„Also, ich habe irgendwie keine Lust zu üben, wie sieht's bei dir aus?“, fragte Harry Aleyna grinsend, als sie gerade den Übungsraum betreten hatten.
Aleyna hatte ihn etwas verwirrt angesehen, denn seine Bandmitglieder waren, was das Üben betraf, deutlich engagierter und ehrgeiziger.
Bei ihnen durfte sie sich keine Fehler erlauben und nicht lustlos erscheinen.
So auszusehen, als ob man vollkommen genervt oder schlimmer noch gelangweilt war, war gesellschaftlicher Selbstmord in dieser Band.Gestern hatte sich die Band zusammen mit ihr, nach der ersten Übungsstunde mit Liam getroffen und sie hatten den Song zum allerersten Mal gemeinsam gespielt.
Das Chaos war vorprogrammiert , denn Louis hasste sie und hielt sie für vollkommen nutzlos, Harry lachte sich halbtot, Liam war von der mangelnden Professionalität seiner Band genervt und Niall machte Aleyna für seine schlecht gelaunte Band verantwortlich.Aber um ehrlich zu sein: Mit Niall hatte sie nicht besonders viel gesprochen, er hatte sich meist zurückgehalten, wenn es um die Kritik an ihrem Gesang ging
Entweder fand er ihren Gesang wirklich in Ordnung – was Aleyna eigentlich von vornherein ausgeschlossen hatte – oder er war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, die Jungs bei Laune zu halten.Ava war gestern nicht bei der Probe, deshalb musste sie allein gegen die dominanten Jungs ankommen. Louis hatte sie nach jeder Zeile unterbrochen und ihr gesagt, was sie alles falsch machte, Harry hatte nur gegrinst, Niall hatte Louis angeschrien, dass sie, wenn er so weiter machten, nie den Song einmal komplett durchspielen konnten und Liam hatte beleidigt auf seinem Keyboard herum geklimpert, weil Louis ihm die Schuld an Aleynas angeblich schlechtem Gesang gab.
Nur um das hier einmal festzuhalten: Jungs konnten durchaus zickig sein, nur auf eine andere Art und Weise als Mädchen. Am Ende der Probe waren alle wütend und genervt aufeinander gewesen, nur Harry hatte weiterhin sein Grinsen im Gesicht halten können.Nun lächelte er Aleyna erneut an, während er sich hinter sein Schlagzeug setzte und einen schnellen Rhythmus trommelte. Auch er schien, wie Liam, die Angewohnheit zu haben, sein Instrument als Beschäftigung zwischen dem einen oder anderen Leerlauf zu nutzen.
Aleyna konnte nicht anders, als über diese kleine Eigenheit in sich hinein zu grinsen.„Mir egal, ich will nur nicht wie der letzte Idiot heute Abend dastehen, wie gestern.
War nicht besonders angenehm von allen Seiten kritisiert zu werden.“Harry grinst und schlug ein bisschen fester auf das Schlagzeug ein. Aleynas Blick wanderte wie von selbst auf seine Hände, die viel größer und grober waren, als Liams.
Sie sahen aus, als ob sie schon eine Menge harte Arbeit verrichtet hätten, dachte sie verwundert.
Auch seine restliche Erscheinung hatte etwas sehr Grobes, aber auch Attraktives an sich.
Er hatte schmale Schultern, braune Haare, die er mit einer Mütze verdeckte, und klare, grüne Augen, die sie nun ebenfalls neugierig musterten.„Ach, das war doch gar nichts. So geht es immer zu“, erwiderte Harry unbesorgt.
„Wenn ein notorischer Boss, der immer alles im Griff haben muss auf einen ebenso veranlagten Typen trifft und die Beiden auch noch lange befreundet sind, dann kann die ein oder andere Sache zu Missstimmung führen.
Noch dazu hatten sie es mit einem sensiblen und beleidigten Musiker zu tun, der sich in seinem Stolz verletzt gefühlt hatte.“Aleyna nickte, während sie versuchte die eben gewonnen Informationen möglichst schnell zu verarbeiten und in Verbindung zu setzten.
„Warte“, sagte sie, während es in ihrem Kopf immer weiter arbeitete.
„Niall ist der besessene Chef, das war klar“, murmelte Aleyna mehr zu sich selbst, als zu Harry.
„Louis, der Freund, der auch immer recht haben möchte. Und Liam ist der verletzte Musiker“, fuhr sie fort.
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Sheet Music
FanfictionAleynas Leidenschaft ist die Musik. Sie spielt schon jahrelang Gitarre, doch sie hat sich nie getraut ihr Können unter Beweis zu stellen und sich ihrer größten Hürde und zugleich auch größtem Traum zu widmen: Dem Singen. Auf einem Konzert lernt sie...