Kapitel 10
Nachdem wir Aurelia hinter uns gelassen hatten, entspannte ich mich und drückte James Hand. Er drehte seinen Kopf zu mir und küsste mich. Als ich den süßen Geschmack seiner weichen Lippen spürte, konnte ich mich nicht mehr beherrschen und fiel ihm um den Hals. Wie zwei Verrückte fielen wir übereinander her und ließen unseren Gefühlen freien Lauf. Endlich waren wir bei James angekommen. Wir flohen ins Schlafzimmer und schmissen uns aufs Bett.
Ich fühlte mich endlich wieder wohl bei ihm. Tatsächlich war ich so naiv, zu glauben, dass er mich nicht mehr in Wutanfällen halb tot schlägt. Aber für den Moment schaltete ich meinen Verstand völlig aus. Mein Körper sagte, ich bin glücklich so, also wollte ich nichts anderes denken. Von nun an sollte mein Leben von vorne anfangen. Auch James schien glücklich zu sein, denn er konnte sich ein fröhliches Grinsen nicht verkneifen.
„Ich wollte dich noch fragen, wann wir unsere Hochzeit feiern wollen", sagte James plötzlich. „Ich weiß nicht", antwortete ich unschlüssig. „Wie wäre es, einen Tag vor deinem Geburtstag, das wäre der siebte Juni", meinte James. „Gute Idee!", stimmte ich ihm zu. „Abgemacht!", freute sich James. „Dann müssen wir jetzt Gas geben, wir haben nur noch drei Monate Zeit, für die Organisation und die Einladungen und...ach du meine Güte, wo sollen wir überhaupt feiern? Ich glaub, das schaffe ich nicht..." „Reg dich nicht auf! Wir sind doch zu zweit. Das schaffen wir schon!", versuchte James mich zu beruhigen. „Ich muss sofort anfangen, sonst kriege ich die Krise!", sagte ich schrill. „Pscht! Beruhig dich doch, mein Scha" „Wie soll ich mich denn beruhigen, wenn ich nicht einmal weiß, wo, wann, wer, wie???", fuhr ich ihm dazwischen. „Okay, weißt du was, ich kümmere mich um die Organisation, das heißt, wo wir feiern und ich werde mich darum kümmern, dass Königin Kritia und König Platon uns in ihrem Palast vermählen werden, so wie es in Atlantis üblich ist. Und du kümmerst dich um die Einladungen und deinen Brautschmuck und dein Aussehen an unserem großen Tag. Einverstanden?", schlug er vor. „Danke! Du bist mir eine große Hilfe! Ich bin froh, dass ich dich habe." „Ich werde immer für dich da sein!", schloss er und küsste mich inbrünstig. Ich löste mich vorsichtig von ihm und sagte bestimmt: „Tut mir leid, aber ich muss wirklich sofort anfangen."
Also fing ich sofort an, die Einladungen für die Hochzeit zu schreiben.
*
Caro war schockiert. Durch eine Freundin hat sie erfahren, dass James, ihr so sehr geliebter James, ein Mädchen, namens Jessica heiraten würde. Plötzlich war sie einfach nur noch sauer auf ihn. Sie hatte schon viel zu lange um ihn geweint. Er hatte sie einfach nur ausgenutzt, sie benutzt wie ein Spielzeug. Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen, aber diesmal waren sie aus Wut und nicht aus Trauer. Sie machte ihre Hand zu einer Faust und aus Frust schlug sie sie gegen die Wand. Der Schmerz linderte ihre Wut nicht, im Gegenteil er entfachte ihre Wut noch mehr. Verzweifelt brach sie zusammen und schluchzte rau. Jetzt wurde ihr klar, warum er ihr verboten hatte, ihn wieder zu treffen. „SO EIN VERDAMMTES ARSCHLOCH!", schrie sie. „ICH HASSE DICH!" Sie rappelte sich auf. Sie hatte beschlossen, diese Jessica ausfindig zu machen und sie zur Rede zu stellen. „Bestimmt wohnt sie schon bei meinem James", murmelte Caro. „DIESE SCHLAMPE!"
Ohne wirklich zu wissen, was sie machen soll, beschloss sie die beiden vorerst noch nicht aufzusuchen. Auch weil ihr einfiel, dass sie gar nicht wusste, wo James wohnte. Er hatte es ihr nie sagen wollen. Doch plötzlich kam ihr ein teuflischer Plan: Sie würde bei der Hochzeit aufkreuzen und sie somit zerstören!
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Tiefsee
FantasyJessica ist eine junge Nixe. Sie wohnt zusammen mit ihrer Mutter Aurelia in der wunderschönen Unterwasserstadt Atlantis. Als ihr Freund James ihr einen Heiratsantrag macht, wirft es ihr Leben erstmal aus der Bahn. Und plötzlich benimmt sich ihr Verl...