"Sind Aragorn und die Hobbits eingetroffen?" fragte ich den Wolf, welcher von seinem Spaziergang zurückkehrte, einige Tage später und er nickte. Schnell schlüpfte ich in meine Stiefel, welche man unter dem weißen Kleid nicht sah. An der Hüfte des Kleides war ein silbener Gürtel.
"Komm. Lass uns zum Essen gehen." Mit Cion an meiner Seite gingen wir die Treppen hinab und quer durch die Halle der Feuer. Die Halle war ein, von säulengetragener Saal, in welchem das ganze Jahr über ein Feuer brannte. Von dort aus führte der Korridor zum Festsaal für die Mahlzeiten. Ein langer Tisch war bereits gedeckt, Aragorn, Sam, Merry und Pippin saßen mit Arwen, welche unter einem Baldachin saß, Elrond, der auf einem erhöhten Sitz am Ende der Tafel war und einem mir unbekannten Elb bei Tisch. Aragorn sah mich erleichtert und grinsend an.
"Keona!" rief Pippin erleichtert, rannte auf mich zu und umarmte meine Taille. Höher kam der kleine Mann auch nicht.
"Huh? Solch eine Begrüßung hatte ich nicht erwartet. Haben euch die schwarzen Reiter verfolgt?" fragte ich ihn und hockte mich hin. Der Hobbit errötete leicht und setzte zu einer Antwort an, worauf ich leise kichern musste. Plötzlich sah er an mir vorbei und huschte auf seinen Platz zurück. Ich stand auf und wandte mich um. Ein großer, blonder Elb stand vor mir, er kam mir sehr bekannt vor und war in Grün und Braun gekleidet. Seine blauen Augen musterten mich und dann lächelte er freundlich.
"Mein Name ist Legolas, Sohn von Thranduil, König der Elben vom nördlichen Düsterwald." sprach er mit warmer Stimme, nahm meine Hand und verbeugte sich. Beim Namen von Thranduil durchfuhr mich ein Schaudern. Etwas verwirrt sah Legolas mich an, lächelte doch gleich wieder.
"Nehmt doch Platz." sagte er und bot mir den Stuhl neben Pippin an. Schnell setzte ich mich, Legolas neben mir.
"Guten Appetit" sprach Elrond und eröffnete das Abendessen. Schon lange hatte ich nicht mehr so gut gegessen und obwohl ich wirklich viel essen konnte, stopften sich die drei Hobbits noch mehr voll. Schwach grinsend beobachtete ich sie, Aragorn tat das gleiche.
Nach dem Essen gingen Cion und ich etwas spazieren.
Unterwegs sah ich Aragorn und Arwen an einem Brunnen sprechen. Ich sollte eigentlich nicht, aber dennoch blieb ich versteckt hinter Büschen stehen und lauschte.
"Du bist eine Elbin, Arwen. Ich nur ein Dúnedain, eines Tages werde ich sterben, doch du nicht. Du könntest in Valinor ewig weiterleben." sprach Aragorn auf die Elbin ein. Diese sah mit Tränen in den Augen zu ihm hoch und legte ihm eine Halskette in die Hand.
"Behalte es." flüsterte sie traurig, dann küssten sie sich. Ich wandte mich mit einem stechen im Herzen ab und ging weiter. Am Ostende des Hauses gab es einen großen Garten, welcher sich die Südseite entlang streckte. Als wir auf einen kleinen Trainingsplatz ankamen, strahlten meine Augen. Ich holte meinen Bogen und meinen Köcher mit Pfeilen aus meinem Zimmer, zog mir eine dunkelbraune Hose, Stiefel und eine schöne, hellgrüne Bluse an. Mit Cion rannte ich zurück zum Trainingsplatz und nahm meinen Bogen. Cion legte sich auf die Seite und beobachtete mich gespannt, wie ich herum sprang, aus einem Salto auf die Scheibe schoss und traf. Keuchend machte ich eine Pause und kraulte meinen Begleiter.
"Das war sehr beeindruckend." hörte ich Legolas' Stimme hinter mir. Ich drehte mich zu ihm und und wurde bis zu meinen spitzen Ohren hin rot.
"Wo habt Ihr gelernt?" fragte er und trat zu mir. Cion sprang auf und knurrte leise.
"Cion! Entschuldigt sein benehmen, Herr. Er kennt Euch bloß noch nicht. Verzeiht." Schnell verbeugte ich mich und Cion tat es mir nach. Der Wolf streckte eine Pfote nach vorne, die zweite knickte er ab und beugte dann den Kopf, eine tierische Verbeugung eben. Plötzlich legte Legolas seine Hand an mein Kinn und zwang mich, ihn anzusehen. Ein spöttisches und gleichzeitig belustigtes Funkeln legte sich über seinen Augen und er grinste.
"Euer Freund scheint ebenso ein hervorragendes Benehmen zu besitzen wie Ihr. Wo kommt Ihr her? Auch Eure Kampftechnik mit dem Bogen könnt Ihr Euch nicht selbst gelehrt haben. Diese Kunst ähnelt jener, welche auch ich gelernt hatte." sagte er und ich senkte meinen Kopf.
"E-einst lebte ich im Düsterwald. Man lehrte mich als Wache zu dienen, doch dann bin ich weggelaufen." erzählte ich die Kurzfassung. Die Augen des Elben weiteten sich überrascht, als hätte er einen Geist vor sich. Ein Schaudern kroch meine Wirbelsäule hinab und ließ mich leicht zittern. Die Rufe und das Schnalzen klingelte noch immer in meinem Kopf. Seine Augen weiteten sich, als er erkannte, wen er da vor sich hatte.
"Wart Ihr nicht die Elbin, welche mein Vater wegen unberechenbarem Verhalten und Taten verbannte?" Autsch! Er traf genau ins Schwarze.Was hat Keona bloß angestellt? Wie wirkt sich das auf Legolas und sie aus? Schreibt in die Kommentare war ihr denkt ^^
Scar over and out
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Wolfsreiterin - neue Gefährtin [HdR-FF]
Fanfiction~Furchtlos und mutig, auch wenn sie dem Tod in die Augen sieht, kämpft sie Seite an Seite mit ihrem Wolf. Eine Elbin, so heißt es, welche erscheint, Dörfer und Städte von Orks befreit und so schnell verschwindet, wie sie gekommen ist. Niemand kennt...