Kapitel 6 „Und du hast keinen Typen?"

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"Komm klar, Holy. Dir war er immer egal, dann kann er es auch jetzt sein.", flüstere ich mir selber zu und schaue mich im Spiegel an. Es ist doch alles Blödsinn. Ich könnte mich auch darauf ein lassen und es einfach versuchen. Und wenn es nicht klappt, dann entscheide ich mich immer noch um. Als mein Blick auf meine Halskette fällt, gleitet meine Hand automatisch zu dieser. "Sie ist wunderschön.", sage ich leise, als ich sie näher betrachte.

~

Wieso muss es auch solche Typen geben? Sie verdrehen einem den Kopf, lassen einen wie das glücklichste Mädchen der Welt fühlen und lassen einen dann mit Hoffnungen und gebrochenem Herzen zurück. Ich wusste es von Anfang an. Also werde ich jetzt nur noch das Alibi sein, was er denkt, dass es mir nur darum geht. Anfangs ja, jedoch hat sich in nur drei Tagen vieles verändert - leider. Als meine Gefühle sich wieder ordnen, laufe ich im Handtuch eingewickelt zum Telefon. Jetzt werde ich erst mal Alex anrufen, bevor ich es vergesse. Gekonnt gleiten meine Finger über die Zahlen, woraufhin schon das erste Tuten entsteht.

"Claire.", sagt ihre Stimme am anderen Ende.

"Hi, Holy hier." Ein leichtes Grinsen umspielte meine Lippen.

"Hi, wie gehts?", fragt sie.

"Gut und dir?" Auch wenn diese Aussage gelogen ist, muss ich diese sagen, denn Alex hat ein noch schlechteres Bild von Harry, als Rose und ich zusammen.

"Auch ganz gut." Und ich weiß, dass sie weiß, dass ich lüge.

"Wollen wir heute etwas mit Rose zusammen unternehmen?", frage ich, um gar nicht erst ein Thema mit Harry anzufechten.

"Klingt gut. Schwimmbad?", kichert sie. Genau kann ich mich an den Chaos Tag im Schwimmbad erinnern.

Flashback

"Beeil dich.", rufe ich Alex zu, die jetzt schon seit Stunden im Bad verschwunden ist.

"Warte doch noch.", schreit sie, was mich auf zucken lässt. Ihr Befehlston bringt mich zum Schweigen, weshalb ich mich auf dem Sofa im Wohnzimmer nieder lasse.

"Das kann sich nur noch um Tage handeln.", nuschel ich zu mir selber. Doch dann öffnet sich doch tatsächlich die Badezimmertür, womit ich heute nicht mehr gerechnet habe. Als ich aber sehe, was da auf mich zu kommt, hätte ich lieber gehofft, dass die Tür zu geblieben wäre. "Was hast du getan?", frage ich Alex entsetzt, die mich vorwurfsvoll anschaut.

"Bräunungskur.", stammelt sie und augenblicklich wird mir klar, dass sie wissen muss, wie sie gerade aussieht.

"Oh Gott.", bringe ich noch gerade so heraus, bevor mich mein Lachen überrumpelt. "Alex, es sieht grauenvoll aus." Versuche ich so ernst wie möglich zu sagen.

"Anstatt zu lachen, solltest du mir helfen.", sagt sie verzweifelt, versucht mit einem Handtuch ihren Körper von dieser ekligen Bräune zu befreien.

"Da kann man nichts mehr retten.", sage ich fassungslos, und versuche mein Lachen zu unterdrücken.

"Holy!", schreit sie noch einmal, worauf ich still schweigend mein Lachen verpuffen lasse. Jegliche Emotionen haben mich verlassen. Forschend trete ich zu ihr.

"Was ist, wenn du noch einmal duschen gehst?", frage ich.

"Es funktioniert nicht.", jammert sie.

"Dann egal, wir müssen los. Rose wartet schon seit einer halben Stunde!", sage ich ernst. Ich kann mir vorstellen, dass es für sie unangenehm sein muss, aber es ist Rose nicht fair gegenüber.

"Holy, nein! Ich geh so nicht raus, geschweige denn ins Schwimmbad." Ihre Augen weiten sich und ihre Hände verschränkt sie vor ihrer Brust.

"Alex, es ist egal.", sage ich locker, was mir auch halbwegs gelingt.

Bad Boy StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt