"Und dann, dann hab' isch 'alt gesoagt, dad isch aaaaalles nu' vogetut hab un' soooo."
Betrunken erzählte ich dem Barkeeper meine derzeitige Lebenslage. Wahrscheinlich hatte er mich eh nicht verstanden, da ich schon nuschelte und meine Grammatik auch nicht mehr der Brüller war.
"Da warst aber nicht sehr klug, wenn ich das so sagen darfst!", meinte der Barkeeper und schaute mich besorgt an.
"Dasch isch mir schooon klaaar. Waaaas soll isch maaaachen?", fragte meine stark angetrunkene Version von mir. Ich wackelte mit meinem leeren Glas und mein Barkeeper füllte auf.
"Weiß ich auch nicht. Ich schlage vor, du gehst nach Hause und schläfst deinen Rausch aus und dann denkst du nochmal darüber nach. Und an deiner Stelle würde ich aufhören zu trinken." Er lächelte mich aufmunternd an.
"Isch bleibe hieeeeer, hier isses schoooo schön!" Ich trank mein Glas aus und blickte ihn bittend an. "Kann isch hier bleiben?" Ich wackelte wieder mit meinem Glas, doch der Barkeeper schüttelte mit seinem Kopf.
Wütend meinte ich: "Geb sofort Aaaaaalkohooool!!!"
Er schüttelte mit dem Kopf und ich zog meine Augen zu Schlitzen zusammen. "Alkohol!"
Der Barkeeper zuckte zurück. Hatte ich ihn mit der Kälte in meiner Stimme erschreckt? Ich verzog meinen Mund zu einem Grinsen.
"Da haschte aba Schiss, duuu!"
"Du kannst bei mir daheim schlafen, wenn du erstens noch eine Stunde warten kannst und zweitens nur noch ein Glas Burbon trinkst und dann für den Rest der Woche trocken bleibst.
Mit schiefgelegtem Kopf schaute ich ihn an und überlegte. Ratter. Ratter, Ratter, Ratter. Auswägen meiner Optionen.
"Mhm", grummelte ich langgezogen und legte meinen Kopf auf den Tresen und döste ein. Auch Rausch ausschlafen genannt.
"Komm, steh auf! Du kannst auf meiner Couch schlafen oder so!", riss mich jemand aus meinem Rausch ausschlafen heraus.
"Wasch isch?" Fragend blickte ich den Bartyp an. Das schlafen hatte meinem Rausch bisher noch nichts gebracht.
"Komm mit!"
Unsanft brachte der Barkeeper mich zum Stehen und zog mich mit in einen Nebenraum und eine Treppe nach oben in eine Wohnung.
"Schöne Budeee", lallte ich und ließ mich auf dem Bett fallen, dass mitten im Raum stand.
Der Barkeeper seufzte und holte eine Decke und Kissen und legte es auf die Couch.
"Ausnahmsweise darfst du in meinem Bett schlafen, aber das ist eine Ausnahme! Und zieh dir doch deine
Jacke aus. Das ist doch unbequem!"
Na dann. Ich zog mir ordentlich meine Jacke aus und schmiss sie auf den Boden. Dann zog ich mir meine Stiefel aus und legte das darin gesteckte Messer auf das Bett. Dann noch das Halfter ablegen, eine der Pistolen unter das Kopfkissen, die andere ordentlich mit dem Halter auf das Bett. Was meine Schätze angeht bin ich sehr pingelig. Dann legte ich noch mein Messer, dass ich mit einem weiteren Gurt an meinem Rücken befestigt hatte. Schon war es gemütlich.
Der Barkeeper sagte gar nichts mehr. Ops, hatte ich ihn jetzt verschreckt?Grummelnd richtete ich mich auf und schaute mich um. Wo zur Hölle war ich?
Bist du auch endlich wach, hätte fast den Leichenwagen kommen lassen.", meinte eine Stimme und mir fiel wieder ein was gestern war. Ah, der Barkeeper!
Nachdem ich aufgestanden war und leicht über seinen Spruch geschmunzelt hatte sagte ich:
"Hast du was zu Essen?" Ich weiß sehr höflich.
Mit einem Blick zeigte er mir den Esstisch auf dem lauter Essen lag und sofort stürmte ich dort hin und stopfte meinen Magen voll.
"Bist du eigentlich ein Mörder oder so oder Dealer oder wieso trägst du Waffen mit dir herum?", fragte mich der Barkeeper zögerlich.
"Mörder!", brachte ich zwischen meinen vollen Backen heraus und bemerkte, dass mich der Kerl geschockt anschaute und von mir wegrückte. "Ich bin nicht böse oder so. Naja, wenn ich es mir näher überlege bin ich es doch. Aber auch nicht immer. Ich bringe oder foltere nur Menschen, die mir oder meiner Familie und Freunden wehtun. Oder wenn ich einen schlechten Tag habe, allerdings sterben dann nur Kollateralschäden, also nicht beabsichtigt. Also nicht aus Spaß.
Ansonsten bin ein recht normaler Mensch! Hin und wieder spiele ich auch Kopfgeldjäger", erklärte ich.
Der hielt mich jetzt wohl endgültig für gestört.
"Ok, dann bist du nicht in einer Gang oder so, oder? Sollte ich Angst vor dir haben?" Wollte er doch nicht schreiend vor mir wegrennen?
"Mh, in einer Gang bin auch. Bin da reingewachsen. Soll ich gehen? Und nein, du scheinst mir sympathisch und wenn du mich nicht folterst oder umbringen willst, dann mache ich das auch nicht. Kann ich etwas gegen meine Kopfschmerzen haben?"
"Gut zu wissen. Ich bin nicht in einer Gang, aber früher wollte ich immer in eine. Dann waren meine Kumpel in einer Gang, aber ich wollte nicht in die in die sie wollten und das hat einer nicht akzeptiert und wollte mich umbringen. Wir sind mitten in der Nacht nach einer Party auf der Straße gegangen, als er plötzlich anfing, auf mich einzuschlagen. Ich habe es irgendwann geschafft ihn von mir wegzudrücken und er stolperte und er lag plötzlich vor mir und hat sich nicht mehr bewegt. Ich wusste nicht was ich tun sollte und als plötzlich eine Frau vor mir stand, die meinte, dass sie mir nichts tun wollen würde und mir helfen wollte, um dir Leiche wegzuschaffen. Ich war ihr dankbar und wollte mich revanchieren, doch sie meinte nur, dass sie wolle, dass ich niemals jemanden an der Anzahl der Tode, die er mit sich herumträgt verurteile. Und dass in der Gang, in der die Frau war, die einzigen minimalst normalen Menschen leben und einen anständigen, ruhigen Anführer haben. Sowohl die einzelnen Bosse, als auch DER Boss. Ich sehe darüber hinweg, dass du nicht der Heiligste Mensch auf Erden bist. Ich bin im übrigen Tasco."
Während er sprach reichte er mir eine Tablette und
hielt mir dann seine Hand zum Einschlagen hin.
"Cinta" Jep, ich stellte mich mit meinem echten Namen vor. Gerade fühlt ich mich einfach wie früher und ich hatte das Gefühl einen potenziellen neuen besten Freund gefunden zu haben, welcher Luca auch gefallen hätte.
Er wäre begeistert, dass ich mich gerade so öffnete und offen für den Gedanken an eine Freundschaft war. Respekt, hat nur zehn Jahre gedauert.
"Aus welcher Gang hat die Frau eigentlich gestammt?" Bestimmt war die aus meiner Gang.
"Black Head" Ha ich wusste es!
"So gehört sich das! Ich bin da auch, wir sind einfach die Besten!" Woher kam denn diese Offenheit? Die hatte ich nur verspürt, wenn ich mit Felice, Kath oder Luca sprach.
