Kapitel 3 „Aber wir können nicht so im Schwimmbad miteinander umgehen.."

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"Du Arsch.", schreie ich und tue es ihm gleich. "Das ist nicht fair.", quietsche ich, als er sich mit seinem Körper auf meinen legt und mich mit aller Kraft auf das Bett drückt.

"Nein, es gab noch kein Mädchen.", flüstert er gegen meine Lippen. Ich weiß nicht, was er bezwecken möchte, dennoch wirken seine Worte, wie ein Kälteshower, der über meinen Rücken läuft.

~

"Irgendwer muss dich doch so hart gemacht haben." Der Junge der auf mir drauf liegt, fängt lauthals an zu lachen, und lässt sich neben mir fallen. In dem Moment realisiere ich, was ich da eigentlich gesagt habe. "Du bist blöd.", jammere ich und setze mich aufrecht hin.

"Oh Holy. Wieso habe ich dich nicht schon früher kennengelernt?", fragt er eher sich selbst. Gleichzeitig setzt er sich aufrecht hin und wuschelt durch mein Haar.

"Weil du mich nicht verdient hättest." Ich strecke ihm meine Zunge heraus. Und es ist so.

"Das wird es wohl sein.", grinst er und atmet tief ein und wieder aus. "Ich werde mal wieder los fahren.", murmelt er mit seinem Blick auf die Uhr auf meinem Nachtschränkchen gerichtet, die schon 18:43 Uhr anzeigt.

"Ok, ich bring dich noch mit runter.", sagt ich und hiefe mich mühesam hoch, um von meinem Bett springen zu können.

"Du bist verrückt.", sagt er. Obwohl ich ihn nicht sehe, weiß ich, dass dieses besondere Lächeln auf seinen Lippen liegt.

"Du kennst mich nur noch nicht richtig.", zwinkere ich ihm zu und laufe aus meinem Zimmer heraus. Verblüfft folgt der Junge mir. Unten zieht dieser seine Schuhe an, in der Zeit, in der ich schon die Tür aufschließe und die warme Sommerluft ins Haus hinein lasse. Ich liebe diesen Geruch. Eine Mischung aus Sonne, verschiedenen Blumen und Bäumen. Einfach betäubend.

"Wir sehen uns in der Schule, oder abends dann halt. Hole dich wieder gegen 20 Uhr ab.", sagt er. Seinen Arm legt er an meinen Rücken und gibt mir einen Kuss auf die Wange.

"Bis morgen.", sage ich leise. Einen Moment bleibe ich noch stehen, bevor ich mich dem Haus zuwende.

Vielleicht steckt hinter der harten Fassade doch ein netter Junge. Ein Junge, in den man sich vielleicht verlieben könnte. Nein,Holy! Du schwärmst hier gerade von Harry Styles! Der alles für sich tut, und niemals an andere dabei denkt. Mach nicht den Fehler, den andere schon vor dir gemacht haben! Redet mir mein Gewissen ein. Und es hat nun mal recht, da habe ich nicht mal Argumente die dagegen sprechen könnten.

Nach meinen ganzen Gedanken steuere ich den Weg zum Telefon an. Als ich dieses dann in der Hand halte, lege ich es wieder bei Seite und nehme mein Handy und schreibe Rose eine Nachricht.

"Willst du her kommen, und dann hier schlafen?", schreibe ich und ihr die Nachricht bei WhatsApp.

Natürlich lässt die Antwort nicht lange auf sich warten. "Klar, mach mich auf den Weg. Bis gleich." Als ich es lese, lächel ich unwillkürlich, denn wenn ich meine Freundin brauche, dann ist sie auch für mich da, und dafür liebe ich sie.

Schnell schlendere ich in die Küche, nehme mir zwei Gläser, eine Selter Flasche, und etwas zum knabbern, dann verschwinde ich die Treppe rauf, und richte mein Zimmer ein, dass wir einen schönen Mädels Abend verbringen können. Als ich auf mein Bett schaue, muss ich grinsen, wie Harry und ich da eben noch herum alberten, als würden wir uns schon Jahre kennen. Und da fällt mir auch ein, dass wir das erste Mal miteinander reden konnten, ohne die Stille, oder die unfreundliche Art, die manchmal zwischen uns herrscht.

"Du musst mir aber auch schreiben."

Dieser Satz kommt mir plötzlich wieder in den Sinn. Aber ich möchte ihm diesen Triumph nicht erteilen, denn ich möchte nicht, dass er denkt, er könnte auch mich haben, somit vergesse ich diese 6 Wörter - 27 Buchstaben, und freue mich auf den Abend mit Rose.

Bad Boy StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt