Jeder Tag ist ein Kampf

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"Hättet Ihr eine Geschichte für uns?" fragte Aragorn neugierig. Kurz überlegte ich, was Cion und ich alles erlebt hatten.
"Cion und ich waren auf der Durchreise, als wir vor uns etwas hörten. Wir spähten über die Klippe hinunter und sahen riiiiesige Olifanten. Eine ganze Armee zog gen Osten, Richtung Mordor. Ehe ich reagieren konnte, stülpte mir jemand einen Leinensack über den Kopf und trugen mich weg. Als sie mir das Leinen wieder abnahmen, saß ich in einer Höhle, vor mir standen drei Menschen. Sie gehörten zu jenen, welche mit den Olifanten mit ritten. 'Wir haben eine Elbin gefangen! Lasst sie uns teuer verkaufen!' hatte einer gerufen. 'Aber vorher lasst uns mit ihr vergnügen!' meinte ein zweiter und leckte sich gierig über die Lippen. Ich trat ihm also ins Gesicht und wand mich aus den Seilen um meine Handgelenke. Sofort stürzten sich zwei andere auf mich doch ich erledigte die beiden ziemlich schnell. In der Ecke hatten sie meine Waffen liegen gelassen, welche ich mir dann genommen habe. Den, den ich ins Gesicht getreten hatte, habe ich als Geisel benutzt um hinauszukommen. Zahlreiche Waffen waren gegen mich gerichtet, doch sie schossen nicht, da ich einen von ihnen als Gefangenen hatte. Am Höhleneingang hatte Cion dann noch etwas zu Fressen und wir verschwanden schnell." erzählte ich. Die drei sahen mich staunend an, ich zuckte bloß mit den Schultern. Für mich waren meine Abenteuer nicht Vergnügen, sondern jeder Tag und jede Nacht war für uns ein Kampf ums Überleben. Nachdem keiner mehr etwas sagte, lehnte ich mich an Cion und schloss die Augen.
"Aragorn, dürfte ich dich etwas fragen?" kam es leise von Legolas. Vermutlich dachten sie, dass ich bereits schlief.
"Was denn, mein Freund?" kam es von Aragorn zurück.
"Was glaubst du ist ihr passiert?" fragte Legolas mit einem traurigen Unterton.
"Nach dem Rat habe ich gehört, wie sie gesagt hatte, das sie ihre Zunge vor Thranduil hätte zügeln sollen. Ich weiß leider auch nicht mehr als du, mein Freund." seufzte Aragorn.
"Sie gehört aber zur Gemeinschaft. Und zu meinem Vater könnte ich auch nicht gehen. Ich weiß aber noch, dass die anderen Jugendlichen sie immer eine Waise nannten." Legolas stieß verbittert die Luft aus. "Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass sie vom Adel abstammt. Keine Waldelbe hat platinblondes, beinahe silbernes, Haar." Die beiden sprachen noch darüber, wie wir weiterreisen sollten und ich fiel in einen Albtraum.

~Traum~
Ich war wieder im Düsterwald. Um mich herum standen die Wachen und zwischen ihnen Schritt Thranduil heraus. Er sah verächtlich zu mir hinab.
"Du bist also die Anführerin?" fragte er mich zischend. Mein Körper zitterte und ich wusste, das ich eine Bestrafung zu erwarten hatte. Doch irgendetwas war anders an dieser Erinnerung, Legolas war damals nämlich nicht bei meiner Bestrafung anwesend. Unter den Wachen erkannte ich den Elbenprinzen, welcher den selben Verachtenden Blick wie sein Vater aufgesetzt hatte. Demütig nickte ich, meine Arme waren hinter meinen Rücken gefesselt. Thranduil zischte und schlich langsam um mich herum.
"Und was machen wir mit Verrätern? Immerhin hattest du hier die Ausbildung als Wache." fragte der Elbenkönig laut zu sich selbst.
"Wir könnten sie angemessen bestrafen." Mein Kopf schoss in die Höhe, mein Blick traf den von Legolas. Nein! dachte ich und mein Herz stach, zog sich zusammen und schlug wie wild in meiner Brust. Tränen sammelten sich in meinen Augen, doch ich blinzelte sie weg. Thranduil blieb wieder vor mir stehen.
"Was würdest du vorschlagen, mein Sohn?" gab Thranduil von sich. Legolas flüsterte seinem Vater etwas ins Ohr und dieser nickte begeistert. Plötzlich wurde ich auf die Beine gestellt und vom Thronsaal hinunter zu einem großen, belebten Platz geführt. Dort wurden meine Hände vor meinen Körper gefesselt und ich musste mich hinknien. Mein Hemd wurde aufgeschnitten und vom Leib gerissen. Wie aus dem Nichts erklang ein lautes Schnalzen und ein brennender Schmerz fuhr durch meinen Körper. Sofort schrie ich laut auf und keuchte.
"Mach weiter, mein Sohn." rief Thranduil erfreut und erneut hörte ich dieses Schnalzen und fühlte, wie meine Haut am Rücken aufriss. Unter meinen Schmerzensschreien und der Peitsche hörte ich das Gelächter der umstehenden Elben.

Wolfsreiterin - neue Gefährtin [HdR-FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt