Kapitel 60

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Ich musste gar nicht lange fahren, da war ich schon bei Liam angekommen. Ich stieg aus und lief langsam zur Haustür. Kaum hatte ich geklingelt, ging auch schon die Tür mit Schwung auf. „Huch, da hat mich wohl jemand sehnsüchtig erwartet!", stellte ich fest. Liam sagte nichts, stattdessen drückte er seine Lippen auf meine. Ich erwiderte und er zog mich sanft ins Haus rein. „Es ist so kalt draußen, da holen wir uns noch eine Erkältung!", meinte er.
Er nahm mir gentlemanlike meinen Mantel ab und ich wickelte mir währenddessen den Schal von meinem Hals ab. Dann zog ich meine Schuhe aus und er führte mich sanft in sein Zimmer.
Dort setzte ich mich auf sein Bett. „Und was wollen wir jetzt machen?", fragte ich. „Das!" Er setzte sich neben mich, zog mich auf seinen Schoß und küsste stürmisch meinen Hals und mein Dekoltee. Ich legte meine Hände in seinen Nacken und er fasste mich an der Taille. Wir schlossen beide genüsslich unsere Augen, während Liam mir am Rücken mit seinen Händen hoch und runter fuhr.
Ich griff in seine Haare und er stöhnte wohlig auf.
Auf einmal wanderten seine Hände nach vorne und er fummelte an einem Knopf der Bluse rum. Ich ließ ihn gewähren, aber er stoppte es plötzlich. Auf meinen fragenden Blick hin, sagte er: „Eric ist da." Ich nickte verstehend und wurde rot, weil es so still zwischen uns wurde. Deswegen rutschte ich von seinem Schoß und setzte mich mit ein wenig Abstand neben ihn.
„Wollen wir in ein Cafe?", fragte er schließlich. „Warum nicht?" Wir standen auf, gingen runter und ich zog mir Mantel, Schal und Schuhe wieder an. Dann liefen wir raus und beschlossen sein Auto zu nehmen.
In der Stadt angekommen flüchteten wir sofort in ein hübsches Cafe weil es mittlerweile richtig schüttete. Es war ziemlich überfüllt aber wir fanden noch einen kleinen Tisch in der Ecke, wo wir uns sofort hinsetzten.
Weil so viel los war mussten wir ziemlich lange warten, bis wir bestellen konnten, aber als endlich eine junge Griechin kam, um unsere Bestellung entgegen zu nehmen, bestellte ich einen Latte Macchiato und Liam einen Espresso.
Wir saßen uns gegenüber und er schaute mir in die Augen. Dann legte er seine Hände auf meine und strich sanft mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Eine Gänsehaut kroch mir über den Rücken, aber es war nicht unangenehm. Im Gegenteil, ich genoss die Nähe zu Liam sehr und war froh, dass ich mittlerweile meine Scheu überwunden hatte.
Lächelnd sah ich ihn an, dann beugte ich mich nach vorne und küsste ihn. Perplex schaute er mich an, weil ich bisher nie wollte, dass wir uns vor anderen küssen und ich diesmal selbst den ersten Schritt gewagt hatte.
Aber als er sich gefangen hatte erwiderte er zärtlich den Kuss. Leider wurden wir von der Bedienung unterbrochen, die unseren Kaffee brachte.
Schweigend saßen wir uns gegenüber und tranken unser Heißgetränk, bis Liam sich schließlich räusperte und fragte: „Willst du heute bei mir schlafen?" ich erschrak weil ich dies schon befürchtet hatte und haderte mit mir, zuzustimmen. Nach ein bisschen Überlegen, beschloss ich nein zu sagen. Jedoch hatte mein Kopf etwas anderes vor und ich sagte: „Ja gerne!" Liam grinste zufrieden und beugte sich ein Stück vor um mich nochmal zu küssen. Ich rutschte aber mit meinem Stuhl nach hinten und flüsterte: Später, okay?"
Dann stand ich auf. „Ich gehe kurz auf die Toilette!" Schnell nahm ich mir meine Tasche und eilte aufs Klo. Dort schloss ich mich in eine Kabine ein, zog mein Handy aus der Tasche und schrieb Isa: „Scheiße! Liam will dass ich bei ihm schlafe!!" Wie ich meine Freundin kannte, kam sie sofort online und antwortete: „Warum freust du dich denn nicht darüber, Jessie?" „Du weißt doch, dass ich Zeit brauche..." „Wie viel denn noch? Das sagst du seit einem halben Jahr! Ich meine, ich kann dich verstehen, aber langsam tut mir auch Liam leid." Ich schluckte. Isabella hatte schon recht. Dass Liam mit Elena kurze Zeit zusammen war, lag ja auch nur daran, dass ich ihn immer abgeblockt hatte. Also tippte ich: „Okay, du hast recht - wie immer! Ich werde bei ihm übernachten! Was soll denn auch passieren?" „So ist's brav!"
Ich steckte mein Handy in die Tasche zurück, sperrte auf und verließ die Toilette. Vor dem Spiegel blieb ich stehen und versuchte mich motivierend anzulächeln. Das sah aber eher aus, als würde ich anfangen zu weinen, also wandte ich mich ab, atmete noch ein letztes Mal tief durch und verließ schließlich die Toilette.
*
Während Jessie auf die Toilette ging, holte Liam sein Handy aus der Hosentasche und rief Eric an. „Hey Ic, kannst du heute woanders pennen? Ich hab nämlich Jessica eingeladen bei mir zu schlafen!" „Bei oder mit dir?", lachte Eric mit einem perversen Unterton. „Ha ha! Ne ehrlich bitte übernachte nur einmal bei Bud und Dana!" „Ja klar! Ich will euch schließlich nicht stören..." „Danke!" „Viel Spaß!", flötete Eric lachend und legte dann auf.
Seufzend steckte Liam sein Handy weg und winkte dann der Kellnerin, zu bezahlen. Danach stand er auf, nahm Jessies Mantel von der Stuhllehne und stellte sich neben die Toiletten, um auf sie zu warten.
Er stand jetzt schon für Minuten, da kam sie endlich durch die Tür. „Oh", sagte sie überrascht, dass Liam hier dort auf sie gewartet hatte. „Ich habe schon bezahlt, da wollte ich nicht länger sitzen bleiben, weil sich dann andere hinsetzen können", erklärte er. Sie nickte und er hielt ihr höflich den Mantel hin, damit sie hineinschlüpfen konnte. Nachdem sie sich auch ihren Schal wieder umgelegt hatte, gingen sie durch den Regen zurück zu seinem Auto.
*
„Können wir kurz bei mir vorbei fahren, damit ich Sam Bescheid sagen kann und mir Wechselklamotten und Waschzeug mitnehmen kann?", fragte ich. Liam nickte und fuhr los. Während der Fahrt sagten wir nichts und ich achtete nur auf die vorbeihuschenden Lichter und die Regentropfen, die sich über die Scheiben kämpften.
Nach ein paar Minuten waren wir bei mir zuhause angekommen und ich sagte: „Warte im Auto, ich komme gleich!" Ich machte die Autotür schnell hinter mir zu, damit es nicht in den Wagen regnete und lief geduckt zur Tür, die ich ganz schnell aufsperrte. Von innen schlug mir eine angenehm warme Luft entgegen. „Ah, da bist du ja Jessie!", begrüßte mich Sam, „Hey Sam! Es tut mir leid, aber ich bin gleich wieder weg. Ich schlafe heute bei L - ähm Isa!", sagte ich bedauernd. „Ach so! kein Problem, ich habe dich ja gestern auch alleine gelassen!", meinte er und lächelte. „Danke Sam!"
Ich sprintete die Treppe hoch und packte in eine etwas größere Tasche ein bequemes T-Shirt, eine Jogginghose und Klamotten für morgen ein. Außerdem noch mein Handy, ein Handtuch, eine Zahnbürste und Zahnpasta. Dann rannte ich wieder runter, gab Sam ein Küsschen auf die Wange und eilte zurück zu Liams Auto.
„Du warst echt schnell!", meinte er. „Hab mich auch beeilt", lachte ich und schon trat er aufs Gaspedal.

Wieder zurück bei ihm, ließ er mir kaum Zeit meine Schuhe auszuziehen, denn schon überfiel er mich mit Küssen.
„Hey ruhig, nicht so stürmisch!", kicherte ich, weil er mich nun auch noch hochhob um mich die Treppe hochzutragen.
Oben in seinem Zimmer ließ er mich auf seinem Bett vorsichtig runter und kniete sich über mich. Dann zog er erst sich und dann mir die Jacke aus und warf sie zur Seite. „Ich liebe dich!", flüsterte er und beugte sich wieder über mich.
Seine weichen, warmen Lippen tasteten sich meinen Hals hinauf, was mir eine Gänsehaut verursachte. Als er an meinem Mund angekommen war öffnete ich meinen leicht und die Berührung unserer Zungen war wie ein Feuerwerk.
Leider löste er sich nach kurzer Zeit wieder von mir und seine Lippen hinterließen ein Prickeln auf meinen. (Herpes hihi)
Wie heute Vormittag, bevor wir ins Cafe gefahren waren, näherte sich nun seine Hand meiner Bluse und diesmal knöpfte er sie wirklich auf. Als er damit fertig war streifte er sich seinen Pullover vom Kopf und war jetzt oberkörperfrei. Aus Reflex fuhr ich mit meinem Finger seine Bauchmuskeln entlang und er grinste.
Jetzt öffnete er seine Hose und zog auch sie aus. Ich machte das selbe.
Nun waren wir beide in Unterwäsche und er kam mir wieder näher. „Bist du wirklich bereit?", fragte er mich ernst und ich nickte zögerlich.
Noch einmal schaute er mir, sich vergewissernd in die Augen und öffnete meinen BH.
Ich atmete einmal tief durch und streifte schließlich langsam mein Höschen runter und er sich seine Boxershorts.
Wir waren jetzt beide nackt, aber es fühlte sich so richtig an. Er rückte wieder ein Stück näher an mich heran, sodass sich unsere Oberkörper berührten und kaum ein Blatt mehr zwischen uns passte.
Wir waren uns jetzt so nah, dass ich die Wärme, die er abstrahlte und seinen Atem auf meiner Haut spürte. Ein angenehmer Schauer lief mir über den Rücken und ich seufzte wohlig.
Ich fasste ihn an der Taille und er fuhr mir zuerst zögerlich mit einer Hand am Brustbein auf und ab. Dann begann er meinen ganzen Körper mit Küssen zu übersähen. Angefangen am Bauch bis zu meinem Mund, aber auch meine Brüste. Überall wo seine samtenen Lippen meine Haut berührt hatten, hinterließen sie ein leichtes Kitzeln.
Meine Hände wanderten währenddessen an seinem Rücken hoch und runter. Wir fingen an uns synchron zu bewegen und wurden immer stürmischer und leidenschaftlicher.

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