Kapitel 52

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Caro POV
Ich saß auf der Reling und blickte in die Schlucht, die sich unter mir auftat. Ich kam oft hierher.
Das Schiff war während des zweiten Weltkriegs untergegangen und hatte sich zwischen den Felswänden einer unterseeischen Schlucht verkeilt.
Jetzt saß ich hier und sah einer Schildkröte zu, die in den Algen nach Nahrung suchte.
Hier hatte ich auch mein erstes Date mit James gehabt. Alleine bei dem Gedanken an ihn wurde mir schlecht und Tränen der Wut kamen in mir auf.
Ich schwamm wütend in das Innere des Schiffes. Alles sah noch so lebendig aus, als würden gleich Menschen auftauchen.
Aber das Meer hatte schon das komplette Schiff erobert und alles war mit einer grünlichen Schicht aus Algen bedeckt.
Ich schwamm zu meinem Lieblings Raum, dem Aufenthaltsraum der Matrosen.
Ich schwebte im Wasser und schloß die Augen. Ich hörte nichts außer dem echzen des Schiffes unter dem Wasserdruck. Ich ließ das Wasser durch meine Kiemen strömen und dachte nach.
Plötzlich zog mich jemand an der Hand. Ich schlug die Augen auf und sah in ein mir vertrautes Gesicht.
"Alec! Was machst du denn hier?"
"Ich hab Aurelia gefragt wo du bist. Sie hat gesagt du bist oft hier."
Ich schlang meine Arme um seinen Hals und schaute ihm in die Augen.
Alec legte seine Hände auf meine Taille und überbrückte den kleinen Abstand zwischen uns.
Seine Lippen fühlten sich warm auf meinen an und ich grinste in unseren stürmischen Kuss hinein.
"Was ist denn los? Du bist heute aber besonders gut aufgelegt."
"Ich darf ja wohl fröhlich sein, wenn ich meinen Freund küsse!", meinte ich gespielt gekränkt.
Er lachte. Ich liebte sein Lachen so sehr. Ich fuhr ihm durch seine Karamellfarbenen Haare und sah ihm im seine grünen Augen.
"Was wollen wir machen?", fragte ich.
"Komm mit, ich weiß da was." Ich ließ mich von ihm mitziehen.
Nachdem wir eine Weile geschwommen waren musste ich ihm versprechen die Augen zu schließen.
Ich ließ mich blind von ihm mit ziehen.
"Mann, nicht mal ein kleiner Tipp?", quengelte ich und bekam als Antwort nur ein murren.
"Das ist gemein, mich so auf die Folter zu spannen!"
"Mensch Caro! Wir sind ja gleich da, stell dich nicht so an."
Wir blieben kurz stehen, und ich hörte, wie eine Tür geöffnet wurde.
"Du kannst die Augen jetzt öffnen."
Ich schluckte gerade noch einen pazigen Kommentar herunter und öffnete meine Augen.
"Alles Gute zum 17!"
Alle standen dort versammelt. Aurelia, meine Freunde und meine Eltern.
Ich sah sie mit großen Augen an. Dann wurde ich von Aurelia in eine feste Umarmung gezogen.
"Denkst du etwa wir hätten vergessen, dass du gestern Geburtstag hattest?", meine Alec.
Ich nickte und wurde rot, musste dann aber doch lachen.
"Um so schöner ist doch jetzt die Überraschung!" Ich konnte mir ein breites grinsen nicht verkneifen.
"Es tut mir bloß leid das Jessie das hier nicht mitbekommt.", sagte ich betrübt.
"Ach, mach dir mal keinen Kopf, sie kommt uns bestimmt bald mal besuchen."
Ich nickte. Es war zwar schade, dass meine mittlerweile mit beste Freundin nicht kommen konnte, aber jetzt hieß es erst einmal unbeschwert meinen Geburtstag zu feiern.
Es war schon kurz nach zehn, und langsam gingen die meisten Leute.
Ich verabschiedete alle, bis nur noch Aurelia, Alec und ich übrig waren, weil wir ihr beim Aufräumen helfen wollten.
"Ach nein, macht euch noch nen schönen Abend, ich schaff das schon ohne euch.", sagte sie und nickte uns zu.
"Wenn du meinst. Wir gehen dann, danke für die Party, Aurelia."
"Ach was, kein Problem. Mache ich doch gerne."
Ich umarmte sie noch schnell bevor wir Hand in Hand weg schwammen.
"Ich hab noch was für dich."
"Aber du sollst mir nichts schenken!"
"Aber ich will." Er reichte mir eine quadratische Schatulle.
Ich schaute ihn skeptisch an und öffnete die Schachtel.
Ich riss die Augen auf als ich sah, dass sich in der Schachtel eine Kette mit einer Koralle in Herzform befand.
"Danke.", flüsterte ich und küsste ihn.
"Ach, kein Ding, du bist ja schließlich meine Freundin. Willst du sie anziehen?"
Ich nickte und Alec legte mir die Kette an.
"Sie ist wirklich sehr schön." Ich schaute verträumt in seine Augen.
"Ich liebe dich.", flüsterte er und schlang seine Hände um meine Taille.
"Ich dich auch."
Er drückte seine Lippen auf meine und ich schloß die Augen.
Eine Wärme breitete sich in mir aus und ich löste mich etwas keuchend vor ihm.
"Was willst du machen?"
Ich überlegte kurz: "Wir könnten zu meine Wrack zurück gehen und dort weiter machen wo wir aufgehört haben."
"Hört sich sehr gut an.", meinte Alec grinsend.
Ich lachte leicht und wir schwammen Arm in Arm zu "meinem Wrack".

Autorin: Moonshinedreamer

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