Kapitel 2

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Cinta's Sicht

Ich bin mir sicher, dass ich gesagt hatte, das Sophia und Tucker pünktlich sein sollten. Sieben Uhr im Maccari Hotel. Jetzt war es zehn Minuten danach und ich wurde langsam wütend, denn  niemand, wirklich niemand lies mich warten und das sollte beiden schon seit langem bewusst sein.

Wütend wählte ich zuerst die Nummer von Sophia, dann die von Tucker. Mailbox. Hatten die beiden vergessen ihre Handys wieder einzuschalten oder machten beide das absichtlich? Absichtlich wäre überhaupt nicht gut für beide. Eher das Gegenteil. Was dachten die beiden eigentlich wer sie seien?

Entnervt ließ ich mich auf einen Sessel in der Hotellobby fallen und stützte meinen Kopf auf meine Hände.

"Was sind Sie so genervt um so eine Uhrzeit?", fragte mich eine männliche Stimme und ich schreckte hoch.

"Geht Sie ja mal gar nichts an und jetzt können Sie wieder gehen außer Sie wollen mich fragen, ob ich in meinen Kaffee Zucker will oder nicht. Zu Ihrer Information: schwarz ohne Zucker." Hübsch war der Kerl, aber ich hatte wirklich andere Probleme, als das ich einen Plausch mit einem heißen Hotelgast annehmen könnte. Zwei meiner Leute tauchten einfach nicht auf! Ich versuchte nochmals Sophia zu erreichen und hinterließ ihr auch eine mehr oder weniger freundliche Sprachnachricht, dass ich sie niederschlagen würde, wenn sie keinen Grunde hatten zu spät zu kommen. Ich sagte mehr oder weniger nett.

Mir hielt jemand einen Kaffeebecher vor die Nase.

"Hier!", der Kerl lächelte mir freundlich zu. Unffreundlich entriss ich ihm den Kaffeebecher und trank hastig einen Schluck und ignorierte den Kerl dabei komlett, bis er wieder anfing mit mir zu sprechen:

"Und was machen Sie hier in der Gegend? Machen Sie Urlaub oder arbeiten Sie?" Was war der so neugierig.

"Es geht Sie wirklich nichts an und ich weiß es selbst nicht so genau. Ich habe mitbekommen, dass jemand aus meiner Familie heiratet und ich müsste mich höflicherweise blicken lassen, allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob ich erwünscht bin, also werde ich zwei meiner Leute herschicken, die schon seit fast zwanzig Minuten hier sein sollten!" Zum Ende hin wurde ich lauter.

"Das ist ja vertrackt! Aber stellen Sie sich einmal vor, welch ein Zufall es doch ist, dass ich auch wegen einer Hochzeit hier bin. Ich bin hier aufgewachsen!" Der versprühte aber Lebensfreude, das war nicht auszuhalten.

"Ja, total vertrackt, ein Zufall aber auch, ha!", meinte ich und hoffte, dass die Ironie in meiner Stimme nicht zu hören war, allerdings bestätigte mir sein Blick, dass es nicht so gewesen war. Wenn Sophia und Tucker nicht sofort auftauchen würden, dann würde ich sie lebendig häuten und ihre Haut als Teppich benutzen!

"Sie sollten wirklich mehr lachen! Ich habe Sie in der kurzen Zeit in der wir uns nun unterhalten noch kein einziges Mal lächeln sehen! Lächeln tut gut, das ist nachgewiesen! Wie lange bleiben Sie denn noch in der Stadt?", erkundigte er sich. Wollte er sich an mich ranmachen?

"Bis die Hochzeit um ist. Ich werde schauen, dass in den Tagen davor und danach nichts in die Luft fliegt und dann bin ich wieder weg für immer. Das mit in die Luft fliegen meinte ich bildlich gesprochen, klar!" Dieses Gespräch wurde mir langsam aber sicher unangenehm.

Bla, bla, bla, bla, Freundin, Kumpel, bla, bla, Vater, bla, bla, Pizza, bla, Hund, bla, bla Schule, blaaaaaaaaaaaa....! Ich stieß sehr laut die Luft aus, als mein Telefon klingelte und schnell nahm ich ab und bellte ins Telefon:

"Jetzt raus mit der Sprache! Weswegen seit ihr noch nicht da? Ich sage es euch, wenn ihr keinen guten Grund habt, dann...-" Der Typ neben mir schaute mich verwundert an was daran liegen könnte, dass ich in die mexikanische Sprache gewecheselt war.

"Boss, wir stehen vor der Türe. Wir wurden vom Zoll aufgehalten, weil wir unter Verdacht standen mit illegalem Tierhandel zu dealen. Illegalem Tierhandel! " "Komme!", waren meine einzigen Worte, bevor ich auflegte und aufstand.

 "Es tut mir wirklich leid, diese Gespräch hier abzubrechen, aber meine Mitarbeiter sind hier angekommen und ich müsste dringend los." Gespielt traurig zuckte ich mit den Schultern und machte mich auf den Weg zum Haupteingang.

"War schön Sie kennengelernt zu haben!", rief ich ihm noch zu, bevor ich aus dem Hotel herausging und in das Auto von Sophia und Tucker stieg. Auf seine eigene Art und Weise war dieser Typ schon nett gewesen. Nur er hatte so viel gesprochen! Früher hatte ich auch gefühlt den ganzen Tag gequasselt.

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