Mit entschlossenen Gesichtern ritten wir aus Minas Thirit los. Pippin saß bei mir auf Cion, Merry bei Gandalf und Aragorn ritt an der Spitze. Seine Haare hatte er nach hinten gebunden, der Umhang wehte hinter ihm her. Eine riesige Scharr der übrigen Kämpfer und Reitern von Rohan und Gondor folgten ihm. Faramir und Éowyn blieben in Minas Thirith. Aragorn drehte sich zu mir und winkte mich nach vorne. Als ich neben ihm ritt, sah ich ihn verwirrt an.
"Eine Königin sollte doch an der Spitze reiten. Arion und seine Leute folgen dir, nicht mir und sie sollen sehen, dass du sie genauso führst wie ich die restlichen Rohirrim und die Kämpfer Gondor's." erklärte mir Aragorn lächelnd. Pippin kicherte leise, auch er und Merry hatten Rüstungen und spitze Helme bekommen.
"Danke. Aber du bist ihr König, welcher uns alle in die Schlacht führt, nicht ich. Und von welchen Elben sollte ich Königin sein? Lothlórien ist verlassen und Thranduil würde mich nicht dulden." murmelte ich leise. Aragorn lehnte sich zu mir und legte seine Hand auf meine Hände. Cion hatte jetzt die beste und stärkste Rüstung bekommen.
"Arion und seine Leute werden jemanden wie dich brauchen und sie werden dir folgen, egal wohin." Wir durchquerten die zerfallenen Straßen von Osgiliath, welche seit der Schlacht am Pelenor leer waren. Sauron hatte die Orks zurück nach Mordor geholt, wo sie sich jetzt sammelten.
"Ich weiß nicht ob ich das Leben als Wolfsreiterin hinter mir lassen könnte. Es ist doch alles was ich habe." meinte ich und wir ritten aus der Stadt hinaus.
"Das wirst du. Aber du müsstest es auch nicht aufgeben. Lothlórien ist zwar verlassen, aber unter deiner Hand und Führung kann es wieder so erstrahlen wie einst." sprach Aragorn und sah mir tief in die Augen. Dann wandte er sich zu unseren Gefährten um.
"Kommt! Wir sollten es so beenden, wie wir begonnen haben." rief Aragorn ihnen zu. Gandalf und Legolas holten zu uns auf und die Gefährten, die Gemeinschaft, ritt an vorderster Spitze. Ein leichtes Schaudern durchfuhr meinen Körper. Allmählich erhob sich das schwarze Tor vor uns in den Himmel empor, zu beiden Seiten standen hohe Wachtürme. Meine Augen schmerzten unter dem Sonnenlicht, weshalb ich mir die Kapuze in die Stirn zog. Dabei beobachteten mich Aragorn und auch Gandalf besorgt. Fast 300 Meter vom Tor entfernt hielten wir an. Die Kämpfer hinter uns sahen sich nervös an.
"Wartet hier!" rief Aragorn ihnen zu. Zusammen mit Gandalf, Eomer, Legolas und mir ritten wir vor das schwarze Tor.
"Lasst den Herren des schwarzen Landes herauskommen! Er soll seine gerechte Strafe erhalten!" brüllte Aragorn dem Tor entgegen. Nervös begann Cion zu knurren, Pippin streichelte ihn beruhigend. Plötzlich quietschte das Tor, doch wir blieben mutig stehen. Meine Augen schmerzten immer mehr, als würde man sie von innen verbrennen. Aus dem Tor ritt ein schwarz gekleideter Mann, man sah nur seinen großen, hässlichen Mund und er hielt an.
"Der große Gebieter Sauron heißt Euch willkommen." sprach er zu freundlich. Misstrauisch sahen wir ihn an und Cion knurrte. Der Blick dieses Wesens glitt zu mir.
"Ah, Wolfsreiterin. Auf Euch hat Sauron der Gebieter bereits gewartet." sagte er grinsend. Meine Gefährten wandten ihre Köpfe zu mir. Ich hatte den Kopf gesenkt und die Kapuze war tief ins Gesicht gezogen.
"Wollt Ihr Euch nicht uns anschließen? Jetzt hättet Ihr noch die Gelegenheit. Ihr wärt mächtig, unsterblich und seine rechte Hand." grinste er weiter. Cion trat einen Schritt vor, ich merkte, dass Sauron dahinter steckte. Der Wolf hatte keine Kontrolle.
"Keona! Nicht!" rief Aragorn, als ich an ihm vorbei ritt.
"Das helle Licht blendet dich. Komm zu uns, und es wird dir besser gehen. Die Schmerzen können aufhören, du wirst ein Schatten werden." meinte der Reiter erneut und Cion blieb mittig zwischen den beiden stehen.
"Ich wurde bei der Schlacht am Pelenor leicht verwundet." gab ich leise zu, meine Schultern fielen zusammen und ich senkte meinen Kopf. Eine Wunde aus einer vergifteten Orkklinge kann tödlich ausgehen.
"Wieso hast du uns nichts gesagt?" fragte Aragorn, Angst und Wut schwangen in seiner Stimme mit. Mit schmerzenden Augen wandte ich mich an ihn und sah ihm in die Augen. Meine Gefährten zogen zischend die Luft ein, meine Augen strahlten heller und kräftiger als sonst, ich war totenblass im Gesicht.
"Ich wollte es euch nicht noch schwerer machen. Ich bin doch einfach durch neugierigen Zufall in die Gemeinschaft gekommen, eine Klette an euren Beinen. Wäre ich Aragorn damals nicht nachgeschlichen, dann wäre ich nicht hier." sagte ich ihnen und sah sie alle an. Legolas, Gimli, Merry, Eomer, Gandalf und bei Aragorn blieb ich hängen. Eine salzige Träne löste sich und lief meine Wange hinab.
"Das soll ich Euch von meinem Meister noch übergeben." sagte das dunkle Wesen vor uns. Er warf Gandalf ein Kettenhemd aus Mithril zu.
"Wer hätte gedacht, dass eine so kleine Person so große Schmerzen erleiden kann." lachte er hämisch. Sie haben Frodo!? Der Ring ist verloren und die Gemeinschaft hat versagt! dachte ich enttäuscht. Der Ring an meinem Finger leuchtete hell auf und blendete alle um mich herum. Sofort zog ich mein Schwert und sah das Wesen vor mir mit einem zornigen, wutverzerrtem Gesicht an. Dieser lachte jedoch nur hämisch und winkte mich zu sich.
"Komm und schließe dich Sauron an!" sagte er.
"Nein!!!" hörte ich hinter mir jemanden brüllen.
Ich glaube ich spreche das erste Mal richtig mir euch 😂 wie ihr vermutlich jetzt bemerkt geht der große Showdown los! Yaaaaaay! Also viel Spaß beim mitfiebern 😜 und bleibt knusprig!
Scar
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Wolfsreiterin - neue Gefährtin [HdR-FF]
Fanfiction~Furchtlos und mutig, auch wenn sie dem Tod in die Augen sieht, kämpft sie Seite an Seite mit ihrem Wolf. Eine Elbin, so heißt es, welche erscheint, Dörfer und Städte von Orks befreit und so schnell verschwindet, wie sie gekommen ist. Niemand kennt...