgesagt. Das heißt noch lange nicht, dass Sie mit der Zeit richtig liegen, und es bedeutet auch nicht, dass der Mount Hood tatsächlich ausbricht, aber die Situation hat sich während der letzten Stunden entscheidend verschärft, und mir blieb nichts anderes übrig, als die FEMA und die anderen offiziellen Stellen zu alarmieren." FEMA stand für 'Federal Emergency Management Agency', den Katastrophenschutz der USA. "Alles andere wäre unverantwortlich gewesen. Mag sein, dass Sie mit Ihrer Rechnung ein weinig dazu beigetragen haben, mir den Ernst der Lage bewusster zu machen."

Sampson hütete sich, seinem jungen Angestellten die Wahrheit zu sagen. Niemand durfte erfahren, dass allein seine Hochrechnung für den Alarm verantwortlich war. Trotz der Unwägbarkeiten, die es tatsächlich in seiner Rechnung gab, wies sie den richtigen Weg. Und die Zugeständnisse der letzten Tage und Stunden, die er selbst fälschlicherweise gemacht hatte, würde er um keinen Preis irgendjemandem erzählen.

"Ich möchte, dass Sie nach Government Camp fahren", sagte Sampson. "Keine Angst, ich verlange nicht von Ihnen, dass Sie den Einsatz leiten. Dafür sind jetzt die FEMA und andere Stellen verantwortlich. Ich brauche jemanden, der die Ohren offen hält und mir berichtet, was die Leute so Leute so reden, wie die Stimmung im Volk ist. Den fachlichen Input und die die Messungen geben wir von hier weiter. Tut Ihnen ganz gut, mal auf der freien Wildbahn zu sein."

"Und was soll ich da dann...Sir?"

"Setzten Sie sich in Ihren Wagen und fahren Sie hin! Keine Angst, um 12 Uhr 48 bricht der Vulkan bestimmt nicht aus. Wenn überhaupt, dauert es sicher noch ein paar Tage. Genug Zeit, um die nötigen Maßnahmen zu treffen."

"Und wenn doch?"

"Rufen Sie mich an, David!" Sampson stand auf und reichte ihm die Hand. "Ich bin heute den Tag im Büro." Er ging mit ihm zur Tür. "Die Spesen können Sie natürlich abrechnen. Aber nicht im teuersten Lokal, okay?"

White kehrte zu Wagen zurück. "Und warum haben Sie Katastrophenalarm ausgelöst, wenn um 12 Uhr 48 nichts passiert?", fragte er leise.

Voten, Kommies, Werbung ;D

Melissa

12:48 Die Katastrophe beginntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt