Bad Boy Styles

Kapitel 32 „Er ist weg.."

"Leg dich bitte zu mir.", flüsterte ich mit geschlossenen Augen. "Ich weiß nicht, ob.."-"Bitte.", wiederholte ich es mit einer schwachen Stimme.

Harrys P.O.V

Ihre Stimme, schwach, bittend. Aber ich war mir immer noch nicht sicher, ob es das Richtige ist. Ich weiß, dass ich sie will, doch jedes Mal kommen aufs Neue die ganzen Bilder in meinen Kopf. Erklären, wieso es so sein könnte, habe ich schon lange aufgeben. Ich habe gekämpft, dass ich sie wieder halten kann, dass die früheren Momente zurück kommen und jetzt habe ich die Chance, aber stehe wie ein Idiot herum. Es ist nicht meine Art so schüchtern, zurückhaltend zu sein, trotz dessen wurde es jetzt ein Teil von mir. Unsicherheit ist mir ins Gesicht geschrieben. Frei wie ein Vogel will ich fliegen, aber ich bleibe im Käfig gefangen, von mir selbst!

Langsam setzte ich mich in Bewegung. Vorsicht setzte ich mich auf eine schmale Kante ihres Bettes, nicht zu nahe an sie heran kommend. Als würde sie ein Löwe sein, der Mittagsstunde hält, jeden Moment könnte sie wieder wach werden. Ihre ruhige Atmung, die den Raum mit einer angenehmen Stille füllt. Sie ist so geschwächt, dass sie einfach eingeschlafen ist, der ganze Tag ein Desaster. Sanft bewegte ich meine Hand über ihre Stirn, auf der eine Beule heraus ragte. "Bitte verlass mich nicht, Harry.", murmelte sie. Gleichzeitig legte sie eine Hand in meine. "Bitte.", flüsterte sie, im Schlaf. Ihre Augen kniffen sich unruhig zusammen. "Ich bleibe.", zärtlich drückte ich ihre Hand fester in meine.

Ich habe nicht vor sie zu verlassen, ich hatte es auch nie vor und werde es nie vor haben! Mein ganzes Leben dreht sich um sie. Sie hat mir die guten Dinge gezeigt, gezeigt, wie ich mein Leben genießen kann, was es heißt zu kämpfen, und geliebt zu werden!

Doch es war klar, dass sich wiedermal alles wenden wird!

Ihr Oberkörper wölbt sich langsam auf und ab. Entspannt schnaubte sie, durch die Erschöpfung, die ihr Körper heute ertragen musste. Ihren Kopf hatte sie ein gekuschelt auf eine Seite positioniert, ihre Hände samt Decke an ihren Kinn gepresst. Ein Bein hatte sie von außen in die Decke gewickelt, um die kalte Seite zu genießen. Sie bekam es gar nicht mehr mit, weshalb ich jetzt auch gehen könnte. Aber dies tat ich dennoch nicht. Mein Gewissen weist mich daraufhin hier zu bleiben, bei ihr. Sie würde sauer werden, wenn sie morgen ein leeres Zimmer, ohne mich auffindet.

Ich könnte die ganze Sache ein für alle Mal beenden.

Lange saß ich an der Seite ihres Bettes, in meinen eigenen Gedanken. Die ganze Zeit über beobachtete ich sie, wie ein Engel, friedlich, ohne Probleme. Sobald sie anfing sich zu bewegen, unruhig zuckte, legte ich meine Hand auf ihre Wange, was sie wieder beruhigte. Später hörte ich dann die Tür klicken, weshalb ich vorsichtig herunter lief, um zu gucken, wer so spät noch hier her kommen würde.

"Harry?", erklang die Stimme von Holys Mutter überrascht. In mir stieg die Nervosität.

Ob sie ausrasten wird?

"Hallo Miss Gilbert.", sprach ich leise. "Was machst du hier?"-"Holy ist im Schwimmbad unglücklich gestürzt, weshalb sie jetzt oben in ihrem Zimmer mit Prellungen und einer Gehirnerschütterung schläft."-"Wie ist das passiert?"-"Wir haben mit ein paar Freunden herum gealbert. Irgendwie ist sie dann aus ihrem Gleichgewicht gekommen, weshalb sie gestürzt ist.", versuchte ich zu erklären. "Mein armes Mädchen. Geht es ihr jetzt gut?"-"Sie ist hier sofort eingeschlafen. Liam hat sie ins Krankenhaus gebracht und ich von dort hier her.", sie nickte verstehend. "Möchtest du hier schlafen? Ich kann dir Decken und alles geben.", sie lächelte schwach. "Wenn Sie es nicht wollen, dann nicht.", mein Blick wanderte zum Boden. Wie ein kleiner Junge, der schon wieder etwas böses angestellt hat. "Bitte, du. Kelly.", sie lächelte. "Danke.", leicht erwiderte ich ihre Geste. "Ich denke, wir sollten uns kennen lernen. Meiner Tochter ging es wirklich das ganze Jahr über nicht gut, weshalb ich mich dazu entschieden habe, dir eine Chance zu geben.", sagte sie entschlossen.