Kapitel 12

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Luna:

Am nächsten Morgen wurde ich von einer Hand wach gerüttelt. Dazu kam die verschlafene Stimme von meinem Bruder: "Luna... geh runter von mir..." Ich blendete es aus und kuschelte mich mehr in den weichen Untergrund. Der war so weich und warm...
"Luuuna, geh runter!" wiederholte Gaston sich.

Diesmal schüttelte er mich kräftiger. Grummelnd grub ich mich tiefer in den Untergrund. Ich wollte nicht aufstehen. Es war einfach zu bequem. Eine Weile war es ganz still. Dann wurde ich auf einmal grob geschubst. Ich fiel von dem weichen Untergrund auf den Boden.

Glücklicherweise fiel ich nicht auf meinen verletzten Arm. "Hey!" rief ich sauer. Jetzt war ich hellwach, und bemerkte dass mein weicher Untergrund Gastons Rücken war. Ups... Er schlief seelenruhig auf dem Bauch liegend weiter. Aber so leicht kommt er mir ganz sicher nicht davon! Na warte...

Grinsend warf ich mich mit voller Krafte auf ihn. Entsetzt stöhnte er auf: "Luna! Geh runter von mir, bist du verrückt geworden?!" Lachend stand ich wieder auf. "Das war die Rache dafür dass du mich aus dem Bett geschmissen hast... und als Strafe darf ich zuerst ins Bad!" Mit diesen Worten rannte ich aus dem Zimmer in Richtung Badezimmer.

Auch wenn wir reich waren und eine große Villa hatten mussten Gaston und ich uns ein Badezimmer teilen. Jeden Morgen war es ein Wettkampf wer zuerst reingehen durfte. Da er gewöhnlich früher aufstand gewann er auch öfter. Umso mehr Zeit würde ich mir heute lassen...

Es war Samstag.
Zu Zweit gingen wir später ins Jam&Roller, einer Skatebahn mit anschließendem Café. Das war ein sehr beliebter Ort für Teenager und Schüler am Blake South College. Gleichzeitig war es mein Lieblingsort. Er war so bunt und fröhlich, genau wie ich.

~im Jam&Roller~

"Komm, jetzt erzähl mal!" drängte ich meinen großen Bruder. Wir saßen im Café und warteten auf unsere Freunde. Ich wollte die Zeit nutzen und ihn über seine Begegnung auf dem Ball ausfragen. Es interessierte mich brennend was er über Nina dachte, und ob er wusste wer sie war.

"Ach Luna, da gibt es nicht viel zu erzählen. Wir haben uns nett unterhalten, mehr nicht. Außerdem trug das Mädchen eine Maske, ich hab also keine Ahnung wer sie ist. " antwortete er. "Und wenn du wüsstest wer sie ist, würdest du sie dann näher kennenlernen wollen?" fragte ich neugierig.

Jetzt wurde mein Bruder auf einmal verträumt. "Naja, schon... sie war wirklich intelligent, und hatte die gleichen Interessen wie ich! Wir haben über so viel reden können, nicht nur oberflächlich, verstehst du?" Ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. So hatte ich Gaston ja noch nie erlebt... so schwärmerisch...

Er warf mir einen bösen Blick zu, dann jedoch setzte er ein böses Grinsen auf. "Sag mal... ich hab dich Gestern singen gesehen. Wer war denn der Typ neben dir?" Oh nein... Schnell Luna, lass dir was einfallen! Jetzt!
Nervös stocherte ich mit meinem Strohhalm im Saft herum. "Äh...Hey! Da sind ja unsere Freunde!" Schnell sprang ich auf und ging auf sie zu.

Gerade nochmal gut gegangen... "Kommt, lasst uns zur Bahn gehen!" rief Yam fröhlich. Alle stimmten mit ein. Ich lachte und meinte:"Ich komm gleich nach, ich muss nur noch meinen Saft austrinken." Die anderen nickten und liefen schonmal voraus. Bis auf Simon. Er blieb vor meinem Tisch stehen und schien zu zögern.

Verwirrt sah ich auf. "Ist was Simon?" "Luna... wo warst du gestern? Ich hab dich überall gesucht, aber du warst nicht aufzufinden!"
Erschrocken presste ich eine Hand vor den Mund. Simon hatte ich ja total vergessen!
"Oh nein, Simon... Das tut mit unendlich Leid, ehrlich! Aber ich hab dich gesehen wie du dich mit einem Mädchen unterhalten hast und du hast so glücklich ausgesehen und ich dachte wenn ich dich störe würde ich alles kaputt machen deshalb hab ich mich alleine beschäftigt und unsere Freunde gesucht aber ich schwöre dir ich hatte nie nie nie vor dich zu vergessen ich war nur gestern so durcheinander und -"

"Luna! Luftholen!" lachte Simon. Ich stimmte mit ein. "Es tut mir wirklich leid Simon..." sagte ich dann ehrlich und sah ihn so entschuldigend an wie möglich. "Ach Luna, mit diesem Blick könntest du eine Bank ausrauben und man würde dir verzeihen!" Das brachte mich zum Kichern. Er beugte sich vor um mich fest zu umarmen, danach trat er zurück und sagte:"Wir sehen uns auf der Bahn!"

Dann ging er. Schnell versuchte ich meinen Saft leer zu trinken, aber das war nicht einfach. Während ich so schnell trank wie es mein Magen zuließ kam auf einmal Matteo durch die Tür. Er sah sich suchend um, bis sein Blick an mir hängen blieb. Zögerlich lächelte ich. Er lächelte zurück und zeigte mir unmerklich seine Faust. Darin war etwas.

Da kam Ambar. "Hallo mein Schatz! Wie geht es dir?" Sie umarmte ihn. Er legte einen Arm um sie, aus dem mit der Faust ließ er etwas fallen. Etwas sehr kleines. Aus meiner Entfernung war es nicht zu erkennen. Matteo sagte seiner Freundin noch irgendetwas, bevor er sich wegdrehte und Richtung Skatebahn lief.

Im Weggehen sah er nocheinmal erst mich, dann das Ding auf dem Boden an. Es schien als wolle er mir etwas signalisieren. Sobald die zwei nicht mehr zu sehen waren sprang ich auf und lief zu der Stelle wo das Ding lag. Es war ein zerknüllter Zettel. Neugierig hob ich ihn auf und las was darauf stand.

Auf einer Seite hatte der Snob seine Handynummer geschrieben, auf der anderen stand:

Heute Mittag im Park? Um 15:00 Uhr unter der riesigen Eiche. Ich nehme Kapuzenjacke und Sonnenbrille als Tarnung ;)

Matteo wollte sich also mit mir treffen. Irgendwie gefiel mir die Idee. Klar, wir waren ja jetzt Freunde, und da konnte man auch etwas zusammen unternehmen! Aber wenn uns jemand sieht? Wenn man uns erkennt?
Mensch Luna, jetzt geh doch mal das Risiko ein! Euch wird schon keiner sehen, außerdem wissen wir beide dass du hingehen willst!

Hm... ja, das stimmte. Schnell kramte ich mein Handy hervor und speicherte den Snob ein. Dann schnappte ich mir meine Tasche und lief zu den Spinden. Ich wollte jetzt endlich skaten!
Gerade war ich dabei mir den zweiten Skate (?) anzuziehen als Matteo kam und seinen Spind öffnete. Er hatte seine Skates schon an. Unauffällig sah er mich mit fragender Miene an.

Ich grinste und nickte leicht als Antwort. Er verstand und fuhr davon. Schnell zog ich mir den Skate an, bevor ich auf die Bahn fuhr und Spaß hatte.

Lutteo - Liebe ich meinen Feind? (Werwolfsstory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt