Ich stehe vor Sauron, sein flammendes Auge starrt mich gierig an. Um uns fliegen die Nazgûl herum und kreischten. Ich halte meine Ohren wegen dem Laut der Ringgeister zu.
"Endlich bist du nah! Du wirst der Finsternis verfallen und ein Schatten werden. Dank deinem Ring bist du stärker als jeder andere Ringgeist. Du wirst meine rechte Hand werden. Unsterblich und finster, wie ich selbst." höre ich Sauron's Stimme. Sie hallte wider. Der Schicksalsberg hinter ihnen sprühte Funken und die Lava floss vom Berg hinab. Zahlreiche Orks, Trolle, Menschen und Uruk-Hai stehen zu Füßen des Auges.
"Ich werde mich der Dunkelheit nicht ergeben!" keuche ich vor Schmerz. Mir tat alles weh, doch ich wusste nicht warum.
"Nein!" kreischte Sauron wütend auf.Erschrocken öffnete ich die Augen, kniff sie jedoch gleich wieder zusammen. Die Sonne schien durch das Fenster und tat in meinen Augen weh.
"Keona?" hörte ich eine besorgte Stimme. Ich zog die Decke über meinen Kopf. Vorsichtig lugte ich aus der Decke hinaus und sah Aragorn.
"Geht es dir besser?" fragte er.
"Ja. Aber die Sonne blendet meine Augen." flüstere ich heiser. Ich habe meine Stimme wieder?
"Pippin! Hol Gandalf!" hörte ich Aragorn sagen. Füße tapsten auf dem Steinboden und verhallten im Gang. Vorsichtig griff ich nach Aragorn's Hand.
"Sauron... Er ist mir im Traum erschienen. Ich soll ein Schatten werden, seine rechte Hand, stärker als die Neun." keuchte ich immer noch heiser. Aragorn strich beruhigend mit seinem Daumen über meine Handfläche.
"Sie ist wach?" fragte Gandalf.
"Ja, aber das Licht blendet sie. Ein neuer Zauber?" fragte Aragorn. Ich hörte wie Vorhänge zugezogen wurden und dann zog ich vorsichtig die Decke vom Kopf. Es war immer noch hell, doch ich konnte die Schmerzen ertragen.
"Es schmerzt noch, aber das halte ich aus." murmelte ich und setzte mich auf. Merry und Pippin saßen auf meinem Bett und grinsten erfreut. Gandalf legte seine Hand auf meinen Kopf, zog sie aber gleich wieder zurück und sah mich verwundert an.
"Das ist unmöglich? Du scheinst gesund zu sein, und doch schmerzen deine Augen bei Tageslicht." murmelte der Zauberer verwirrt. Gandalf's Gesicht kam meinem Nahe und er starrte mir in die grünen Augen. Der Ring an meinem Finger strahlte hell auf.
"Merkwürdig. Keona, denkst du, dass du trotzdem kämpfen könntest? Vielleicht blendet dich die Sonne, weil du einige Tage nicht aufgewacht bist." murmelte Gandalf. Ich nickte entschlossen und zog die Decke ganz weg, drehte mich zur Bettkante und setzte vorsichtig meine nackten Füße auf den Steinboden.
"Éowyn hat dich umgezogen. Cion hat sie jedoch genaustens beobachtet." knurrte Aragorn leise. Meine Narben! Traurig sah ich zu Boden, stand wackelig auf und taumelte zum Fenster.
"Keona, ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist." meinte Gandalf. Vorsichtig zog ich den Vorhang zur Seite und sah die Stadt unter uns. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Helligkeit und ich spürte eine gewaltige Kraft in mir aufsteigen.
"Habt ihr schon einen Plan entwickelt?" fragte ich jetzt mit fester Stimme meine Gefährten, während ich hinter dem Pelenor Osgiliath betrachtete. Ich spürte eine gewaltige Kraft und eine Veränderung in mir. Dichte Rauchschwaden stiegen von der Stadt empor und das machte mich irgenwie wütend. Neben mir spürte ich, wie Aragorn dastand, erhaben und königlich.
"Wir haben auf deine Besserung gewartet. Wir reiten zum schwarzen Tor um Sauron's Blick auf uns zu richten." erklärte Aragorn mir. Ich hörte, wie die Hobbits und Gandalf aus dem Zimmer schlichen und uns alleine ließen. Plötzlich schlug mein Herz schneller, ich wurde nervös und das Blut schoss in meine Wangen. Zögernd wandte ich mich an Aragorn und sah ihn seine grauen Augen, welche mich besorgt musterten.
"Ich bin froh, dass es dir wieder gut geht." seufzte er an meinen Hals, als er mich in eine Umarmung zog. Sein Atem kitzelte auf meiner Haut. Ich erwiderte die Umarmung und seine Wärme durchfuhr meinen Körper. Er hob den Kopf um mich wieder anzusehen, doch hielt er mich weiterhin fest. Wir starrten uns lange an, ohne ein Wort zu sagen.
"Wir sollten uns zum Aufbruch vorbereiten." sagte ich, wand mich aus seinen Armen und zog die Vorhänge ganz beiseite. Ich drehte mich um und kramte Hose, Harnisch und Mantel heraus. Der Waldläufer stieß einen überraschten Pfiff aus.
"Ich warte vor dem Zimmer auf dich." murmelte Aragorn traurig und die Tür schloss sich hinter ihm. Ich zog mir die dunkle Hose an, warf mir ein braunes Hemd, Kettenhemd und den dunkelbraunen Harnisch über. Dann schlüpfte ich in meine Stiefel und erkannte jetzt erst, dass auf dem Harnisch ein weißer Baum abgezeichnet war. Der weiße Baum von Minas Thirit. Aragorn trat ein, in der Hand hielt er einen rot, schwarz, weißen Umhang.
"Ein königlicher Mantel, für die Elbenkönigin." sagte er lächelnd und legte mir den Mantel an. Auch er hatte eine Rüstung von Minas Thirit und denselben Umhang an wie ich.
"Komm, bevor wir gehen solltest du noch etwas Essen. Du musst zu Kräften kommen." sagte er und zusammen verließen wir das Zimmer.
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Wolfsreiterin - neue Gefährtin [HdR-FF]
Fanfiction~Furchtlos und mutig, auch wenn sie dem Tod in die Augen sieht, kämpft sie Seite an Seite mit ihrem Wolf. Eine Elbin, so heißt es, welche erscheint, Dörfer und Städte von Orks befreit und so schnell verschwindet, wie sie gekommen ist. Niemand kennt...