Luna:
"Wir müssen reden. Jetzt." "Gaston, bitte..." fing ich verzweifelt an. "Ich weiß du magst Matteo nicht, aber gib mir doch wenigstens den einen Abend um mich zu verabschieden! Tu mir das bitte nicht an..." Ich hatte große Lust zu weinen, doch ich blieb standhaft und sah Gaston bittend an.
Seine Miene konnte ich nicht genau deuten, aber sie war ernst. "Eigentlich wollte ich mit dir reden..." begann er. "Aber Matteo..." wollte ich ansetzen und zeigte Richtung Küche, doch mein Bruder unterbrach mich. "...ihm hab ich schon Bescheid gesagt, dass er noch warten soll." Nichts Gutes ahnend setzte ich mich seufzend mit meinem Bruder auf eine Couch.
Ich wollte nicht hören wie er sich rechtfertigte. Das machte mein schlechtes Gewissen nur noch schlimmer. Und tief in meinem inneren wusste ich ja, dass er Recht hatte: Das konnte nicht gutgehen. Aber ich konnte und wollte die Wahrheit nicht hören...
"Ich habe viel nachgedacht über das, was du mir erzählt hast..." begann er schließlich. "Und ich habe einen Entschluss gefasst. Du bist meine kleine Schwester und ich will dich beschützen..." Das wars. Ich würde Matteo nie wieder sehen. Überraschenderweise jedoch nahm Gaston mein Kinn, sah mich an und lächelte.
"...aber ich will auch dass du glücklich bist!" Unsicher fragte ich:"...Und was heißt das jetzt?" "Dass du mit Matteo zusammen sein darfst, aber du musst mir versprechen vorsichtig zu sein und in Zukunft ehrlich zu mir zu sein!" Mit ungläubiger Miene, aber überglücklichem Herzen sprang ich auf und jubelte.
Dann viel ich meinem lachenden Bruder um den Hals. "Danke danke DANKE!!! Du bist der beste Bruder der Welt!" rief ich etwas leiser in sein Ohr. Grinsend meinte er: "Ich weiß. Und jetzt geh schon, bevor ich es mir anders überlege..." Mit einem strahlenden Lächeln lief ich in die Küche.
~wenig später~
"Wann sind wir endlich daaaaa?!" jammerte ich, aber mit einem Grinsen im Gesicht. Matteo hatte mir wieder die Augen verbunden und war dabei mich zu führen. Nachdem ich ihm erzählt hatte was Gaston gesagt hat, hat er beschlossen das mit unserem Date zu feiern.
"Gleich..." lachte Matteo. "Das hast du schonmal gesagt!" murrte ich. "Ja, und ich werde es auch weiterhin sagen. Jetzt sei doch nicht so ungeduldig..." hörte ich von ihm, wobei er wahrscheinlich grinste. Grummelnd murmelte ich etwas unverständliches vor mich hin und gab schließlich Ruhe.
Nach einer Weile hielten wir plötzlich an. Ich konnte fühlen wie Matteo mir das Band aufknotete und spürte gleichzeitig den sanften Druck seiner Lippen auf meinem Nacken, was mir eine Gänsehaut verursachte. "Wir sind da..." hauchte er anschließend an mein Ohr und löste das Band endgültig von meinen Augen.
Nach ein paar Sekunden sah ich, was vor mir lag: der Himmel war nachtblau, die Sterne und der Mond strahlten hell auf das Wasser und die Wiese, die mir Matteo schon bei unserem ersten "Date" gezeigt hatte. Unter dem großen Baum war eine Picknickdecke ausgebreitet, auf dem ein kleiner Picknickkorb lag.
Der Anblick war märchenhaft, wie aus einem Bilderbuch. Vor Staunen hatte ich nicht gemerkt, dass mein Mund offen stand. "Und? Gefällt es dir?" fragte mein Freund vorsichtig.
Fassungslos drehte ich mich zu ihm und strahlte ihn an. "Ob es mir gefällt?!" Voller Freude umarmte ich ihn. Dabei flüsterte ich: "Es ist perfekt..."Mit einem riesigen Lächeln im Gesicht wurde ich von Matteo zu der Decke geführt. Dort setzte ich mich und wartete bis mein Freund sich ebenfalls niedergelassen hatte. Dieser streckte die Hand nach dem Korb aus, griff hinein und zog ein Buch heraus.
"Kein Essen?" fragte ich und zog einen Schmollmund. Er schmunzelte, sagte aber nichts sondern drückte mir das Buch in die Hand. Irritiert las ich den Titel. "Sternenbilder entdecken und bestimmen?" Verlegen fuhr Matteo sich durch die Haare und erklärte mir:
"Naja, weißt du noch der Maskenball? Du hast mir erzählt, dass du früher mit deiner Mutter die Sterne angesehen hast und sie dir die Sternenbilder erklärt hat. Das schien dir damals viel bedeutet zu haben, also dachte ich es würde dir gefallen wenn wir das auch tun würden..." Das hatte er sich gemerkt?
Überwältigt fiel ich ihm um den Hals und drückte ihn ganz fest. "Womit hab ich so einen Freund wie dich überhaupt verdient?!" fragte ich ehrlich. "Du verdienst eben einfach nur das Beste!" grinste er. Das brachte mich zum lachen. Er war der einzige Mensch den ich kannte, der sich arrogant und gleichzeitig super süß und romantisch verhalten konnte.
Die nächste Stunde verbrachten wir damit, nebeneinander auf der Wiese zu liegen und die Sterne zu betrachten. Matteo hatte sich einige Sternbilder eingeprägt und sie mir mit Händen und Füßen erklärt. Das sah so süß aus, dass ich die ganze Zeit nicht aufhören konnte zu lächeln. Es fühlte sich nicht ganz so an wie damals mit Mama, aber es war dennoch ein wunderbares Gefühl.
Irgendwann lagen wir einfach nur still nebeneinander da und genossen die Nähe des Anderen. Ich hatte meinen Kopf auf Matteos Brust abgelegt und hörte dem beruhigenden Klang seines Herzschlags zu, während ich die Sterne betrachtete. Einmal nahm er meinen Arm, fuhr über die Stelle mit der Narbe und küsste sie zärtlich.
Jeden anderen Jungen hätte sie abgeschreckt. Der Druck seiner Lippen verursachte ein Kribbeln auf meiner Haut, dass von meinen Arm durch meinen ganzen Körper wanderte. Selig lächelnd seufzte ich und genoss die friedliche Stille. Nach einer Zeit fielen mir einfach die Augen zu.
Das letzte was ich mit bekam war, dass ich von jemandem getragen wurde. Dann wurde ich auf etwas weichem abgelegt, spürte den leichten Druck von einem Paar Lippen auf meiner Stirn und hörte jemanden flüstern: "Ich liebe dich, mi Princesa..." bevor ich friedlich einschlief.
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Tjaaaa, und wer gedacht hat jetzt sei das Buch zu ende: falsch gedacht! Also bloß nicht aufhören zu lesen! 💕
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Lutteo - Liebe ich meinen Feind? (Werwolfsstory)
FanfictionEin ewiger Hass: Seit Jahren sind die Valentes und die Balsanos verfeindet. Die beiden Werwolfclane können sich nicht ausstehen. Auch Luna und Matteo hassen sich. Bis das Schicksal sie zusammenführt... Doch haben sie eine Zukunft? Warum sind die Cla...