Leise schlichen Cion und ich durch den Wald, auf der Suche nach Nahrung. Ein starker Wind kam auf, als versuchte er die Bäume samt Wurzeln aus der Erde zu reißen. Die Bäume standen jedoch hoch und gaben uns etwas Schutz vor der eisigen Kälte. Der Hochsommer kam und somit ließen sich auch die Gewitter nicht vermeiden. Cion winselte leise neben mir und sah mich an. Traurig streichelte ich sein schwarzes Fell und seufzte.
"Ich weiß, Cion. Ich habe auch Hunger. Uns bleibt wohl nichts anderes übrig, als zum nächsten Dorf zu reisen." erklärte ich dem riesigen Wolf. Sein Kopf reichte im normalen Stand über meinen Kopf, er war fast so groß wie ein Pferd. Durch die vielen Äste erkannte ich eine weite Wiese. Wir gingen zum Waldrand und bemerkten, dass die Sonne anfing zu sinken. Cion machte ein erstauntes Geräusch und deutete mir mit der Schnauze quer über die Graslandschaft. Auch jetzt erkannte ich in der Ferne, dass Rauch aufstieg.
"Gut gemacht, Cion. Lass uns zu dem Dorf aufbrechen." sagte ich ihm, schwang mich elegant auf seinen Rücken und er stürzte los. Meine Hände gruben sich in sein weiches Fell. Geschickt sprang Cion an der anderen Seite in den Wald und über einen umgefallenen Baumstumpf. Ein Donnern schreckte mich auf und irgendwo schlug ein Blitz ein und erhellte die Nacht, welche mittlerweile über uns eingebrochen war.
"Cion!" zischte ich. Das schwarze Tier wurde langsamer und schnupperte in der Luft. Er blieb stehen und wir lauschten. Meine Hand wanderte zu meinem kleinen Silberdolch an meinem Gurt und Cion setzte sich leise in Bewegung. Auf der Straße glaubte ich Schatten herumhuschen zu sehen. Dunkle Kreaturen, welche dunkler als die Nacht selbst waren. Misstrauisch ritt ich weiter und wir gelangten an den Waldrand. Ein schmaler Weg führte zu dem Stadttor und ich stieg ab. Wie aus Eimern setzte ein starker Regen ein. Ich zog die Kapuze meines Umhangs über den Kopf und mit Cion an meiner Seite marschierte ich zu dem Tor. Dort hämmerte ich fest gegen die Tür. Die Luke ging auf und ein alter, kleiner Mann sah mürrisch hindurch.
"Wer ist da?" fragte er mit krächzender Stimme, Missgunst färbte sich mit.
"Ich bitte um Einlass. Ich suche eine Gaststätte zum übernachten, werter Herr." erklärte ich ihm höflich. Der alte Mann schloss die Luke und öffnete stattdessen die schwere Holztür. Knarrend und quietschend ging diese auf, Cion wand sich durch, ich sah mich nocheinmal um und ging ebenfalls hindurch. Der Torwächter reichte Cion nichtmal bis zum Maul und sah etwas ängstlich zu ihm hoch.
"Keine Sorge. Mein Cion ist ein braver Junge." beruhigte ich den Mann und kraulte meinem Wolf hinterm Ohr. Nervös warf der Torwächter mir einen Blick zu.
"Dort vorne ist das "Gasthaus zum tänzelnden Pony". Dort findet Ihr eine Unterkunft und auch Speiß und Trank beim Wirt Butterblüm." Der Mann deutete mit seiner knochigen Hand die Straße entlang.
"Werten Dank, mein Herr." sagte ich mit einer kleinen Verbeugung, ehe ich mich mit Cion umwandte und in die Richtung lief, die der Mann gedeutet hatte. Schnell waren wir dort und Cion schlich um die Gaststätte in den Hof. Quietschend öffnete ich die Tür, trat ein und merkte, wie alles still wurde. Die Blicke der Gäste lagen auf mir, wie gierige Orks, als ich durch den Raum zur Theke schritt. Der Wirt, ein dicker, braunhaariger Mann mit Schnauzbart drehte sich um und musterte mich.
