Angriff der Wargreiter

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"Späher! Wir werden angegriffen!" brüllte der Reiter. Sofort schwang ich mich auf Cion's Rücken. Panik brach unter den Bauern aus und weinten verzweifelt. Die Reiter sprangen so schnell es ging auf die Pferde, zogen ihre Schwerter oder streckten die Speere mit der Flagge Rohan's in die Luft. Die Schilde hatten sie fast immer rechts am Sattel neben ihrem Pferd baumeln und bot sogar dem Tier etwas Schutz.
"Sie werden euch nichts tun! Geht so schnell wie möglich nach Helms Klamm! Wir lassen nicht zu, dass euch etwas geschieht!" rief ich den Bauern zu und trieb sie kurz in die richtige Richtung.
"Eowyn! Bring die Frauen und Kinder nach Helms Klamm!" befahl der König seiner Nichte und wendtete das Pferd. Diese wollte protestieren, doch ich ritt zu ihr und sah sie an.
"Diese Menschen brauchen Euch jetzt. Sie müssen schnell nach Helms Klamm." sagte ich ihr, Eowyn verstand was ich damit sagen wollte und nickte entschlossen. Ich folgte den Reitern und nahm Bogen und Pfeile zur Hand. In einer Angriffslinie ritten wir gemeinsam los, der König an der Spitze.
"Auf Eorlingas!" brüllte Theoden. Er hielt sein Schwert in der Hand und es glitzerte in der Sonne. Auch Aragorn hatte sein Schwert gezogen und er sah jetzt schon wie ein richtiger König aus. Er bemerkte meinen Blick zwar nicht, doch ich wurde trotzdem rot. Als wir die Spitze der Hügelkette erreichten, ritten Orks auf ihren Wargen von der anderen Seite der Hügelkette auf uns zu. Legolas gab einen Schuss ab und ein Warg fiel, dann schwang sich der Elb geschickt auf sein Pferd vor Gimli. Cion rannte neben den Reitern weiter und auch ich schoss einen Ork nieder. Ich musste meinem Freund nicht den Weg delektieren und hatte somit beide Hände für den Kampf frei. Im Tal zwischen den Hügeln trafen Warge und Pferde kreischend und brüllend aufeinander. So gut es ging versuchte ich die Reiter zu beschützen, während Cion die Orks von mir fern hielt. Cion stürmte zwischen den Orks durch, als würde ein Ochse ein Feld pflügen und ich versuchte so viele wie möglich zu töten. Theoden rammte einem Warg das Schwert in das Maul und auch Aragorn kämpfte erbittert mit dem Schwert. Ein Ork hob seine Klinge und wollte damit auf mich einschlagen, doch ich blockte den Schlag mit meinem Bogen, zog einen Pfeil hervor und stieß ihn dem Ork durch den Kopf, dann schoss ich ihn ab. Ich wechselte zu meinen Schwertern und hiebte auf den nächsten Wargreiter ein. Gimli fiel vom Pferd und zückte seine Axt gegenüber einem Warg. Die Warge sahen fast wie Wölfe aus, doch sie hatten keine schöne, lange Schnauze oder geplegtes Fell. Genau genommen ähnelten sie eher Hyänen. Blutgierige Wesen, welche, wie die Orks, alleine zum töten der Menschen existierten. Ich riss mal hier einen Ork von seinem Reittier, mal biss Cion einem Wark in den Hals. Neben mir knurrte ein Warg, dieser sprang samt Reiter von einem Felsen und riss mich von Cion's Rücken. Der Wolf rannte weiter und verbiss sich in der Kehle eines Wargs, dann biss er einem Ork den Kopf ab und stürmte weiter. Ich stand auf und schoss dem Warg den Pfeil in das Maul. Vor mir fiel er und ich sah, wie Gimli unter einem Warg begraben war, seine Axt steckte dem Ungetüm in der Kehle. Sofort rannte ich zu ihm und half ihm hinaus, ehe ich erneut umgerissen wurde. An meiner Wange rannte das Blut von den Kratzwunden hinab. Schnell stand ich wieder auf und der Wargreiter stand knurrend gegenüber von mir. Ehe ich ihm einen Pfeil durch den Kopf jagen konnte, rannte er an mir vorbei und ich wollte mich auf den Warg schwingen, doch blieb mit meinem Ring hängen. Der Warg rannte weiter, ich packte den Ork und schleuderte ihn von dem Tier hinunter. Verzweifelt versuchte ich mich zu befreien, erfolglos. Er schleifte mich noch nach bis der Boden unter uns plötzlich verschwand. Im Fall von der Klippe schaffte ich es mich zu befreien und schon umgab mich kaltes Wasser. Schnell tauchte ich wieder auf und holte Luft. Die Strömung war stark und ich schleuderte gegen einen Felsen. Panisch versuchte der Warg der Strömung zu entkommen, schaffte es aber nicht und wurde mit der Strömung mitgerissen. Ich hielt mich an dem Felsen fest, meine Hände und Finger scheuerten an dem kantigen, scharfen Felsen auf, als plötzlich ein zweiter Warg mit Aragorn hinabstürzte. Das Ungetürm wurde an mir vorbei getrieben und ich packte den ohnmächtigen Mann an der Brust und schwamm mit ihm zu einem Ufer. Über uns hörte ich noch die Kampfgeräusche, das Jaulen der Warge und die Rufe der Ritter. Erschöpft legte ich Aragorn auf die Steine und rollte mich neben ihm auf den Rücken. Die Sonne blendete mich und ich hörte leise Schreie nach mir und Aragorn, doch ich konnte nicht rufen. Ich hustete und spuckte Wasser aus, mein Kopf schmerzte und blutete. Müde und mit schmerzenden Gliedern schloss ich die Augen und Dunkelheit umpfing mich.

Wolfsreiterin - neue Gefährtin [HdR-FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt