Startbereit hob ich meine Arme und machte meine Hände zu Fäusten. Ich winkte ihm zu und lockte ihn näher an mich heran und er schlug zu. Ich wehrte seinen Schlag in meine Magengegend mit Leichtigkeit ab und kickte ihm auf sein Knie. Er keuchte vor Schmerz auf, holte aber sofort nach meinem Gesicht aus und traf meine Schläfe. Ich sah für einen Moment nur Sterne und ich spürte einen Schlag an meiner Hüfte. Ich kickte blind nach ihm und traf auf einen Gegenstand, der sein Arm war. Endlich konnte ich wieder sehen und ich kam mit einigen Schlägen und Kicks näher und drängte meinen Gegner zurück. Noch war alles ziemlich entspannt, das konnte ich meinem Gegenüber ansehen, doch ich war vielleicht etwas angeschlagen, doch gewinnen würde ich dennoch.
„Jetzt aber mal alles geben, bitte. Sonst schlafe ich noch ein.", grinste ich gespielt belustigt und ich konnte erkennen, wie der Typ gegenüber von mir wütend wurde und sich auch anspannte.
Jetzt ging alles viel schneller und ich bin mir sicher, dass wir teilweise nur noch verschwommen von den Zuschauern wahrgenommen wurden, doch wir waren aufeinander fest aufeinander fixiert.
Es ging bestimmt noch eine Viertelstunde so, bis jemand laut ‚Stop!' rief und uns auseinander zog.
„Ihr hört jetzt beide auf, verstanden? Ihr seit gleich gut, wenn nicht unsere Mexicanerin besser ist, da sie um einiges ausdauernder ist, als er hier. Nehmt euch in den Arm und hört auf euch kaputt zu schlagen!", rief Kean und wir wichen auseinander. Doch ich wollte nicht aufhören, ich war noch lange nnicht fertig mit ihm und wollte wieder auf ihn losgehen, doch Sophia schrie auf Amerikanisch: „Taylor, hör'e auf. Da briengt nicht!" Süßer Akzent. Ich hörte auf Sophia und die warnenden Blicken von Tucker. „Umarmen!", wiederholte sich Kean. „Ist ja gut, halt die Klappe, Kean!", fuhren ich ihn an und wurde von allen Seiten her blöd angeglotzt. „Starrt wen anderes an!", knurrte ich laut und sofort schauten alle weg. Mein Gegenüber öffnete die Arme und sagte grinsend: „Willst du mich sicher nicht umarmen? Ich bin gemütlich!" So ein Angebot konnte ich nicht abschlagen und er sah einfach zu gut aus, auch wenn er so verschwitzt war. Als ich ihn umarmte, flüsterte er mir zu: „Ich komme zu den Duschen!" Uh la, la. Da konnte man nicht nein sagen. War ich doch eine Hure geworden? Nein, ich stillte nur mein Verlangen nach einem heißen Kerl. War nicht verboten, was sollte schon passieren?
„Weißt du, dein Akzent turnt mich voll an!", raunte mir der Kerl ins Ohr. Mich turnte mein Akzent voll ab, aber was soll's. Wir hatten also unseren Spaß unter den Duschen und als wir fertig waren, packte mich beim Herausgehen der Kerl am Handgelenk. „Was ist das?", fragte er und schaute mich wütend an. Ein Teil meiner Schminke war unter den Duschen abgegangen und nun konnte man die Namen von meinen ehemals besten Freunden oder Familie sehen. „Was hat dich das anzugehen? Wir kennen uns nicht!", zischte ich ihn an und entriss ihm mein Handgelenk und eilte aus der Dusche in die Umkleide.
Was war das denn bitte? Unter den Duschen herrschte eine Vertrautheit zwischen uns, die ich noch nie zu einem anderen Partner verspürt hatte. Ich konnte beim Hinausgehen seien Blicke spüren. Fertig angezogen trat ich aus der Umkleide. Ich wollte in meine Villa zurück.
Wo waren denn jetzt Sophia und Tucker? Zornig suchte ich bei den Umkleiden und im Trainingsraum, doch beide waren nicht zu finden. Waren sie etwa schon vorgegangen? Mit schnellen Schritten joggte ich fast zur Haupthalle und zwischen Kean, meinem Duschpartner und ein paar anderen Jungs saßen Sophia und Tucker. Sie waren alle von mir weggewandt, sodass ich unbemerkt an sie heranschleichen konnte und hören konnte, wie einer der fremden Jungs meine Leute fragte: „Was genau macht ihr hier und wer ist die andere mit der ihr hier seid?" „Das ist Taylor...", ich unterbrach Tucker und führte seinen Satz fort, „und der Rest hat euch einen Dreck anzugehen. Noch Fragen?" Ich blickte alle mit hochgezogener Augenbraue an. Mein ehemaliger Duschpartner öffnete den Mund: „Du kennst nicht zufällig eine Cinta?" Er wusste es, sie wussten es. Dann mussten alle, die hier saßen entweder Mean, Dean oder Jean sein. Kean kannte ich schon. Trotzdem stellte ich mich dumm: „Kann sein, dass ich ihr schon einmal begegnet bin. Ja! Wage erinnere ich mich an sie. Aber es ist sehr, sehr lange her, dass ich ihr begegnet bin." Ich lächelte in die Runde. Alle starrten mich an bis einer aufstand und mich ansah, als wäre ich ein Geist: „Cinta! Oh mein Gott, was machst du hier?"
Böse starrte ich ihn an: „Es gibt keine Cinta mehr. Ich kenne dich nicht und das bleibt auch so. Cinta ist vor vielen, vielen Jahren gestorben und wir alle wissen, wieso. Ich bin hier, weil ich Salomon irgendwie gratulieren will und jetzt werde ich gehen und wenn es noch einer wagt mich anzusprechen, DANN FINDET SICH DERJENIGE IM KRANKENHAUS WIEDER; KAPISCHE? Und mein Name ist Taylor. Und falls ich euren Boss sehe", Ich schnaufte verächtlich, „dann hoffe ich für ihn, dass er schnell rennen kann!"
Stinksauer verließ ich die Halle. Hatte super geklappt mit dem Nicht-wiedererkannt-werden. Verdammte Scheiße! Ich prügelte auf die Wand neben meinem Auto ein bis mich zwei Personen wegzerrten, mich ins Auto setzten und losfuhren. Ich hoffte, dass es Sophia und Tucker waren und nicht irgendwer sonst, denn jemand anderen würde ich umbringen.
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Familiar Gangboss
Teen FictionCinta, auch genannt Taylor, kehrt nach Amerika zurück. Damit werden sowohl Familie, als auch alte Freunde und neue Feinde auf sie aufmerksam. Nur dieses Mal ist alles persönlicher. Denn niemand tut ihrer Familie Leid an, ohne es bitter zu bereuern...