"Diheno nin." gab ich zurück, er stand auf und reichte mir die Hand.
"Wir sollten uns ausruhen." gab der blonde Elbenprinz mir zu verstehen. Er half mir auf und wir gingen wieder hinein. Pippin hatte sich beruhigt und schlief wieder. Gimli und Gandalf schliefen ebenfalls. Ich legte mich auf meine Decke und deckte mich mit meinem Mantel zu und rollte mich zusammen. Doch schlafen konnte ich nicht wirklich gut. Albträume quälten mich und rissen mich immer wieder aus dem Schlaf. Irgendwann gab ich es auf, setzte mich auf und seufzte. Mein Blick huschte zu Aragorn, welcher schlief. Er sah sorgenfrei aus, als hätte er angenehme Träume, vielleicht von Arwen? Was soll ich jetzt von Aragorn denken? Wir haben andere Probleme als Gefühle! Wir müssen Theoden überreden Gondor zu unterstützen! Ich stand leise auf, warf mir meinen Mantel um und verschwand aus dem Zimmer. Vor dem Haus lag Cion und hob den Kopf, als er mich sah. Ich setzte mich an seinen Bauch und kraulte seinen Kopf, welchen er neben mich legte.
"Was soll ich nur machen, Cion? Warten, bis er darüber spricht? Ihn gleich darauf ansprechen? Wir müssen Gondor unterstützen, aber auch gleichzeitig die Augen offen halten. Sauron plant einen Angriff auf Minas Thirit. Ich kann es mir nicht leisten, jetzt Gefühle zu zeigen. Wir haben wichtigere Dinge um die wir uns kümmern müssen." seufzte ich leise. Allmählich färbte sich der Himmel blassrosa und die Sonne wärme mich auf. Ich hatte immer noch das weiße Kleid an, doch es kümmerte mich nicht. Cion winselte leise und stupste mich an. Dann wandte er seinen Kopf um. Ich folgte dem Blick des Wolfes und sah Aragorn aus der Tür auf mich zukommen.
"Aur maer." begrüßte er mich mit einem unsicheren Lächeln. Ich wandte mich ab und starrte auf meine Hände in meinem Schoß.
"Keona, das von letzter Nacht...." setzte er an, doch ich unterbracht ihn.
"Bitte, ich will nicht darüber sprechen. Du hast Arwen und es war ein Fehler von dir. Es wird nie wieder vorkommen. Das wolltest du doch sagen, nicht wahr?" fragte ich und sah ihn traurig an. Er hockte sich neben mich und nahm zögernd meine Hand in seine.
"Arwen ist nach Valinor gereist, zusammen mit den Elben aus Lothlórien. Elrond hat sie ziehen lassen." seufzte er, Trauer lag in seiner Stimme. Argwöhnisch sah ich ihn an.
"Also war ich nur eine... Was? Ablenkung? Spaß? Die zweite Wahl?" fuhr ich ihn an und stand auf. Tränen sammelten sich in meinen Augen und eine lief über meine Wange.
"Du würdest nie die zweite Wahl sein, Keona." Auch Aragorn erhob sich, während Cion sich schützend hinter mich stellte.
"Arwen ist fort und ich weiß, dass ich sie nie wieder sehen werde. Aber das heißt nicht, dass es mir nicht gestattet ist wieder glücklich zu werden, oder?" Der Waldläufer streckte die Hand nach mir aus, doch ich wich zurück.
"Nein. Lass mich in Ruhe." sagte ich, wandte mich um und ging davon.
"Keona!" rief Aragorn mir nach, doch ich rannte zur Waffenkammer und holte meinen Bogen heraus. Den Köcher warf ich um meine Schulter, meine Schwerter steckte ich in die Schafte und ich ging zu einem kleinen Trainingsplatz hinter der Goldenen Halle. Zum Glück war niemand dort. Ich kraulte Cion noch einmal, legte einen Pfeil in die Bogensehne und schoss los. Frustriert schoss ich ohne zu zielen. Die meisten meiner Pfeile flogen irgendwo hin. Frustriert schrie ich auf und sank auf meine Knie.
"Keona? Stimmt etwas nicht?" fragte Legolas, welcher eine Hand auf meine Schulter legte und sich neben mich hockte. Traurig schüttelte ich den Kopf und sah ihn mit verweinten Augen an.
"Was ist passiert?" Er zog mich vorsichtig in eine Umarmung. Schluchzend lehnte ich meine Kopf gegen seine Brust und weinte. Sanft strich er über mein Haar und seufzte tief. Nachdem ich mich beruhigt hatte, setzten wir uns zu Cion.
"Aragorn hat mich gestern geküsst." murmelte ich leise. Legolas sah mich überrascht an. Er öffnete den Mund, schloss ihn aber dann wieder und wir beide wandten uns an die Schritte, die auf uns zukamen.
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Wolfsreiterin - neue Gefährtin [HdR-FF]
Fanfiction~Furchtlos und mutig, auch wenn sie dem Tod in die Augen sieht, kämpft sie Seite an Seite mit ihrem Wolf. Eine Elbin, so heißt es, welche erscheint, Dörfer und Städte von Orks befreit und so schnell verschwindet, wie sie gekommen ist. Niemand kennt...