"Das sind keine Orks!" murmelte Legolas und schon rannten wir hinaus. Vor der Hornburg stand eine Elbenarmee und ein Blonder trat zu uns.
"Wir sind hier, auf Befehl von Elrond von Bruchtal, um Euch gegen die Uruk-Hai Armee zu unterstützen. Einst hatten Menschen und Elben ein Bündnis. Wir kämpften und starben Seite an Seite. Dies wird nun erneuert!" verkündete er.
"Mae govannen, Haldir." sagte Aragorn und umarmte ihn erfreut. Auch Legolas umarmte ihn und die Elben wandten sich synchron zu uns. Ich neigte meinen Kopf vor Haldir.
"Elrond sagte mir, ich würde der Wolfsreiterin hier begegnen. Es ist mir eine Ehre Euch endlich kennen zu lernen. Damals in Lothlórien hatten wir nicht viel Zeit uns vorzustellen." sprach der Heerführer der Elben und verneigte sich leicht. "Ich bin Haldir, Heerführer aus Bruchtal. Die Elben Lothlórien's haben sich auf den Weg in die unsterblichen Lande gemacht." Trauer machte sich in mir breit und ich senkte den Kopf.
"Galadriel zählt auf Euch. Sie sagte, Ihr seid wahrlich eine Elbenkönigin." fügte Haldir noch hinzu. Geschockt sah ich ihn an. Von Elbenkönigin war nie die Rede gewesen! Aragorn legte mir die Hand beruhigend auf die Schulter.
"Darüber können wir uns später Gedanken machen. Wir stehen dir bei." sagte er und hinter ihm nickten Legolas und sogar Gimli schloss sich an. Seit unserer Zeit in Lothlórien hatte er seine Meinung über manche Elben drastisch geändert. Ich seufzte und sah in die Runde.
"Wir sollten unseren Posten beziehen!" sprach ich laut um dem Thema zu entkommen. Mit den Elben marschierten wir auf den äußeren Klammwall. Die Bogenschützen und der König warteten auf der Brüstung über dem Tor. Die Nacht war hereingebrochen. Ich stand bei Gimli, Legolas und Aragorn. Der Waldläufer hatte das Komando über die Elbenarmee zusammen mit Haldir.
"Du hättest wirklich einen besseren Platz aussuchen können." knurrte der Zwerg. Die Uruks marschierten lärmend, brüllend und knurrend vor. Von weitem sahen wir die brennenden Fackeln wie kleine Sterne, welche heller anschwollen, als sie schnell näher kamen.
"Soll ich es dir beschreiben oder doch lieber eine Kiste besorgen?" gab Legolas belustigt zurück. Es begann zu donnern und Regen setzte ein. Ich nahm meinen Bogen zur Hand und sah mich um. Cion hatte ich bei den Männern am Tor zur Unterstützung gelassen. Die Uruks blieben einige Meter entfernt stehen und stampften auf den Boden. Sie waren bereit für Krieg, alles Menschenleben auszulöschen. Lärmend und klirrend stampften und brüllte die Armee und ich spürte den Boden bis zum Außenwall vibrieren.
"Deine Freunde sind mit dir, Aragorn." murmelte ich und sah etwas ängstlich zu ihm.
"Wir werden diese Nacht zusammen überstehen." sprach Legolas und sah mich aufmunternd an. Ich hatte zwar viele Kämpfe gegen Orks und Uruk-Hai bestritten, doch vor uns stand eine zehn tausend köpfige Armee. Plötzlich flog von der Brüstung sausend ein Pfeil los und traf einem Uruk am Hals.
"Dartho(Halt)!" schrie Aragorn laut hallend und hielt die Hand in die Luft. Der Uruk viel tot nach vorne und der Anführer der Armee brüllte laut auf. Die Armee setzte sich wie eine Welle in Bewegung. Dann beginnt also der Krieg! dachte ich mir ernst und spannte einen Pfeil in den Bogen.
"Hardo i philinn! (Pfeile los!)" rief Aragorn. Sofort schickten wir alle einen gewaltigen Pfeilhagel los. Einige fielen, doch es kümmerte mich nicht. Ich nahm wieder einen Pfeil und schoss erneut. Viele der Orks fielen unter unseren Pfeilhagel und ich zählte mit, wie viele ich erwischte. Gimli stand nervös vor Aufregung neben mir.
"Hat sie irgendwas getroffen?" fragte der Zwerg optimistisch. Von der Brüstung über dem Tor hörte ich einen Kriegsschrei.
"Pfeile los!" und erneut fielen zahlreiche der dunklen Kreaturen, als sie von den Pfeilen von der Brüstung getroffen wurden. Langsam und von Schilden umgeben begannen einige dieser Kreaturen über die Steinbrücke zum Tor zu marschieren, dazwischen den Rammbock. Einige der Uruk-Hai kamen auf die Mauer zu und stellten Leitern auf, während andere mit Armbrüsten auf uns schossen. Viele Elben stürzten hinter uns von den Mauern, als sie von Pfeilen durchspickt wurden.
"Pendras!" (Leitern) rief Aragorn aus.
"Gut!" brüllte Gimli erfreut und zückte seine Axt. Sofort nahm ich meine Schwerter zur Hand und schon krochen die Uruks über den Außenwall. Ich schlug sofort um mich, denn der Außenwall wimmelte nur so von Uruks. Gimli wandte sich zu Legolas und mir um.
"Legolas! Zwei hab ich schon!" rief der Zwerg erfreut.
"Ich bin bei siebzehn!" gab Legolas zurück und grinste.
"Ich bei fünfundzwanzig!" rief ich beiden zu und grinste.
"Wah! Ich werd mich doch nicht von zwei Spitzohren übertreffen lassen!" schrie Gimli und stellte sich auf die Mauer zwischen zwei Leitern. Abwechselnd schlug er mal links einen Uruk nieder, dann wieder rechts und die Kreaturen fielen nur so unter seiner Axt. Legolas, Aragorn und ich kämpften Seite an Seite, als die Uruks auf uns zu liefen. Schnell fielen die dunklen Kreaturen unter unseren Klingen. Als ich herumwirbelte, klirrten Aragorn's Schwert und meine Klinge aneinander und wir sahen und an. In meinem Bauch tanzten tausend Schmetterlinge und mein Herz schlug schneller, vor Angst vor der Schlacht, aber auch vor Nervosität. Beinahe verlor ich mich in seinen Augen. Durch den Regen klebten meine Haare in meinem Gesicht und der Wind brachte mich zum Zittern. Die ganze Welt verschwand um uns herum und ich starrte weiter in die zwei grauen Seen.
"Keona!" schrie er plötzlich aus, kam dicht zu mir und stieß dem Ork hinter mir das Schwert in den Bauch. Ich fühlte Aragorn's warmen Atem an meiner Wange und erschauderte leicht. Kurz sahen wir noch an, ehe ich davonlief um Haldir zu unterstützen.
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Wolfsreiterin - neue Gefährtin [HdR-FF]
Fanfiction~Furchtlos und mutig, auch wenn sie dem Tod in die Augen sieht, kämpft sie Seite an Seite mit ihrem Wolf. Eine Elbin, so heißt es, welche erscheint, Dörfer und Städte von Orks befreit und so schnell verschwindet, wie sie gekommen ist. Niemand kennt...