"Kannst du mir mehr über diese ganze Ganggeschichte erzählen?", fragte Tasco. Normalerweise würde ich sowas nie machen, aber bei ihm hatte ich das Gefühl, dass ich ihm blind vertrauen könnte.
"Worüber? Was willst du wissen? Ich kann dir alles sagen, ich bin sozusagen sehr gut informiert."
"Erzähl mir alles."
"Es gibt drei Gangs, die hier etwas zu sagen haben. Die mächtigste ist "Black Head". Sie ist die am besten organisierte und hat auch ziemlich viele Spione mittlerweile bei anderen Gang. Und bei uns kommen nur Leute rein, die es drauf haben und meistens sind die meisten schon seit Generationen in unserer Gang. Wir sind auch die, die unsere Mitglieder gehen lassen, wenn sie Kinder erwarten oder so. Aber genau aus solchen Gründen bleiben diese dann, da wir sie nicht zwingen. Aber man darf nicht sagen, dass man einfach so keine Lust mehr hat. Nur schwangere und Männer von Schwangeren dürfen gehen. Die anderen würden sie entweder zwingen zu bleiben, sie auf das Übelste zurichten oder umbringen.
Dann gibt es noch die "Danger Heroes" und die "Killer Teddy". Zum großen Teil alle blutrünstig und dumm und unfreundlich, unsympatisch und sie halten sich für die Größtem, wobei jeder weiß, dass "Black Head" die mit der größten Macht sind.
Außerdem ist L.A. sozusagen in Teile unterteilt. Theoretisch in mehr als drei, aber kleine Gangs unterdrücken bzw. beachten wir nicht, solange sie kein all zu großes Chaos anstellen.
Die feindlichen Mitglieder einer Gang halten sich eigentlich bedeckt und ruhig, wenn sie in einem anderen Teil sind und wenn nicht, dann haben sie meistens ein Problem. Nach dem Motto "Wer Ärger macht, kriegt Ärger". Wenn du willst, kannst du mal mit zu meiner Gang und dir alles anschauen", schloss ich meine Erzählung ab.
"Darf ich da überhaupt rein?", fragte er.
"Jap, ich schaue darauf, dass du mitkommen kannst." Zuversichtlich nickte ich mit meinem Kopf.
"Dann würde ich gerne mit!" Strahlen lächelte er mich voller Vorfreude an.
"Wir fahren in fünf Minuten! Aber wir müssen noch einen Abstecher zu dem Haus meines toten Kumpels machen!", bestimmte ich. Wow, das erste Mal, dass ich offen mit jemanden über Luca's Tod sprach.
"Geht klar und Sorry für deinen Kumpel." Hach, er war wirklich ein potenzieller bester Freund. Er übermittelte mir nicht sein gespieltes Beileid.
Ich lächelte ihn an.__________________
Oh Mann!
Ich hatte vor heute noch Kapitel zu schreiben und da mich ein Leser auf einen Fehler im ersten Buch hingewiesen hat und ich mich versichern wollte dass das im zweiten Teil bisher nicht so ist und da fällt mir auf, dass die Hälfte der meisten Kapitel weg sind!!!(Sieht das Essen nicht gut aus? Das ist ungefähr die Hälfte von den Nachspeisen -das Obst und Eis nicht mit eingerechnet- , dass es in meinem Hotel in Griechenland gibt. Und jeden Tag was anderes! *Sabber**Sabber* Ich wollte nur damit angeben, also CiaoCiao bis zum nächsten Kapitel! Hehe...)
(Im übrigen macht es in Kapitel 19 das erste Mal richtig Bumm, aber ab da läuft die Story dann richtig los. Hab das Gefühl, könnte länger als der erste teil werden...)
Crys
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Familiar Gangboss
Teen FictionCinta, auch genannt Taylor, kehrt nach Amerika zurück. Damit werden sowohl Familie, als auch alte Freunde und neue Feinde auf sie aufmerksam. Nur dieses Mal ist alles persönlicher. Denn niemand tut ihrer Familie Leid an, ohne es bitter zu bereuern...