Vorbereitungen

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"Und Rohan wird sie unterstützen!" verkündete Theoden. Sofort schickte er seine Reiter aus, mehr Leute für die Heerschau zu sammeln. Ich sah zu Merry hinab und wir grinsten uns wie Vollidioten an. Pippin und Gandalf waren in Minas Thirit, also bestand Hoffnung, dass wir die beiden wiedersehen würden, falls sie nicht vorher überfallen und getötet werden. Ich verließ die Halle Meduseld und marschierte mit Cion und Merry zu unserer Unterkunft, als mir jemand schrie. Als ich mich umwandte, erhellte sich mein Gesicht und ich strahlte den Halbelben an.
"Arion!" rief ich erfreut aus, rannte auf ihn zu und umarmte den dunkelhaarigen. Er lachte auf und erwiderte die Umarmung.
"Wir haben uns so lange nicht mehr gesehen! Wie geht es dir und den anderen? Was macht ihr hier?" fragte ich sofort los, als wir uns lösten.
"Immer langsam, Kenni." lachte er und er verbeugte sich, hinter ihm die anderen ebenfalls, welche in seinem Heer waren. An die fünfzig Halbelben und Menschen hatte er versammelt und ich kannte jeden einzelnen wie meine eigenen Geschwister.
"Gandalf hat uns geschickt. Er sagte mir, du benötigst Krieger, jenen, welchen du vertraust." erklärte er mir, als er sich aufrichtete. Hinter mir hörte ich Schritte.
"Willkommen in Edoras, Arasreiter. Ich bin König Theoden." sprach der König, hinter ihm kamen meine Gefährten zu uns.
"Mein Herr, das ist Arion." stellte ich meinen alten Freund vor. Theoden und Arion mussten noch einiges Besprechen, weshalb die beiden in die Halle hinauf stiegen. Merry zupfte an meinem Ärmel und in seinem runden Gesicht sah ich Verwirrung.
"Wer ist das?" fragte er leise, als hätte er Angst, dass er für die Frage bestraft werden würde.
"Das war Arion. Als ich auf Reise war, stieß ich auf sein kleines Heer und ich wurde Heerführerin. Denn, wer kann schon von sich behaupten, der Wolfsreiterin unterstellt zu sein?" gab ich zurück und zwinkerte ihn an. Sein Gesicht hellte sich auf, er nahm meine Hand und wollte mich hinter sich her ziehen, als sich eine Hand auf meine Schulter legte.
"Kann ich kurz mit dir sprechen?" fragte Aragorn leise.
"Merry? Geh schon mal vor ich komme gleich nach." sagte ich zu dem Hobbit. Er legte den Kopf schief und sah uns kurz an, ehe er nickte und mit Legolas und Gimli in unserer Unterkunft verschwanden. Erst jetzt wandte ich mich an Aragorn und funkelte ihn verletzt an. Seit Tagen hatte ich kein Wort mit ihm gewechselt und der Streit war noch frisch in meinem Kopf. Ich spürte Cion hinter mir drohend aufragen.
"Was willst du?" fragte ich ihn scharf. Aragorn sah erst zu Cion, dann in die Umgebung und seufzte.
"Können wir irgendwo sprechen wo wir nicht belauscht werden?" gab der Waldläufer zurück. Als ich nickte, wandte er sich um und ging zum Trainingsplatz, Cion und ich folgten ihm. Als wir dort ankamen, blieb Aragorn vor mir stehen uns sah mich eindringlich an.
"Bist du noch böse?" fragte er leise. Wütend schnaubte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.
"Ja. Du hast mich tief verletzt und das war etwas, was ich nicht so leichtfertig zugebe, weswegen ich verbannt wurde." giftete ich ihn an, meine Augen formte ich zu grünen funkelnden Schlitzen. Aragorn nahm meine Hand und zog mich ruckartig an sich, die Hand unter meinem Rücken liegend. Meine Hand legte er auf seine Brust und seine eigene darüber. Traurig sah er mir in die Augen, sein Gesicht war meinem sehr Nahe.
"Keona, Wolfsreiterin, Elbenkönigin. Ich bitte dich hiermit um Verzeihung. Du hattest Recht mit dem was du zu Theoden gesagt hast. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist." hauchte er und ich fühlte seinen warmen Atem auf meiner Haut und meinen Lippen. Seine Augen schienen mich wie zu hypnotisieren und wir standen eine Weile so da.
"Es gibt nicht's zu verzeihen." flüsterte ich leise. Mein Herz pochte wild und schnell in meiner Brust, als hätte mich eine Orkherde durch ganz Rohan gejagt. Mir wurde warm und kalt zugleich, als ich spürte, dass Aragorn's Hand auf meinem Rücken lag. Ein kalter Schauder legte sich auf meinen Rücken und ich zitterte leicht von Nervosität, Kälte und Angst. Ich begann zu zittern, doch verweilte ich noch etwas. Sein Gesicht näherte sich mir langsam und mein Herz schlug mir bis zum Hals.

Wolfsreiterin - neue Gefährtin [HdR-FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt