Kapitel 45

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Luna:

Da war die Bahn vom Jam&Roller. Ich lief Matteo hinterher, doch er drehte sich immer wieder weg. Als er sich endlich zu mir drehte hatte er Tränen in den Augen. Aber wieso?
"Snob, was ist passiert?" fragte ich erschrocken. "Du hast mich verraten..." antwortete er enttäuscht.

"Was?! Nein, das würde ich nie tun!" wehrte ich erschrocken ab. "Lüg nicht! Ich hab es gesehen!" "Nein, nein, ich liebe dich doch!" versuchte ich ihn zu beruhigen und wollte auf ihn zugehen, doch er fuhr davon und löste sich in Luft auf. "Wie war das?!" Erschrocken drehte ich mich um, in die Richtung aus der die Stimme kam. Mein Vater stand mit entsetztem Blick vor mir.

Keuchend schrak ich aus dem Bett hoch. Nach ein paar tiefen Atemzügen stellte ich erleichtert fest, dass alles nur ein Traum war. Es wirkte so echt... Da klingelte mein Wecker neben mir. Na toll, du bist auch noch vor dem Wecker aufgewacht! Ja, danke, wusste ich auch...

Es war leider schon wieder Montag. Murrend krabbelte ich also aus dem Bett und schlurfte zum Bad. Dummerweise war Gaston diesmal schneller gewesen und hatte sich bereits darin eingeschlossen. Als ich empört an der Klinke rüttelte hörte ich das triumphierende Lachen meines Bruders auf der anderen Seite.

"Man, beeil dich mal!" rief ich genervt. Da kam mein Vater gut gelaunt den Gang entlang. "Guten Morgen, kleiner Wolf!" begrüßte er mich herzlich. Auch wenn ich ihm das mit meiner Mutter noch nicht ganz verziehen hatte, redete ich mittlerweile wieder einigermaßen normal mit ihm.

Heute jedoch hatte ich einen schlechten Start in den Tag, und so fluchte ich vor mich hin: "Warum haben wir in diesem Haus Platz für drei Familien, aber nur ein Badezimmer??!!??"
Papa schmunzelte über meine Probleme und meinte: "Ihr müsst endlich mal lernen miteinander auszukommen. Und wenn dir wirklich so viel daran liegt, bekommst du zu deinem 18. Geburtstag eben ein Badezimmer statt einem Auto." Toll, noch zwei Jahre warten...

Später in der Schule warteten unsere Freunde schon ungeduldig auf uns. "Da seid ihr ja endlich!" begrüßte uns Nico genervt. "Gaston hat so lange im Bad gebraucht..." verteidigte ich mich. Der Angesprochene verdrehte die Augen und wechselte das Thema.

Wir wollten gerade in unsere Klassen gehen, als die Balsanos an uns vorbeigingen. Sie sahen uns mit abfälligen Blicken an und schienen nicht recht zu wissen, ob sie sich mit uns anlegen sollten. Nico und Gaston ballten die Hände zu Fäusten als sie sie sahen, jedoch hielt ich sie mit einem Arm ab irgendetwas dummes zu tun.

"Ignoriert sie. Wir lassen uns nicht die Laune verderben..." murmelte ich. Dabei streifte mein Blick den von Matteo. Augenblicklich bekam ich Gänsehaut, als ich an den Traum von heute Morgen dachte. Simon holte mich netterweise aus meinen Gedanken. "Luna? Wollen wir nach der Schule noch was unternehmen?"

Schnell konzentrierte ich mich ganz auf meinen besten Freund, lächelte und meinte: "Klar, wieso nicht?" Dann klingelte es, und wir mussten uns beeilen, wenn wir noch rechtzeitig in der Klasse sein wollten. Der Unterricht war heute zum Glück halbwegs entspannend. In Geschichte sahen wir einen Film, und die letzten beiden Stunden fielen aus.

Mit guter Laune schlenderte ich also fröhlich neben Simon her, während wir uns die lustigsten Dinge erzählten, die uns in der Schule passiert sind. Es war schön mal wieder Zeit allein mit meinem besten Freund zu verbringen. Simon ging zwar in die Klasse von Matteo (also eine Klasse über mir), allerdings hatte er regulär so früh aus.

Entspannt setzten wir uns auf eine Bank in der Nähe. Ich legte den Kopf in den Nacken und genoss eine Weile einfach die Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht. "Luna?" Fragend sah ich auf. "Ich...ähm..." Mein bester Freund schien ein wenig nervös zu sein. "Ich wollte dir was zeigen..." "Aha?" machte ich interessiert.

Derweil holte er seine Gitarre hervor. Die trug er immer mit sich, auch in der Schule. Ein typischer Musiker eben... Die Gitarre positionierte er auf seinen Knien, dabei sah er mich an und erklärte: "Das Lied hab ich für dich geschrieben... Es ist über uns, und besonders über dich. Hoffentlich gefällt es dir."

Ich konnte nichts sagen. Ich sah ihn einfach nur abwartend an. Kurz atmete Simon tief durch, dann begann er zu spielen.

(Etwa so)

Als er geendet hatte, sah er mich abwartend an.
"Ich...wow..." brachte ich nur raus. Wie sollte ich damit umgehen? War das gerade ein Liebeslied? Es hörte sich fast so an. Aber Simon und ich waren nur Freunde.

War er in mich verliebt? Simon beugte sich auf einmal vor, und bevor ich etwas dagegen tun konnte hatte er seine Lippen auf meine gedrückt. Entsetzt riss ich die Augen auf, war jedoch unfähig mich zu bewegen. Wie in einer Schockstarre versuchte ich zu realisieren was gerade passierte.

Und dann entdeckten meine Augen noch etwas: Ein Junge stand etwas abseits neben einem Baum. Er sah mir direkt in die Augen. Dabei lief ihm eine kleine Träne die Wange hinunter. Es war Matteo.

Lutteo - Liebe ich meinen Feind? (Werwolfsstory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt