Kapitel 20 „Wie meinst du das jetzt?"

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"Du wirst ihn nicht wiedersehen! Anne hat mir erzählt, wie Harry ist, oder war. Es spielt auch keine Rolle. Ich will es nicht!", sagte sie, womit das Thema für sie beendet war. "Mum!"-"Nichts Mum. Ich will nicht wissen, was ihr noch so gemacht habt. Du hast mich vor meiner Chefin blamiert!", schrie sie mich an. "Geh auf dein Zimmer! Ich will dich heute nicht mehr sehen!", aufgebracht lief ich an ihr vorbei, in die Richtung meines Zimmers.

~

Sauer schmiss ich mich auf mein Bett. Das kann sie doch nicht machen? Wenn sie auf die nächste Reise geht, dann kann sie dazu eh nichts sagen! Ich beschloss Harry anzurufen. Auch wenn er mit dem Mädchen geschlafen hat, kann ich ihm nicht sauer sein. Immerhin waren wir in der Zeit nicht zusammen. Und wie sollte ich heraus finden, ob er sich ändert, wenn ich es nicht versuche? Um meine Gedanken zu verdrängen schüttelte ich meinen Kopf und suchte in meinem Handy nach Harrys Kontakt. Schnell fand ich diesen und wischte über das Display.

"Ja?", ertönte die raue Stimme am anderen Ende.

"Hey.", sagte ich schüchtern und merkte, dass meine Wangen heiß wurden. Dieses unerklärliche Kribbeln, welches sich durch meinen Körper schlängelt.

"Holy?", fragte er verwirrt, worauf sich ein Lächeln in meinen Gesicht bildete.

"Ja.", gab ich lachend zu. Für einen Moment vergaß ich, warum ich ihn eigentlich angerufen habe.

"Dann hab ich ja jetzt deine Nummer.", stellte er grinsend fest, deutlich hörte ich, dass er dies tat. Sein Lächeln, seine Grübchen!

"Stimmt wohl, aber jetzt mal zu etwas anderem.", sagte ich berdrückt. Nervös drückte ich meine Hand auf mein Bein, auf dem ich ein leichten Druck spüren konnte.

"Was ist passiert?", fragte er sofort besorgt. "Soll ich vorbei kommen? Ja, ich komme vorbei!", sagte er entschlossen. Seinen Gedankengängen konnte ich für einen Moment gar nicht so schnell folgen, wie er redete.

"Auf keinen Fall.", gab ich geschockt von mir. "Meine Mum will nicht, dass wir uns weiterhin sehen.", flüsterte ich in den Hörer

Kurze Zeit sagte keiner ein sterbens Wörtchen. Nur unsere Atmung ist leicht wahrzunehmen.

"Wieso?", fragte er noch leiser, als ich es eben getan hatte.

"Ich weiß es nicht.", unbewusst zuckte ich mit meinen Schultern. "Sie hat mich eben richtig angemacht. Nicht mal reden konnte ich mit ihr.", meine Stimme wurde ernster.

"Oh man, das ist meine Schuld. Wir hätte das echt nicht tun dürfen. Fuck!", leise fiel bei ihm etwas herunter, und ein dumpfes Geräusch kam im Hintergrund zum Laut.

"Harry.", sagte ich ruhig. "Irgendwie werden wir uns sehen können. Sie muss bald wieder auf Reise.", gab ich von mir, als würde es alles einfach werden.

"Denkst du nicht, dass sie meiner Mum das ebenfalls gesagt hat. Somit wird auch meine Mutter ein Auge auf mich haben.", er seufzte.

"Ist doch egal. Wenn es uns gut geht.", gab ich etwas lauter von mir.

"Ich will nicht, dass deine Mum und meine Stress haben, wegen uns.", seine Stimme wurde wieder leiser.

Es ist zuende, obwohl es nicht mal angefangen hat!

"Gut, dann würde ich sagen, dass wir das eben alles vergessen, was bisher passiert ist. Alle Treffen, alle Küsse - alles.", meine Stimme wurde gleichgültiger.

"So habe ich es nicht gemeint.", sprach er in das Telefon, worauf mein Herz wieder einen Sprung machte.

"Und ob du es so gemeint hast. Wir lassen es. Wieso solltest du auch um etwas kämpfen, was du eh noch nie gespürt hast.", sarkastisch lachte ich. "Bis denn.", sagte ich noch, bevor ich den Hörer von meinem Ohr entfernte.

Bad Boy StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt