Kapitel 17

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***heyyy wollte nur viel spaß beim lesen wünschen und vergesst nicht zu voten und zu kommentieren wie ihr das buch bis jetzt finden und auch Verbesserungsvorschläge :*

Melly

Paradise Park Trail

Mount Hood National Forest

12:14 Uhr

Oberhalb des Zigzag Canyons erreichten sie die Baumgrenze und selbst Jennifer und der Ranger, die sich an diesem spektakulären Anblick schon oft erfreut Hatten, blieben stehen und genossen die Aussicht, als hätte sich der Vorhang zu einem gewaltigen 3D-Spektakel geöffnet. Nur war die Wirklichkeit schöner und überwältigender, weil man sie mit allen Sinnen aufnehmen und nicht nur sehen, sondern auch fühlen, riechen und schmecken konnte.

Vor ihnen schlängelte sich der Trail über eine ansteigende Wiese, die nur noch an wenigen schattigen Stellen mit Schnee bedeckt war und im Sonnenlicht mit einer eindrucksvollen Farbenpracht überraschte. Wildblumen in allen Farben, knallroter Indian Paintbrush, tiefblaue Lupinen, leuchtend gelbe Arnika, purpurfarbener Fireweed und dunkel gelbe Goldruten, bildeten bunte Teppiche auf den grünen Hügeln, die sich wie die sanften Wogen eines erstarrten Meeres nach Norden zogen. Dahinter ragte der Mount Hood auf, ein mächtiger, von zahlreichen Gletschern bedeckter Berg, der sein schneebedecktes Haupt wie ein unüberwindbarer Riese in die Sonne erhob und stumm und unnahbar auf seine Umgebung herabblickte. Wy'east musste ein stattlicher Krieger gewesen sein, und die Vorstellung, mit welchem Zorn und welcher Gewalt er sich an den Menschen rächen würde, sollte der Große Geist ihn jemals aus seinem bleiernen Schlaf erwecken, schien beinahe unvorstellbar. Ranger Bosworth erzählte den Jugendlichen die Legende über den wütenden Krieger und die Geschichte des Wy'east.

Auf Jennifer wirkte er in diesem Augenblick nur wie eine grandiose Kulisse zu dem Farbenmeer, das sich vor ihren Augen ausbreitete. Sie genoss die andächtige und beinahe gespenstische Stille, die über den Bergwiesen lag, und athmete den süßen Duft der Wildblumen. Den kühlen Wind, der von den Gletscherhängen herabwehte, spürte sie kaum. Die Sonne stand hoch am Himmel und ließ die bunten Wildblumen noch intensiver als sonst leuchten.

Selbst Fletcher, der sonst bei jeder Gelegenheit einen blöden Spruch von sich gab, und Lisa, die während der letzten zwei Meilen nur gemeckert hatte, schien von dem Anblick beeindruckt zu sein. Chris vergaß für einen Moment das Fotografieren und nahm das prächtige Bild mit allen Sinne auf. Mike blickte zum Gipfel empor, schien angestrengt nachzudenken. Die Zwillinge staunten stumm. Nur Candy zeigte sich unbeeindruckt und tolllte unbeschwert über die Wiese. Wäre er gesund gewesen, hätte er wohl laut gebellt.

"So klar hab ich den Mount Hood selten gesehen", sagte Jennifer zu dem Ranger. "Als ich das letzte Mal hier oben war, konnte ich den Berg vor laute Nebel kaum sehen." Sie wandte sich an die anderen."Ihr habt großes Glück."

Ranger Bosworth löste sich als Erster von dem Anblick. "Hinter dem Hügel ist ein Lagerplatz, da machen wir eine ausgedehnte Rast. Ihr habt sicherlich schon Hunger."

"Na, endlich", stieß Lisa erleichtert hervor.

Sie folgten Candy, der den Hügel bereits erklommen hatte und sich ungeduldig nach ihnen umdrehte, und machten es sich auf den Steinen und Holzklötzen bequem, die der Forrest Service an dem Partyplatz aufgestellt hatte.

"Denkt daran", mahnte Ranger Bosworth, "alle Abfälle in Beutel. Wir lassen nichts am Berg zurück. Das ist auch eine eiserne Bergsteigerregel." Er kramte einen schwarzen Abfallsack aus seinem Rucksack und hielt ihn hoch.

Jennifer saß zwischen Chris und Fletscher und packte eines der Sandwiches aus. Schinken und Käse, Gurken und Mayonnaise. Dazu gab es Wasser aus der mitgebrachten Feldflasche, die sie später in dem klaren Bach unterhalb von Paradise Park wieder auffüllen konnte. Alle waren hungrig und kaum einer sprach beim Essen. Ranger Bosworth fütterte den Hund mit einigen Keksen.

12:48 Die Katastrophe beginntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt