Hektisches Treiben. Schritte. Ampeln, die schalteten. Autos hupten. Menschen telefonierten lautstark, Gelächter. Absätze, die immer wieder geräuschvoll auf die Straße trafen.Leben.
Und mitten in diesem ganzen Leben war sie. Aleyna.
Sie hörte all diese Geräusche nicht. In ihren Ohren war nur die Musik. Ihre Beine bewegten sich im Rhythmus des Schlagzeuges. Die Menschen sahen zu ihr rüber. Sie wirkte glücklich, wie sie die dichtbefahrene Straße überquerte.
Die Hände in den Jackentaschen vergraben, in ihren Ohren weiße Kopfhörer.Welche Gedanken den Menschen wohl durch den Kopf gingen, wenn sie sie sahen? Fragten sie sich, warum sie so glücklich war? Welchen Song sie gerade hörte? Und ob ihre Stimmung etwas mit der Musik zu tun hatte? Würden die Menschen diese Verbindung sehen, oder würden sie sie wie einen ganz normalen Teenager abstempeln?
Und konnten ihr nicht all diese Fragen egal sein?Aleyna fühlte sich gut, wie immer, wenn die Musik ihr Begleiter war. Sie und die Musik, mehr brauchte es nicht, um sie glücklich zu machen. In diesem Augenblick fühlte sie sich so geborgen und beschützt, dass sie keine Menschen um sich herum brauchte, die Musik genügte.
In ihren Ohren erklangen gerade die letzten Takte von The Cure´s Friday I´m in love nach und sie lachte vor sich hin.
So hatte alles angefangen, dachte Aleyna schmunzelnd und warf einen Blick auf die Menschen neben sich, die schnell die Straße überquerten auf dem Weg zu einem wichtigen Treffen.
Sie alle waren in Eile, hektisch überquerten sie Ampeln ohne nach rechts oder links zu schauen oder sich an der Natur, dem städtischen Klima, der Atmosphäre zu erfreuen.Aleyna war nicht in Eile. Endlich, sollte sie wohl hinzufügen. Sie hatte Zeit, sagte sie sich immer wieder, weil der Klang dieser Worte ihr immer noch das Herz anschwellen ließ.
Sie hatte Zeit. Selbst, wenn sie zu spät kommen würde, es war egal.„I don't care if monday's blue ,tuesday's grey and wednesday too. thursday I don't care about you, it's friday I'm in love”, sang The Cure gerade und Aleyna konnte ihnen nur zustimmen. Es war Freitag, der erste Freitag nach den Ferien und sie war verliebt. Was konnte es Besseres geben?
Es war Freitag, sie war verliebt und auf dem Weg zu den Jungs, um einfach so mit dem Auto durch die Gegend zu fahren. Wie sie auf diese Idee gekommen sind?
Angefangen hatte es wohl mit dem Song „Everytime“ von Simple Plan, den Liam, Harry und Louis für sie gesungen hatten.
Es ging darum noch einen letzten Tag mit einer Person verbringen zu dürfen und an diesem Tag setzten sie sich ins Auto, um ziellos durch die Gegend zu fahren. Und da Aleyna dieses Wochenende noch nichts vorgehabt hatte – es stand ausnahmsweise einmal kein Konzert an – war die Sache schnell geklärt gewesen. Sie fuhren weg.Aleyna war spät dran und die Jungs würden ihr sicherlich die Hölle heiß machen, aber im Moment interessierte sie das herzlich wenig. Sie baute darauf, dass Niall ebenfalls zu spät kommen würde und damit hatte sie schon fast gewonnen. Außerdem wollte sie diesen Moment einfach nur genießen. Sie war einfach nur glücklich, ohne einen bestimmten Grund dafür zu haben und allein diese Tatsache war es wert, gefeiert zu werden.
Manchmal war es so einfach glücklich zu sein. Ein guter Song, die richtige Einstellung und fertig war das Rezept für Glück. Natürlich war es nicht ganz so einfach. Die äußeren Begebenheiten mussten ebenfalls stimmen.
Aber diesmal stimmten sie, zumindest überwiegend.Die Ferien waren zwar vorbei und Ali hatte weniger Zeit für No Name, wofür sie Niall das ein oder andere Mal gerne lynchte, aber sonst war alles so gut, wie noch nie zuvor.
Die Beziehung zwischen Ali und ihrer Mutter hatte sich verbessert. Sie ging nun zur Therapie, allerdings musste Scott sie mehr als nur dazu nötigen, aber Ali hatte das Gefühl, es half ihr, besser mit den Umständen fertig zu werden.
Ihr Verhältnis war immer noch unheimlich komplex und manchmal waren ihre Unterhaltungen sehr verkrampft, aber es wurde von Tag zu Tag besser.
Und das war der Funken Hoffnung, auf den Aleyna bauen würde. Es war nicht perfekt, aber nahezu.
Und wer wollte schon Perfektion? Das war doch langweilig. Perfektion war etwas für langweilige Menschen.
Für Menschen, die nie zu spät ins Bett gingen, ihre Kaffeetassen nicht morgens stehen ließen und nie vergaßen ihre Ohren zu waschen.
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Sheet Music
FanfictionAleynas Leidenschaft ist die Musik. Sie spielt schon jahrelang Gitarre, doch sie hat sich nie getraut ihr Können unter Beweis zu stellen und sich ihrer größten Hürde und zugleich auch größtem Traum zu widmen: Dem Singen. Auf einem Konzert lernt sie...