Chapter 1

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PoV Lotte
Ich lief zum Zug . Ein Umzugsunternehmen hatte meine Sachen gestern schon nach Köln geschafft. Schon krass, wie heutzutage alles so funktioniert. Eigentlich habe ich mir alles schwerer vorgestellt, aber ich hatte mich relativ gut informiert und beraten lassen. Der eine oder andere denkt jetzt vielleicht, dass das alles verdammt teuer sein müsste. Tatsächlich ist dies nicht der Fall. Ich habe mir ein wirklich billiges Unternehmen raus gesucht und somit kostete alles 'nur' 150€

Seit dem ich 12 war, habe ich mir nichts sehnlicheres gewünscht als eines Tages nach Köln zu ziehen . Schon creepy so als 12-jährige. Immerhin hat man dann noch kein Plan vom Leben und wie das alles so in Großstädten abläuft. Natürlich war ich schon mal in größeren Städten, wie zum Beispiel Dresden, aber Köln wird glaube nochmal 'härter'. An sich bin ich aber ganz gechillt. Etwas aufgeregt, aber dennoch gechillt.

Mein Blick fiel zur Anzeige. In 19 Minuten sollte also mein Zug nach Köln gehen. Ein kurzes durch atmen und schon hatte ich mir mein Ticket gekauft. Hat zwar lange gedauert, weil ich sehr sehr dämlich bei so etwas bin, aber ich habe es geschafft. Stolz zog ich das Ticket aus dem Automaten und suchte nach meinem Gleis. Ich liebe Zug fahren, aber ich bin noch nie alleine gefahren. Immer nur zu Schulausflügen. Schon bisschen peinlich als 17-jährige.
Nach gefühlten Stunden, hatte ich dann meinen Gleis erreicht. Wieder sah ich zur Tafel und sah, dass ich noch 15 Minuten Zeit hätte. Mein Zug stand noch nicht da, also setzte ich mich auf die Bank und nahm mein Handy raus, um Musik zuhören. Musik macht echt mein Leben aus, aber ich denke, dass die meisten mich verstehen werden. Ich suchte mir mein Lieblingslied raus und wippte leicht mit meinen Füßen mit. Irgendwas macht Musik mit meinem Körper, nur kann ich nicht definieren was genau. Am liebsten würde ich ja einfach laut mit singen und tanzend über die Gleise rennen. Nur bin ich zu schüchtern und würde einfach nur im Boden versinken wollen. Apropos schüchtern. Erst jetzt fiel mir wieder ein, dass ich ja auf eine neue Schule gehen werde und ich mich vorstellen muss. Oh fuck. Ihr habt das bestimmt auch schon erlebt. Ich hasse es!

Total in Gedanken versunken, merkte ich nicht, dass sich jemand neben mich setzte. Ein kurzer Blick von mir und ich stand auf. Jap, selbst das kann ich nicht. Ich sagte doch, dass ich leicht erbärmlich bin. Eigentlich bin ich froh, dass ich aufgestanden hin, weil mein Zug gerade kam. Vielleicht hätte ich ihn ja verpasst, hätte sich die Frau nicht neben mich gesetzt. Also danken wir der Frau, dass ich, Charlotte Bora, nicht den Zug verpasst habe. Ich führe gerne Selbstgespräche. Bin ja fast nichts anderes gewöhnt.

Der Zug hielt vor mir und ich stieg ein . Mädchen fingen anzukreischen und ich drehte mich um . Da waren wieder so möchte gern Stars . YouTuber oder Sänger die keiner kennt . Eigentlich kannte ich mich mittlerweile recht gut aus, aber mich interessierte diese Szene nicht so unbedingt. Immerhin macht jetzt jeder nur noch diese Musical.ly scheiße oder jeder bringt irgendwelche Möchtegern Songs raus. Wie gesagt, ich halte das alles auf Abstand.

Ich stieg schließlich ein und suchte nach einem Platz . Im letzten Abteil fand ich dann ein Platz wo ich mich erschöpft nieder ließ. Als ich saß, machte ich erstmal meine Musik auf volle Lautstärke. Mir doch egal, ob Menschen meine Musik hörten. Müssen sie sich halt mit abfinden.

Mein Handy vibrierte kurz und ich sah auf das Display. Bestimmt war es nur wieder so ein Mobber . Ich schaltete mein Handy an . Es war kein Mobber oder so ich hatte auf Instagram eine Nachricht . Ich wollte sie gerade anklicken als mich jemand auf die Schulter antippte .

Mein Blick verfinsterte sich etwas und ich fuhr herum . " Kann ich mich setzten ?" fragte ein junger Mann und ich nickte leicht . Daraufhin setzte er sich . Ich musterte ihn kurz . Er hatte rotes Haar und Tattoos . Insgesamt sah er aus wie so ein Mangacharakter. Vielleicht war er das ja, wo alle so geschrien haben. Schon peinlich. Die tats die er hatte störten mich keinesfalls. Er sah echt sympathisch aus . Ich ließ mein Blick von ihm ab und sah nach draußen. Er muss sich ja auch scheiße vorkommen, wenn ich ihn so anglotze. Immerhin würde ich richtig ausrasten.

Nach gefühlten Jahren, sah ich dann endlich den Kölner Dom. Ich bin zwischen durch tatsächlich eingeschlafen und der Schlaf tat mir echt gut! Der Typ, der neben mir sitzt, war immer noch nicht ausgestiegen. Vielleicht steigt er ja auch hier aus.
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Ich hoffe es ist nicht zu langweilig . Am Donnerstag kommt höchst wahrscheinlich das nächste Kapitel . Bis dahin 👋🏼🤗

Und plötzlich ist alles anders! | Dat Adam Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt