Kapitel 15 „Früher haben mich viele Leute gemobbt.."

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Am Anfang habe ich mich auch nicht für ihn interessiert, und genau so sollte es wieder sein! Ich kann mir von einem gebrochenem Herzen später auch nichts kaufen. Und außerdem wollte ich ihm nicht untergeben sein. Denn Harry hat einfach so eine Art an sich, die andere verführt, die ihn anziehend wirken lässt, aber ich wollte kein Magnet sein, der ihm verflogen ist. Aber genau so wenig kann ich es beenden. Er würde mir mein Leben zur Hölle machen, er würde mich hassen, vielleicht würde er mir sogar etwas antun. Aber vielleicht würde er sich ändern durch dieses Internat, vielleicht könnte aus ihm und mir dann wirklich etwas werden, ohne diese ganze Show, die wir abziehen. Diese Lügen würden aufhören - es wäre echt!

Sollte ich ihn auffliegen lassen?

~

Natürlich werde ich ihn nicht seinen Eltern aussetzen! Immerhin bin ich selber Schuld, dass ich diese Gefühle für ihn hege. Ich hätte schließlich nein sagen können, dies tat ich jedoch nicht. Jetzt muss ich auch mit meinen Gefühlen leben, und damit klar kommen, dass Harry vielleicht nicht das Selbe für mich empfindet. Aber das ist ja jetzt auch erst mal Nebensache.

Oh Gott, ist es nicht!

Diese ganzen Gefühle machen mich Wahnsinnig. Nicht mal mehr klar denken kann ich. Den ganzen Tag schwirrt er in meinem Kopf herum. Sobald ich aufstehe denke ich an ihn, wenn ich schlafen gehe, denke ich immer noch an ihn! Rund um die Uhr, und ich merk es selber nicht mal mehr. Ich kann nur hoffen, dass diese Gefühle wieder verschwinden. Wenn seine Eltern erst mal sehen, wie ihr Sohn sich zum Besseren geändert hat, werden Harry und ich die Sache beenden, ganz einfach.

Ist doch ganz einfach, Holy.

Mir fiel wieder ein, dass ich meine Mum anrufen wollte, weshalb ich mir sofort unser Telefon schnappte und ihre Handynummer wählte. Es dauerte eine Zeit, bis sie abnahm, aber ich konnte es verstehen, denn sie ist ja auf Geschäftsreise, dann hat sie nun mal nicht immer Zeit. Damit hatte ich mich aber schon abgefunden. Es gibt schließlich auch andere Arten von Mutter, da habe ich mit meiner mehr als Glück. Denn viele Mütter, die auch viel reisen sind meistens nicht für ihre Kinder da, wissen nur oberflächliche Dinge. Meine nicht, denn sie kennt mein ganzes Leben!

"Hey Schatz.", trällerte sie fröhlich in den Hörer.
"Hey Mum. Tut mir Leid, dass ich mich erst jetzt melde, aber ich habe zur Zeit viel zu tun. Ich hab dir viel zu erzählen.", ein kleines Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Endlich hörte ich ihre vertraute Stimme, ihre warme Art, die mich einfach besser fühlen lässt.
"Würdest du dich so enthusiastisch bloß auch mal für die Schule einbringen.", sie seufzte, musste dann aber lachen.
"Ach ja, Schulfrei.", ich kicherte.
"Und ich darf schuften.", ich konnte mir ihr Grinsen bildlich vorstellen. "Aber ich bin Freitag auf jeden Fall wieder da. Jedoch bin ich nach einer Woche wieder weg.", sagte sie mit trauriger Stimme.
"Dann müssen wir in der Woche halt viel machen.", ich lächelte, weil ich mich jedes Mal wieder auf sie freue. Da sie nie lange bleibt, freue ich mich um so mehr, wenn sie wieder da ist.
"Wir müssen dann eh noch mal reden. Es gibt nicht so gute Neuigkeiten.", wieder seufzte sie. Mein Magen fing an zu kribbeln, aber nicht diese Art kribbeln, sondern dieses, wenn man Angst hat, etwas falsch zu machen, dieses welches man bekommt, wenn jemand sagt "wir müssen reden", genau dieses Kribbeln ist es.
"Ok, wir sehen uns dann Freitag. Soll ich irgendwas an Essen machen?", fragte ich sie ablenkend.
"Ich bring was schönes mit. Mach kein Blödsinn.", sie lachte. "Lass das Haus stehen, und genieß die freien Tage noch. Hab dich lieb, und fühl dich gedrückt.", sie machte ein Kuss geräusch, was mich zum kichern brachte.
"Ich hab dich auch lieb. Bis Freitag.", es tat mir immer wieder in der Seele weh. Es steckt so viel hinter nur ein so einem Telefonat.

Bad Boy StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt