Kapitel 47 „Du kennst mich zu schlecht.."

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Erinnerst du dich an dieses eine Gespräch mit meinem besten Freund? Wieso sollte ich sie jetzt wieder gehen lassen?! ich liebe dieses Mädchen, mehr, als was mir lieb ist. Aber sie gibt mir einfach alles, was ich je gebraucht habe, wonach ich vergebens gesucht - gewartet habe.

Doch es war klar, dass es alles wieder anders kommen wird!

~

Nun saß ich mit meinen Eltern an einem Tisch, die mich streng beäugten. Diese Stille die herrscht, macht mir Angst. Ich würde gerne alles schmeißen, aber habe ich nicht eigentlich schon zu viel fallen lassen, um mein Image beizubehalten? Langsam sollte ich mich wohl oder übel mit meiner Zukunft auseinander setzen. Gegen meine Mum und Dad habe ich wohl keine Chance, weshalb ich mich auch damit abfinden sollte, dass ich nach meinem Abi nach England gehen werde. Jetzt ist nur noch die Frage, wie sich meine Eltern das ganze Vorstellen.

"Du weißt ja, wieso wir mit dir reden wollen.", fing mein Vater an, der seine Hände ineinander verschränkt. Dies tut er immer, wenn er ernst ist, oder es ernster wird. "Wie du sicherlich schon mitbekommen hast, weißt du, dass deine Mum und ich diese Schule schon besucht haben. Und wir würden dich bitten, dies auch zu tun.", er schaute mich erwartungsvoll an. "Mir bleibt wohl nichts anderes übrig.", sagte ich genervt. "Wir wollen nur das Beste für dich.", sagte er. "Ach ja? Wollt ihr das? Das Beste wäre, mich hier zu lassen, bei Holy. Ihr wisst genau, wie sehr ich sie liebe.", sagte ich ernst, schaute abwechselnd meine Mum und meinen Dad an. "Aber Junge, du musst doch auch mal an dich denken.", kam es von meiner Mum, von der ich wesentlich mehr erwartet hätte, als das. War sie nicht diejenige, die Holy geliebt hat? Was ist daraus geworden? "Ich habe zu lange nur an mich gedacht. Wäre es nicht jetzt wieder so? Ich würde an mich denken, und nach England reisen, würde sie aber hier zurück lassen."-"Dir stehen so viele Türen offen. Sie wird nicht die letzte sein.", sagte jetzt mein Vater. "George.", warf meine Mum ein. "Anne, du weißt, dass die beiden jung sind. Und diese Liebe höchst wahrscheinlich nicht mal dieses Jahr halten würde.", er schaute erst meine Mum an, dann mich.

Fassungslosigkeit machte sich in mir breit. Wie kann er so etwas sagen? Nur weil er und meine Mum sich dort kennengelernt haben, heißt es doch nicht gleich, dass ihre Liebe zum Scheitern verurteilt war? Und dies ist es bei mir und Holy ebenfalls nicht. Wir lernten uns früher kennen, und sollten jetzt zusammen entscheiden, für welche Schule wir uns entscheiden. Ist es nicht genau die Lösung, für Alles? Weg von hier, weg von all den Problemen? Doch es ist nicht nur weg von all dem Schlechten, sondern auch von all dem Guten. Denn wir haben beide unsere Freunde hier. Doch diese werden sich nach dem Abi auch auf der ganzen Welt zerstreuen. Also, wieso sollten es Holy und ich nicht zusammen probieren?

"Wie kannst du das sagen?", zischte ich. "Du und Mum seid doch auch noch zusammen.", eingeschnappt lehnte ich mich zurück in meinen Stuhl. "Das kannst du auch nicht vergleichen.", seufzte er. "Heute sind die Umstände anders, als damals."-"Erklärs mir! Ich höre gerne zu.", ich lächelte und setzte mich wieder aufrecht - gespannt auf seine jetzt kommende Rede. "Dir ging es damals nie um eine Beziehung! Du hast ein Mädchen nach dem anderen mit hier her gebracht. Darüber reden, was ihr getrieben habt, will ich nicht! Aber ich will nicht, dass es wieder das Selbe mit dir ist, und du wieder alles aufgibst, oder einen Fehler begehst!", er atmete tief ein. "Wenn es dir ernst mit Holy ist, dann werdet ihr euch auch nach dem Studium noch lieben.", er schaute zu meiner Mum, die nickte. "Ihr versteht es nicht. Ihr wisst gar nichts.", sagte ich sauer. "Harry. Es ist alles beschlossene Sache. Du wirst bald nach England fliegen, um dir dort die Universität in Oxford anzuschauen. Zimmer, und alles wird dir dort zur Verfügung gestellt."-"Ihr könnt doch nicht von mir erwarten.."-"Ich diskutiere nicht mit dir! Du wirst dort Studieren. Und wenn ich irgendwas höre, dann kannst du aber etwas erleben.", sagte mein Vater deutlich angespannter. "Erwartet nicht, dass ich mich anstrenge.", ich schüttelte meinen Kopf. "Ich dachte, wir hätten ein einigermaßen gutes Verhältnis, doch daran sieht man mal wieder, dass es alles nur Fassade ist, dass ich mich wieder getäuscht habe! Wiedermal wird mir das genommen, wofür ich gerade mehr als nur gekämpft habe! Aber ok, ich bin ja nur Harry, euer Sohn!", das Letzte schrie ich, bevor ich aufstand. "Wir sehen uns, aber nicht auf die Art, auf die ihr es gerne hättet.", ich warf meine Hände in die Luft.

Bad Boy StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt