Zur richtigen Zeit

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Gandalf stand auf dem obersten Hügel mit Schattenfell.
"Gandalf!" hauchte ich erfreut. Neben ihm erschien plötzlich ein weiterer Mann. Eomer! Hinter ihm tauchten noch mehr Reiter auf. Die Uruk-Hai wandten sich größtenteils von uns ab und stellten sich dem Zauberer und den Reitern entgegen.
"Für den König!" brüllten sie und stürmten den Hang hinab, Gandalf und Eomer voraus. Die Uruks stellten sich ihnen mit ihren Speeren entgegen und knurrten. Ich kämpfte mir einen Weg frei und schlug jetzt hoffnungsvoller auf die Kreaturen ein. Plötzlich blendete ein helles Licht die Uruk-Hai und die Reiter Rohirrim sprangen über die Uruks hinweg, welche blind die Speere anhoben. Zusammen waren wir bald in der Überzahl und die stinkenden Kreaturen flohen. Die, die übrig blieben erschlugen wir schnell. Gandalf schlug mit seinem Zauberstab auf die Bestien ein und Schattenfell schlug hin und wieder mit seinen Hufen aus.
"Sieg! Wir haben gesiegt!" hörte ich Theoden glücklich und erleichtert brüllen. Nachdem die Uruks abgezogen waren, spürte ich die Wunde. Ein Uruk-Hai hatte mich an der Seite geschnitten und es blutete, doch ich war erleichtert und müde zugleich. Langsam trottete Cion zum König, welcher die Reiter um sich scharrte. Wir ritten in die Festung hinein und ich stieg von Cion ab und hielt mir die Seite.
"Keona!" hörte ich einen erleichterten Ruf. Als ich mich umwandte, kamen meine Gefährten auf mich zu. Sofort wurde ich in die Arme genommen und seufzte.
"Wir dachten, wir hätten dich genauso wie Haldir verloren." Ein trauriger Unterton schlich sich in Aragorn's Stimme. Meine Augen weiteten sich ängstlich.
"Haldir ist tot?" fragte ich erschüttert.
"Du hast eine starke Wunde abbekommen. Lass mich dich behandeln." sagte Aragorn, nahm mich sanft am Arm und wir gingen in mein Zimmer. Dort zog ich die Bluse hoch und der Waldläufer sog zischend die Luft ein. Meine Gedanken hingen an die soeben gewonnene Schlacht, aber auch an Haldir, welchen ich niemals kennen lernen würde.
"Ich kann es aber auch selber machen." murmelte ich, doch der zukünftige König schüttelte den Kopf. Er versorgte die Wunde und sah mir in die Augen, seine Hände lagen an meiner Hüfte. Mein Herz schlug laut und hämmerte gegen meine Brust, dass ich Angst hatte, er könnte es hören. Es erinnerte mich an den kurzen Moment während der Schlacht auf dem Außenwall. Eine lange Zeit standen wir einfach so da und starrten uns in die Augen, als mich ein Winseln vor der Tür von Aragorn's Augen riss. Verlegen und mit roten Wangen öffnete ich die Tür und Cion leckte mir die Wange. Sofort umarmte ich ihn und grub mein Gesicht in sein Fell.
"Er ist ein wahrer Kriegswolf. Und du eine wahre Kriegerin, eine wahre Königin, Keona. Ich bin froh, dass ich auf eurer Seite stehe und mit euch kämpfe, anstatt gegen euch." sagte Aragorn und kraulte Cion. Ich wandte mich an ihn, sah aber zu Boden.
"Ja das bin ich auch." gab ich verlegen zu. Aragorn legte seine Hand unter mein Kinn und hob meine Kopf. Sein Gesicht war meinem sehr nahe. Was hat er vor? fragte ich mich verwirrt. Plötzlich schwang erneut die Tür auf und ich riss mich von Aragorn los. Legolas stand glücklich grinsend an der Tür.
"Hier seid ihr. Theoden will mit uns sprechen." sagte er. Aragorn stieß ein Seufzen aus, während ich zu dem Elbenprinzen ging und ihm in die Hornburg folgte. Theoden sah uns stolz an. Ich warf einen nervösen Blick zu Aragorn, welcher mich traurig ansah.
"Ich bin froh, dass wir dank Gandalf und Eomer Helms Klamm verteidigen konnten. Und auch euch vieren wollte ich herzlich danken. Ohne Aragorn hätte ich nicht den Mut gefunden, hinauszureiten und weiter zu kämpfen. Ich habe außerdem von Eomer die Nachricht erhalten, dass Isengard gefallen ist. Ich würde mit Euch gerne dorthin reiten, während Eomer die anderen zurück nach Edoras bringt." sprach Theoden. Cion trat plötzlich neben mich und sah mich an.
"Wir sind bereit." sagte ich entschlossen und Cion grunzte zustimmend. Obwohl meine Wunde schmerzte, wollte ich nicht zurückbleiben. Theoden sah jetzt Aragorn, Legolas und Gimli an.
"Wir gehören alle zusammen. Wenn Keona geht, gehen wir ebenso." sagten die drei gleichzeitig und wir machten uns auf den Weg. Ein paar Minuten später ritten wir schon durch die Tore und Richtung Isengard.
"Wie konnte es passieren, dass Isengard fällt?" fragte ich nach vorne. Gandalf drehte sich leicht zurück.
"Die Ent werden wohl gesehen haben, was Saruman mit den Wäldern gemacht hat." gab der Zauberer zurück. Still ritten wir weiter, obwohl ich viele Fragen hatte und ritten in den Fangornwald hinein.

Wolfsreiterin - neue Gefährtin [HdR-FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt