Was wir auf der anderen Seite des Waldes sahen, brachte mich zu schmunzeln. Merry und Pippin saßen auf einer eingestürzten Mauer von Isengard, hatten Krüger in der Hand und rauchten Pfeiffen.
"Willkommen, in Isengard!" rief Merry grinsend. Mir viel ein Stein vom Herzen, die beiden endlich wieder zu sehen. Cion bellte glücklich.
"Ihr nichtsnutzigen Hobbits! Wir kämpfen gegen eine ganze Urukarmee und ihr sitzt hier schmausend und Pfeife rauchend!" brummte Gimli vorwurfsvoll.
"Nun, wir sitzen hier auf dem Feld des Sieges. Und erfreuen uns einigen verdienten Belohnungen." gab Pippin frech grinsend zurück. Gimli brummte etwas unverständliches.
"Wir unterstehen dem neuen Verwalter von Isengard, Baumbart." meinte Merry und die beiden kletterten von der Mauer. Merry kam grinsend zu mir und ich hob ihn auf Cion's Rücken, während Pippin auf Schattenfell saß. Wir ritten weiter und in der Mauer um Isengard wateten wir durch Wasser.
"Meister Gandalf. Ich bin froh über Euer kommen." sprach ein Baum vor uns, als wir an Saruman's Turm, dem Orthanc, ankamen. Die Ent hatten den Damm am oberen Hang gelöst und Isengard geschwemmt. Zudem waren die Ent wandelnde, sprechende Bäume aus dem Fangornwald.
"Wir müssen jetzt mit einem Zauberer fertig werden, eingesperrt in seinem Turm." sprach Baumbart. Gandalf nickte zustimmen.
"Wieso holen wir nicht seinen Kopf? Dann hätten wir Ruhe." grummelte Gimli. Plötzlich sah ich etwas im Wasser glitzern. Ich stieg von Cion's Rücken und watete durch das Wasser darauf zu. Vorsichtig fischte ich die schwarz-rote Kugel aus dem Wasser und musterte sie interessiert. Plötzlich tauchte ein Bild vom Sauron's großem Auge in meinem Kopf auf.
"Ringträgerin, Wolfsreiterin und Elbenkönigin Keona Theil! Minas Thirit wird brennen und fallen! Auch wenn dein Ring nicht der Macht des Einen gleich ist, könnte auch dein Ring mich sehr mächtig machen!" zischte Sauron's Stimme in meinem Kopf. Ein Schaudern und kleine Stromschläge fuhren in meinen Körper, doch ich konnte meine Augen nicht abwenden. Mein Körper begann unkontrolliert zu zittern. In der Kugel sah ich mich, meine Bestrafung und Verbannung. Dann wechselten die Bilder und ich sah mich sterben, von meinen Gefährten getötet. Dann sah ich den Angriff auf eine weiße Stadt. Sie lag auf dem 200 Meter hohen Berg der Wacht, der über einen Sattel mit einem Berg verbunden war. Jeder der sieben konzentrischen Mauerringe, die die Stadt schützten, wurde durch eine gigantische Felsformation in Form eines Keils in zwei Hälften geteilt, so dass in jedem Ring ein Tunnel unter dem Keil hindurchführte, um die Hälften zu verbinden. Über der siebenten Ebene erhob sich der rund 90 Meter hohe Weißer Turm.
"Keona! Gib das sofort her." rief Gandalf's Stimme mich in die Wirklichkeit zurück und hielt mir seinen Mantel hin. Die anderen sahen mich argwöhnisch und doch besorgt an.
"Was ist das?" fragte ich und überreichte ihm die Kugel. Sofort wickelte er sie in den Mantel.
"Saruman's Palantír." gab Gandalf kurz angebunden zurück. Cion trottete zu mir, Merry saß jetzt bei einem von Theoden's Wachen. Seufzend schwang ich mich wieder auf Cion's Rücken. Die Oberfläche des Palantír war glatt und obwohl sie im kalten Wasser lag, war sie unglaublich warm gewesen. Gandalf warf mir einen warnenden Blick zu und wir verabschiedeten uns von Baumbart. Mit Theoden und Gandalf an der Spitze ritten wir gemütlich zurück nach Edoras. Meine Gedanken waren immer noch bei der Kugel. Die Bilder waren erschreckend und doch konnte ich nichts dazu sagen. Als ich das Auge sah, seine Stimme zischen hörte. Mir lief es kalt über den Rücken und ich begann zu zittern. Ich musste bleicher aussehen als sonst und Panik und Angst blitzten in meinen Augen.
"Keona?" fragte Aragorn neben mir sorgenvoll. Ich hielt meinen Kopf gesenkt und hatte wieder meine Kapuze über gezogen. Nervös und mit zitternden Händen hielt ich Cion's Zügel fest umklammert. Eine Hand legte sich auf meine und der Ring sagte mir, dass es Aragorn's Hand war.
"Du kannst immer mit mir sprechen." versuchte er es, erfolglos. Ich ritt schneller und blieb dicht hinter Theoden und Gandalf. Hinter mir erklang ein besorgtes Seufzen.
"Ich komm nicht zu ihr durch." meinte Aragorn, ein trauriger Unterton schlich sich in seine Stimme.
"Hast du den Brief von Elrond bekommen?" fragte Legolas, um seinen Freund abzulenken.
"Ja. Arwen ist nach Valinor aufgebrochen." seufzte Aragorn jetzt betrübt. Arwen ist fort!? rief ich mir überrascht ins Gedächtnis.
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Wolfsreiterin - neue Gefährtin [HdR-FF]
Fanfiction~Furchtlos und mutig, auch wenn sie dem Tod in die Augen sieht, kämpft sie Seite an Seite mit ihrem Wolf. Eine Elbin, so heißt es, welche erscheint, Dörfer und Städte von Orks befreit und so schnell verschwindet, wie sie gekommen ist. Niemand kennt...