Blitzschnell wirbelte ich herum, dass Schnalzen der Peitsche und das verächtliche Lachen echoten laut in meinem Kopf. Erschrocken und nervös sah ich Thranduil an. Der blonde Elbenkönig verbeugte sich und trat auf mich zu.
"Keona, es tut mir Leid, was damals zwischen uns passiert ist. Elrond hat mich vor einigen Tagen benachrichtigt und ich wollte mich bei dir Entschuldigen. Damals dachte ich, es wäre eine kluge Entscheidung von mir gewesen, doch ich irrte." sagte er ruhig und lächelte. Misstrauisch sah ich ihn an und verschränkte meine Arme vor der Brust. Cion stellte sich beschützerisch neben mich.
"Was soll der plötzliche Wandel? Ich habe eine Rebellengruppe angeführt! Ich habe mich gegen deine Herrschaft gestellt, Thranduil!" zischte ich und ließ den Respekt beiseite. Der Elbenkönig vor mir seufzte und ich hörte, dass jemand vor der Tür lauschte.
"Ich weiß, Keona Silberregen. Aber du bist Galadriel's Tochter, Elbenkönigin von Lothlórien und Retterin der Welt. Und du bist im Weißen Rat und Ringträgerin. Ich kann nicht ausschließen, dass ich dir meinen Respekt entgegenbringen sollte." sagte er und verneigte sich nochmals. "Aber du bist jederzeit im Düsterwald willkommen." Thranduil wandte sich um und verließ mit leisen Schritten mein Zimmer. Die Tür ließ er offen und Aragorn trat ein und schloss die Tür.
"Jetzt verstehe ich, wieso Thranduil dich damals gefürchtet hat. Das tut er noch immer und das sollte er auch." meinte er lächelnd. Seufzend drehte ich mich wieder zum Fenster und lehnte mich dort an, Aragorn trat neben mich. Schweigend standen wir so nebeneinander. Seine Nähe wärmte mich auf und ließ mich erschaudern. Mein Herz schlug schneller und ich versuchte ruhig zu bleiben.
"Keona?" brach Aragorn die Stille. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und er musterte mich aus grauen Augen.
"Du solltest dich noch ausruhen. Du musst zu vollständigen Kräften kommen." murmelte er und führte mich zum Bett. Cion hatte sich bereits am Fußende zusammengerollt. Als Aragorn sich verabschieden wollte, hielt ich ihn an der Hand zurück. Irritiert sah er mich an und legte seine Hand auf meine.
"Bleibst du heute Nacht bei mir?" fragte ich und das Blut schoss in meine Wangen. Lächelnd nickte er und legten uns in das Bett. Er zog mich an sich und ich bettete meinen Kopf an seiner Brust, den Arm hatte er um mich gelegt. Sein Herz schlug wie wild und auch sein Atem ging unregelmäßig.
"Ich bin froh, dass es dir gut geht." murmelte er, drückte mir einen sanften Kuss auf die Stirn und so schliefen wir aneinander gekuschelt ein.Am nächsten Morgen war Aragorn bereits weg, als ich wach wurde. Streckend stand ich auf und sah aus dem Fenster, die Sonne schien hinein und irgendwie setzte es mir ein Lächeln ins Gesicht. Ich zog mir ein langes, weißes Kleid an und entdeckte eine silberne, zierlich gehaltene Krone. Das ist doch Galadriel's Krone!? Etwas nervös kämmte ich mein Haar, flocht zwei Zöpfe hinter meine Ohren und setzte die Krone auf. Eine kleine Spitze an der Krone deutete direkt auf den Stern an meiner Stirn.
"Keona?" fragte Legolas und trat in mein Zimmer ein. Erschrocken fuhr ich herum und sah seinen erstaunten Blick. Ehrfürchtig verbeugte er sich und lächelte dann.
"Arion wollte wissen, wann ihr nach Lothlórien aufbrechen wollt. Und auch ich wollte dich fragen, ob es in Ordnung wäre, wenn ich mich dir anschließen würde." fragte Legolas und trat auf mich zu.
"Natürlich darfst du mirt, aber was ist mit deinem Vater? Willst du nicht zurück in den Düsterwald?" gab ich etwas irritiert zurück. Legolas schüttelte kichernd den Kopf.
"Nach allem was Vater dir angetan hat? Bestimmt nicht." murmelte er leise.
"Was ist mit den anderen?" fragte ich.
"Aragorn und Gandalf haben sich bereits nach Gondor aufgemacht. Gimli marschiert zurück in die Berge und die Hobbits bleiben noch eine Weile hier." erklärte mir Legolas verlegen. Kurz überlegte ich und nickte dann.
"Wir machen uns ebenfalls jetzt auf den Weg. Wir müssen Lothlórien bald erreichen."
"Und dort wirst du deine zeremonielle Krönung bekommen." sprach Legolas und wir verließen vollgepackt das Zimmer.
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Wolfsreiterin - neue Gefährtin [HdR-FF]
Fanfiction~Furchtlos und mutig, auch wenn sie dem Tod in die Augen sieht, kämpft sie Seite an Seite mit ihrem Wolf. Eine Elbin, so heißt es, welche erscheint, Dörfer und Städte von Orks befreit und so schnell verschwindet, wie sie gekommen ist. Niemand kennt...