"Was kann ich für Euch tun?" fragte er freundlich lächelnd.
"Ich und mein Hund bräuchten eine Unterkunft und etwas Verpflegung." erklärte ich ihm und legte einige Goldmünzen auf die Holztheke. "Mein Hund ist allerdings sehr groß, als würde ich ein Zimmer mit einem Fenster zum Hof bevorzugen." Der Wirt sah mich etwas misstrauisch an, ich legte noch zwei Münzen nach und er nahm sie gierig an sich.
"Ihr Zimmer ist das dritte auf der rechten Seite, Mylady. Speiß und Trank kommen sofort." verkündete er vergnügt. Ich nickte, bahnte mir meinen Weg durch die Gäste und setzte mich in eine Ecke. Daneben stand ein kleiner Kamin, an welchem ich mir erfreut wärmen konnte. Natürlich behielt ich meine Kapuze an und hatte mein Gesicht verdeckt. Die Gespräche setzten langsam wieder ein und ich legte meinen Bogen ab. Während ich auf das Essen wartete, beobachtete ich die Menschen. Gegenüber von mir in der Ecke saß ebenfalls eine vermummte Gestalt, nur das Leuchten der Glut in seiner Pfeife ließ mich kurz einen Blick auf seine grauen Augen erhaschen. Er starrte mich an, ehe die Tür geöffnet wurde und ich meinen Kopf langsam in dessen Richtung neigte. Währenddessen aß ich gierig die Mahlzeit auf. Wirt Butterblüm wollte gerade meinen Teller vom Tisch nehmen, als ich meine Hand auf seine Schulter legte.
"Der Mann in der Ecke, wer ist das?" fragte ich ihn leise. Der Wirt folgte meinem Blick und sah auf den Mann, welcher mich vorhin angestarrt hatte.
"Niemand kennt ihn genau, einer von den Waldläufern. Seinen echten Namen kennt niemand aber manche sagen zu ihm Streicher." erzählte der Wirt leise.
"Welches Zimmer hat er?" Der Wirt sagte es mir und verschwand. An der Theke warteten vier kleine Personen, welche ihre Kapuzen zurückschlugen. Sie hatten hellbraune Lockenköpfe, bis auf einen, dessen Haare dunkelbraun waren. Sie gingen einem ausgewachsenen Mann knapp bis zur Hüfte, trugen braune Hosen und Reiseumhänge. Zudem hatten sie große Füße, an welchem aber keine Schuhe waren und spitze Ohren. Neugierig musterte ich die vier Neuankömmlinge, doch auch der Waldläufer schien Interesse zu zeigen. Plötzlich stürzte der dunkelhaarige Lockenkopf, ein goldener Ring flog durch die Luft und als er ihn mit dem Ringfinger fing, war er verschwunden.Mae govannen, meine Kampfpotatoes!Sooooooo ich arbeite unermüdlich an einem neuen Projekt wie ihr sehen könnt! *freu* Ich hoffe es gefällt euch wie meine anderen Stories und freue mich auch hier wieder über eure Kommentare und Votes!
Nanas7 da du dich so freust darüber habe ich beschlossen heute bereits das erste Kapitel zu Eröffnen!
Ich wünsche euch allen viel Spaß an dieser Geschichte und hoffe dass ihr ebenfalls so in die Welt von Mittelerde eintauchen werdet wie ich!
Scar over and out ❤
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Wolfsreiterin - neue Gefährtin [HdR-FF]
Fanfiction~Furchtlos und mutig, auch wenn sie dem Tod in die Augen sieht, kämpft sie Seite an Seite mit ihrem Wolf. Eine Elbin, so heißt es, welche erscheint, Dörfer und Städte von Orks befreit und so schnell verschwindet, wie sie gekommen ist. Niemand kennt...