Schlacht am Pilenor

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"Haha die Geister scheinen nicht übel zu sein!" lachte Gimli und Legolas wendete das Boot den Fluss hinab. Vor uns erhob sich die weiße Stadt aus dem Berg heraus, sie stand in Flammen. Nazgûl kamen angeflogen. Die Korsaren hatten wir Dank der Geister in die Flucht schlagen und die Boote übernehmen können.
"Ich kann Theoden nicht mehr sehen!" sagte ich nervös. Die Geister fuhren in den beiden Schiffen neben uns. Aragorn warf mir einen besorgten Blick zu.
"Zu spät wie immer, Piratenpack. Runter von euren Schiffen! Es gibt einen Haufen Messerarbeit zu erledigen!" rief ein Ork mit einem Totenkopf auf dem Helm schnell und einige lachten. Aragorn, Gimli, Legolas, ich und Cion sprangen aus dem Booten auf den Steg. Überrascht und erschrocken starrten die Orks uns an. Aragorn hob sein Schwert und auch ich zog meinen Bogen. Bedrohlich wurden wir immer schneller und rannten auf sie zu. Ich schoss sofort los und die Geister kamen hinter uns her und überrannten die Bestien. Ich rannte durch die fliehenden Massen und auf einen Olifanten zu, welcher Stacheldraht zwischen seinen Stoßzähnen gespannt hatte. Der Reiter sah mich überrascht an, als ich die Pfeile im Bein des Tieres hochkletterte. Die Menschen wollten auf mich stürmen doch erledigte ich sie schnell und löste den 'Sattel' und die Geister erledigten den Rest. Auch Legolas war auf einem Olifanten und ich bekam eine Idee. Ich setzte mich auf den Kopf des Tieres, legte meine Hand darauf und konzentrierte mich.
"Durch die Orks, den Menschen von Minas Thirit und Rohan tust du nicht." flüsterte ich dem Tier zu. Es gehorchte und spießte zahlreiche Orks auf dem Stacheldraht auf, schleuderte sie mit den Stoßzähnen durch die Luft oder zertrampelte sie. Legolas hatte seinen bereits erledigt und die Ebene des Pilenors leerte sich, während die Geister die Stadt säuberten. Ich ritt zurück zu meinen Gefährten und saß auf dem Kopf des Tieres, meine Hand ruhte noch auf seiner rauen Haut und der Olifant blieb stehen.
"Was zum...?" setzte Legolas an, sein überraschter Blick war einfach zu komisch, weshalb ich lachte.
"Bist du jetzt auch noch Olifantenreiterin?" rief Aragorn hoch zu mir. Ich ließ das Tier frei, rutschte an seinem Rüssel hinab und blieb vor meinen Gefährten stehen. Der Olifant machte kehrt und rannte davon. Eine Sorgenfalte bildete sich auf meiner Stirn, als ich diese kraus zog, Cion war nicht bei ihnen.
"Wo ist Cion?" fragte ich mit zitternder Stimme. Sie sahen sich um und der Geisterkönig kam auf sie zu. Ich wandte mich um und rannte los.
"Cion! Cion!" rief ich verzweifelt, konnte aber kein schwarzes Fell erkennen. Ich rannte beinahe das gesamte Schlachtfeld ab, als ich jemanden sah.
"Hast du Cion gesehen?" fragte ich jetzt panisch. Pippin wandte sich zu mir und ich sah, dass er über Merry gebeugt saß.
"Merry! Pippin!" Schnell war ich bei ihnen und zog die Halblinge in eine feste Umarmung. Pippin war wohlauf, Merry war blass und kalt, doch er lebte und sah erleichtert aus. Sofort hob ich den Halbling hoch.
"Wir müssen Cion suchen!" Pippin nickte und wir riefen nach dem Wolf. Neben einem toten Olifanten hörte ich ein leises Winseln.
"Cion!" Erleichterung überkam mich, als der schwarze Wolf auf mich zu gehumpelt kam. Er drückte seine Schnauze fest an mich und leckte mir über die Wange.
"Ich bin froh, dass es euch drei gut geht." hauchte ich leise und wir marschierten zurück zu der Stelle, wo meine Gefährten gewartet hatten.
"Pippin! Merry!" rief Gimli erleichtert aus, als er uns sah. Auch Legolas und Aragorn wandten sich zu uns und auch ihnen schien ein Stein vom Herzen zu fallen.
"Theoden ist gefallen." murmelte eine weibliche Stimme traurig neben mir. Ich erkannte Éowyn in einer Rüstung, welche ziemlich aufgebracht aussah. Ratlos sahen wir alle plötzlich zu Aragorn. Er war der rechtmäßige König von Gondor. Er musterte jeden einzelnen von uns und sah uns in die Augen. Bei mir blieb er hängen und sein Blick wurde betrübt, Schatten legten sich über seine grauen Augen, dann seufzte er und nickte.
"Wir müssen die Verwundeten hineinbringen und versorgen. Wir sollten uns ausruhen, Essen und dann überlegen, wie es weitergehen soll." sprach der Waldläufer mit belegter Stimme. Mit Merry auf dem Arm und Cion und Pippin neben mir, welche nicht von meiner Seite wichen folgte ich Aragorn hinein nach Minas Thirit. Ganz oben auf der Spitze angekommen stand ein weißer Baum, davor Gandalf und einige Wachen.
"Meine Freunde! Schön euch zu sehen." rief er uns und er kam mit dem Mann neben ihn auf uns zu. Er sah Boromir sehr ähnlich, hatte aber helleres Haar und freundlichere Gesichtszüge.
"Ich bin Faramir. Mein Vater ist nicht länger Truchsess." erklärte der Mann. Seine Augen weiteten sich überrascht, als er Cion sah. Merry wurde in meinen Armen immer schwerer, doch der Hobbit fror und ich drückte ihn enger an mich.
"Ich müsste Merry irgendwo ablegen um seine Wunden zu untersuchen. Und auch um Cion und Pippin sollte ich mich kümmern, wenn es niemanden stört." murmelte ich in die Runde. Da keiner Einwände hatte, umrundete ich sie und ging auf das Königshaus zu. Dort fragte ich nach einer Unterkunft und legte in dieser Merry auf das Bett. Pippin deckte ihn zu und brachte ihm Essen und Trinken, während ich Cion's Wunden behandelte.

Wolfsreiterin - neue Gefährtin [HdR-FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt