Kapitel 14

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Luna:

Etwas aus der Puste, aber pünktlich, kam ich an der Bank an. Dort saß auch schon jemand. Erst auf den zweiten Blick erkannte ich Matteo.
"Hey Snob! Tolle Tarnung, ich hab dich fast nicht erkannt..." begrüßte ich ihn. Er trug eine schwarze Sonnenbrille und eine Kapuzenjacke die seine Haare verdeckte. Damit sah er eigentlich total gut aus... Hör auf sowas zu denken Luna!

"Das sagt die Richtige. Im ersten Augenblick dachte ich mich hätte eine Fremde angesprochen... Allerdings erkenne ich dich bei näherem Hinsehen auch." grinste er zurück. Noch ein wenig erschöpft ließ ich mich neben ihm auf der Bank nieder. Es war komisch so ganz normal mit ihm zu reden, ohne jeglichen Groll.

Aber, so seltsam es auch war... es fühlte sich nicht falsch an. Also lächelte ich auch. "Und was machen wir jetzt?" "Ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber das letzte Mal dass ich was gegessen hab is schon ne Weile her. Lust auf ein Eis?" fragte er mich. "Hallo? Du sprichst mit Luna Valente, die hat immer Platz für ein Eis!" entgegnete ich. Schon waren wir auf dem Weg zu einer Eisdiele.

"Hast du jemandem was erzählt?" fragte ich währenddessen. "Nein, keinem. Und du?" "Naja, Gaston war mißtrauisch und ich musste ihn anlügen. Ich hasse das. Eigentlich lüge ich Menschen die mir wichtig sind nicht an..." gestand ich. "Wow, was für eine Ehre dass du wegen mir, dem Snob, eine Ausnahme machst. Ich fühle mich geehrt!" sagte er in gespielt ehrfurchtsvollem Ton, was mich grinsen ließ.

"Und bei dir? Hat sich niemand gefragt wo du hingehst?" wollte ich wissen. Er schüttelte den Kopf. "Mein Papa arbeitet viel und ist meist nicht zu Hause. Meine Freunde denken ich lerne und Nina... Sie vertraut mir. Noch hat sie keine Fragen gestellt, aber wenn wir uns öfter treffen könnte das der Fall sein."

"War das gerade deine Art mich wieder zu einem Treffen einzuladen?" Grinsend zuckte er mit den Schultern. "Vielleicht... Wurdest du eigentlich auf unseren Auftritt angesprochen?"
Fragend sah ich ihn an. "Na ich meine unser tolles Duett auf dem Ball." half er nach. "Achso. Ja und Nein..." antwortete ich schlicht.

Nun sah er verwirrt aus und hob eine Augenbraue. Dass sah so komisch aus dass ich lachen musste. "Ich meine: Ja, ich wurde darauf angesprochen aber nein, nicht wegen meiner Stimme oder so. Mein Bruder wollte wissen mit wem ich gesungen hab. Große Brüder eben..." ich hielt inne. Matteo war ja auch ein großer Bruder. Ups...

"Und bei dir?" fragte ich schnell.

Matteo:

"Und bei dir?" fragte sie schnell. Mich hatte tatsächlich jemand gefragt: meine Schwester. Nur hatte sie nicht wissen wollen wer da mit mir sang, sondern...

Flashback:

Als ich heute moren aufwachte war Nina natürlich schon aufgestanden. Sie saß allein am Frühstückstisch. Es war Samstag, doch Papa musste wie immer arbeiten. Manchmal dachte ich er wusste überhaupt nicht dass er Kinder hat.

Lächelnd setzte ich mich neben meine Schwester. "Guten Morgen. Gut geschlafen? Wie wars gestern?" wollte ich wissen. Sie zuckte mit den Schultern und sah mich nicht an, aber als sie sprach konnte ich ein Lächeln heraushören.

"Ich hab die ganze Zeit mit einem Jungen geredet. Es war sehr interessant! Wir haben dieselben Interessen, und er schien auch nicht oberflächlich zu sein." Das freute mich. Solange der Junge ihr nicht zu nahe kam... Aber in der Hinsicht vertraute ich Nina. Und ich merkte sowieso immer wenn mit ihr was nicht stimmte.

"Und wie war es bei dir so?" wollte sie wissen. "War ganz okay..." versuchte ich gelassen zu klingen. Jetzt drehte sie sich mit ihrem Oberkörper zu mir. "Lüg mich nicht an. Ich hab dich auf der Bühne mit Lu-... mit diesem Mädchen gesehen. Und es war nicht Ambar!
Du warst mit ihr den ganzen Abend zusammen, und scheinst dich wirklich sehr gut amüsiert zu haben!" Beendete sie ihren Bericht grinsend.

Ein bisschen peinlich berührt versuchte ich das ganze zu überspielen. "Und wieso fragst du dann, wenn du schon alles weißt?" Jetzt grinste sie noch mehr. "Ich wollte wissen ob du mir die Wahrheit erzählst. Also los! Was ist passiert? Magst du sie? Mag sie dich? Weißt du wer sie ist?"

Ich biss mir auf die Lippe und vermied es meiner Schwester in die Augen zu sehen. "Erstens: Es ist nichts passiert. Wir haben getanzt, gesungen und geredet. Mehr nicht. Zweitens: Kann sein. Drittens: Kann sein. Wir sind nur Freunde. Viertens:...nein."

Sie schien mir nicht zu glauben. "Und... ihr habt euch wirklich gut verstanden?" Sie schien das ziemlich überraschend zu finden. Wieso denn bloß?! "Jaaa?" Sie führte sich ja fast auf als hätte ich noch nie mit einem Mädchen gesprochen! Da klingelte mein Handy, und somit war das Gespräch beendet.

~Flashback Ende~

"Ähm... Nein, bei mir hat niemand nachgefragt." Ich wollte nicht lügen, aber ihr das ganze zu erklären wäre irgendwie peinlich für mich geworden. Gerade hatten wir uns unser Eis geholt und schlenderten durch den Park. "Und... über was sollen wir jetzt reden?" fragte die Lieferfee etwas peinlich berührt.

"Hmm... uns fällt schon was ein. " grinste ich. "Wie wärs damit: Hast du schon von dem Skatewettbewerb gehört?" Sie schüttelte den Kopf. "Da wurde heute ein Plakat im Roller aufgehängt. Zweierpaare treten gegeneinander an und der Gewinner darf am interkontinentalen Wettbewerb teilnehmen!"

"Echt?! Wie cool ist das denn!" jubelte das Mädchen neben mir. Die Haare ihrer Perücke flogen dabei wie wild um ihre Nase. Das brachte mich zum Lachen. Irgendwie sah sie ja schon süß aus. Was?! Nein! Hör auf sowas zu denken! "Machst du mit?" fragte ich.
Ihre Miene verdüsterte sich augenblicklich.

"Ich weiß noch nicht. Ich darf die Schule nicht vernachlässigen. Eigentlich wäre die kein Problem, aber momentan bin ich sehr schlecht in Mathe... zumindest für meinen Vater. Ich glaube nicht dass ich dann mitmachen darf..."
"Kann dein Bruder dir nicht Nachhilfe geben?"

Sie schüttelte den Kopf. "Er muss sich selbst auch sehr auf die Schule konzentrieren. Zwar hat er keine Probleme, aber er tut auch viel dafür dass es so bleibt. Auch noch mir zu helfen ist zu viel. Ich nehme es ihm auch nicht übel..." Da bekam ich einen Einfall. "Weißt du was Lieferfee? Ich kenne den besten Mathenachhilfelehrer auf der ganzen Welt! Und zufällig würde er dir gerne helfen..."

Ihre Augen begannen zu leuchten, und sie sah mich erwartungsvoll an. "Echt? Wen denn?" Ich lachte und zeigte auf mich. Sie schlug sich gegen die Stirn. "Wie konnte ich DAS vergessen! Du bist ja der Typ der alles kann..." kicherte sie. Ihr Kichern war so sü- Nein! Denk nicht mal daran!

Ich wurde ernster und meinte: "Im Ernst, ich will dir wirklich gerne helfen. Dann kannst auch beim Wettbewerb mitmachen! Was ist, machst du mit?" Damit hielt ich ihr die Hand hin. Kurz sah sie mich einfach nur an. Dann schlug sie ein. "Okay Snob. Versuchen wir es!" Wieder dieses Lächeln. Einen Moment lang setzte mich dieses strahlende Lächeln völlig außer Gefecht.

Dann umschlangen mich ihre Arme. Ich erwiederte die kurze Umarmung, welche mich zum strahlen brachte.

Lutteo - Liebe ich meinen Feind? (Werwolfsstory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt