„Du hast es echt gerockt“, hörte sie eine Stimme hinter ihr sagen.
Aleyna drehte sich erschreckt auf dem Barhocker herum und sah geradewegs in das grinsende Gesicht von Harry. Sofort machte sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht breit und sie schloss die Arme um ihn.
„Danke“, flüsterte sie glücklich, während sie wieder spürte, dass ihre Beine zitterten, diesmal aber eher vor Erleichterung. Sie hatte es wirklich geschafft.
Sie hatte gerade wirklich gesungen.
Diese Worte waren Balsam für ihre Seele, sie konnte sie gar nicht oft genug hören.
Sie würden von nun an ihr Mantra in schlechten Zeiten sein.„Schade, dass ich dich bei diesem grandiosen Auftritt nicht begleiten konnte, aber „Hello“ mit Schlagzeug Beat im Hintergrund wäre wohl nicht das Richtige“, erwiderte Harry gerade und setzte sich neben sie und orderte sofort Getränke. Das Konzert war seit einer Viertelstunde vorbei und Harry war das erste Bandmitglied, das sie seitdem gesehen hatte.
Denn als das Konzert vorbei war, halfen die Jungs noch beim Abbauen, während sie schon einmal rausgeschickt wurde. Danach konnte sie Ava und Niall lautstark diskutieren hören, aber es schien sich nur um neue Vorschläge zur Optimierung zu handeln, denn sie lachten zwischendurch immer wieder.
Aleyna bekam so langsam den Eindruck, dass die Beiden nicht in normaler Lautstärke kommunizieren konnten, ein Befehlston musste immer herrschen, aber Übel nehmen konnte sie es zumindest Ava nicht.
Louis und Liam waren auch sofort in der Menge verschwunden gewesen, um sich mit ihren bekannten Leuten zu unterhalten und so hatte sie alleine auf einem der Barhocker Platz genommen.
Sie hatte sich nicht einsam gefühlt, ganz im Gegenteil. Aleyna hatte sich so berauscht von den letzten Ereignissen gefühlt, dass sie erst einmal Zeit brauchte, um alles zu verarbeiten.Sie erlebte den Moment des Auftritts vor ihrem geistigen Auge immer wieder, aber es kam ihr so vor, als ob es nicht sie wäre, die ihn erlebte, sondern, dass sie nur Zuschauer eines Märchens war.
Trotzdem hätte sie sich gewünscht Rückmeldung von den Anderen zu bekommen, auch wenn es Kritik gewesen wäre, denn sie hatte das Gefühl gehabt, als ob sie auf der Bühne eine Einheit gewesen wären, aber vielleicht war das alles auch nur Show gewesen.
Aber wenigstens hatte Harry sie nicht im Stich gelassen, dafür war sie ihm unheimlich dankbar.„Falls ich noch einen weiteren Song für euch singen darf, wird es bestimmt etwas mit Schlagzeug Beat im Hintergrund sein“, versprach sie Harry lachend und drehte sich auf dem Barhocker.
„Falls?“, fragte dieser sie lachend und drückte ihr ein Getränk in die Hand, während er an seinem bereits nippte.
„Ganz sicher wirst du noch weiter für uns singen, ich glaube nicht, dass Ava oder Niall dich jetzt noch gehen lassen.“Aleyna sah ihn eine Spur missbilligend an und zog eine Augenbraue in die Höhe.
Sprachen sie von dem gleichen Niall? Oder hatte Harry eine mutierte Form von ihm kennengelernt, der man in die Karten gucken konnte und die weniger unberechenbar war?
Sie schüttelte erneut ungläubig den Kopf und roch an ihrem Getränk.„Das ist nur ein Mixgetränk, nichts Schlimmes, aber die haben hier nichts anderes“, sagte Harry entschuldigend, doch Aleyna winkte ab und nippte daran.
Es schmeckte ungefähr genauso schlimm wie es roch. Es war viel zu süß und der Nachgeschmack von Alkohol nicht besonders angenehm.
„Da bin ich mir nicht so sicher“, antwortete sie auf Harrys vorherige Aussage.
Vielleicht sagte Niall das heute, aber morgen konnte es schon ganz anders aussehen.
Aber selbst wenn es so war.
Diese Erfahrung würde ihr niemand mehr nehmen können. Trotzdem würde sie lügen, wenn sie sagen würde, dass sie die Band nicht vermissen würde.
Sie füllten zurzeit ihre ganzen Tage, Aleyna konnte sich gar nicht mehr vorstellen, wieder normal die Nachmittage in der Musikschule zu verbringen oder bei Ornella. Es kam ihr fast so vor, als ob es sich dabei um ein ganz anderes Leben handeln würde.
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Sheet Music
FanfictionAleynas Leidenschaft ist die Musik. Sie spielt schon jahrelang Gitarre, doch sie hat sich nie getraut ihr Können unter Beweis zu stellen und sich ihrer größten Hürde und zugleich auch größtem Traum zu widmen: Dem Singen. Auf einem Konzert lernt sie...