Luna:
Mittlerweile war es früher Abend. Mit einem seligen Lächeln lief ich die Auffahrt hinauf zu unserer Villa. Der Tag war besser verlaufen als gedacht... Um die Tür aufzuschließen kramte ich in meinem Ruckack nach dem Schlüssel, als die Tür auf einmal ganz von alleine aufging.
Dahinter erschien das wütende Gesicht meines Vaters. "Komm rein. Wir haben einiges zu bereden, junge Dame!" Au weia, das bedeutete Ärger. Mit eingezogenem Kopf schlich ich ins Wohnzimmer. Dort stand auch schon mein Bruder. Seine Miene konnte ich nicht genau deuten, doch sie war keinesfalls fröhlich.
"Also, wo warst du so lange?" wollte mein Vater in strengem Ton wissen. "Ich... ich hatte Nachhilfe. D-du weißt doch dass ich in Mathe Hilfe brauche." stotterte ich hilflos. "Ach ja, und wieso hat das diesmal so lange gedauert?! Ich hab mir Sorgen gemacht, Luna! Wir haben versucht dich auf dem Handy zu erreichen, doch es war ausgeschaltet. Was, wenn dir etwas passiert wäre?!"
"Aber es geht mir doch gut, wirklich. Tut mir Leid dass mein Handy aus war, aber...ich kann mich dann besser auf Mathe konzentrieren. Und ich hab nicht daran gedacht euch Bescheid zu sagen, bitte entschuldigt... Das kommt nicht wieder vor, ich verspreche es!" Zur Bestärkung hob ich meine Hand und sah entschuldigend auf meine Familie.
Mein Vater murmelte mit verschränkten Armen: "Das hoffe ich. Sonst muss ich härtere Maßnahmen ergreifen und deine Freiheit einschränken." Mit gesenktem Kopf stimmte ich leise zu: "Ja Papa..." Dann wendete sich mein Vater ab und verschwand mit milderer Miene in seinem Arbeitszimmer.
Aufatmend wollte ich ebenfalls in mein Zimmer gehen, doch Gaston hielt mich davon ab. "Moment! Du hast mir noch einiges zu erklären. Papa kannst du vielleicht anlügen, aber mich nicht, ich bin dein Bruder!" "Was meinst du?" versuchte ich unschuldig zu klingen, zitterte innerlich jedoch vor Nervosität.
"Tu nicht so unschuldig. Ich weiß dass du etwas verbirgst. Seit Tagen lügst du mich an und verschweigst mir etwas. Ich will wissen was!" forderte er in strengem Ton. Ohne ihn anzusehen versuchte ich verzweifelt meine Unschuld vorzutäuschen. "Ich weiß nicht wovon du redest..." Da hob er mein Kinn an und zwang mich ihm in die Augen zu sehen.
Dann sagte er ernst: "Sag das nochmal und sieh mir dabei in die Augen!" Das konnte ich nicht. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen und lügen. Statt ihm zu antworten biss ich mir stumm auf die Lippe. Da seufzte Gaston plötzlich und ließ mein Kinn los. Dann sagte er in sanfterem Ton: "Hey, ich bin dein Bruder. Du kannst mir alles erzählen, das weißt du doch..."
"Ja, ich weiß. Ich will es dir ja auch erzählen. Aber ich kann nicht. Nicht diesmal. Bitte vertrau mir einfach..." brachte ich raus und sah ihn bittend an. "Wieso kannst du es mir nicht erzählen?" hakte er weiter nach. "Hast du was schlimmes gemacht?" "Ich habe nichts verbotenes getan..." murmelte ich. "Zumindest nichts gesetzlich verbotenes..." fügte ich so leise hinzu, dass Gaston es nicht hören konnte.
"Warum kannst du es mir dann nicht sagen?"
"Es geht einfach nicht. Bitte versteh das. Irgendwann werde ich es dir sagen, aber jetzt nicht..." Damit lief ich an ihm vorbei in mein Zimmer. Entsetzliche Schuldgefühle plagten mich. Ich hatte noch nie ein Geheimnis vor meinem Bruder.Ich wollte auch keines haben. Doch genauso wenig wollte ich die Beziehung mit Matteo aufgeben. Also gab es keinen anderen Weg...
~nächster Tag~
Nina:
Matteo verhielt sich in letzter Zeit so seltsam. Ich wollte rausfinden was er hatte. Also folgte ich ihm nach Schulschluss hinter das Schulgebäude. Um nicht gesehen zu werden versteckte ich mich hinter einer Hecke. Eigentlich war es nicht meine Art hinter Leuten herzuschnüffeln, doch hier ging es um meinen Bruder, und wenn er etwas ausgefressen hatte musste ich ihm helfen.
Eigentlich erzählten wir uns alles, und da es dieses Mal nicht so ist musste er was angestellt haben. Ich wartete etwa fünf Minuten, als plötzlich ein Mädchen auf Matteo zukam. Sie hatte lange braune Locken und einen bunten Rucksack auf den Schultern. Aber war das nicht... Luna?!!
Was machte sie bei Matteo? Die zwei umarmten sich, und ich beugte mich weiter vor um verstehen zu können was sie redeten. Ich bekam nur einzelne Gesprächsfetzen mit:
M:" Was...los?"
L:" Gestern...Vater...erwischt...Gaston... verheimlicht...sonst nie Geheimnisse voreinander...furchtbar schlecht!"
M:"...wird schon...bin immer für dich da...du kannst auf mich zählen!"
L:"Danke!"Dann beugte sich Luna auf einmal vor und mein Bruder gab ihr lächelnd einen Kuss. EINEN KUSS!!?!!!????!!!!
Vor Schreck blieb mein Mund offen stehen. Ich hatte nicht bemerkt dass ich aus dem Gebüsch getreten war. "Luna?! Matteo?!"
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Lutteo - Liebe ich meinen Feind? (Werwolfsstory)
FanfictionEin ewiger Hass: Seit Jahren sind die Valentes und die Balsanos verfeindet. Die beiden Werwolfclane können sich nicht ausstehen. Auch Luna und Matteo hassen sich. Bis das Schicksal sie zusammenführt... Doch haben sie eine Zukunft? Warum sind die Cla...