Kapitel 8

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Wütend starrte ich durch das Fenster und wusste immer noch nicht wer neben mir im Auto saß und den Wagen lenkte.
Ich starrte weiterhin Löcher in die Luft und dachte mir  wie schief der heutige Tag gegangen war. Wäre toll, wenn ich noch entführt werden würde.
Vielleicht sollte ich mal einen Blick auf meine Mitfahrer lenken.
“Wer seid ihr? Ach was, interessiert mich wenig bis überhaupt gar nicht. Fahrt mich gefälligst heim oder lasst mich aussteigen. Ich bin nur wegen meiner Tante hier, mehr nicht. Ich schaue, dass nichts schief läuft und das war es dann. Dann bin ich auf ewig weg.“ Danach stieß ich eine Tirade mexikanischer Schimpfwörter aus und beachtete die beiden Weiber nicht mehr. Wenn sie mich kidnappen wollten, sollten sie es halt tun.
Nach einer Weile hielt der Wagen an und ich betrachtete die Villa vor mir. Eine schöne Villa.
“Braucht ihr die Villa noch?“, fragte ich, aber ich bekam keine Antwort darauf. Dann nicht!
“Ich hol mir was zu Essen und geh dann schlafen!“, informierte ich beide künstlich lächend.
In der Küche schnappte ich mir etwas zu essen und verdrängte, dass mir die zwei Frauen beim Essen zuschauten.
Ähm, ich versuchte es zumindest.
“Setzt euch gefälligst hin oder verpisst euch!“, knurrte ich beide an. Es ist unhöflich Leute zu beobachten.
Beide folgten meinem Befehl und ließen sich gegenüber meiner Wenigkeit auf zwei Stühlen nieder und starrten mich weiter an.
“Es ist ja schön und gut das ihr Augen im Kopf habt, aber richtet euren Blick doch netterweise nicht auf mich!“, schmatze ich kauend und kochte vor Wut. Die kalten Spagetti, die ich nach feinster Küche garniert mit Ketchup hatte, würden jeden Moment fliegen lernen, wenn diese dämlichen Küche nicht ihren Blick von mir abwenden würden!
Eine Sekunde verging, drei Sekunden,fünf Sekunden, sieben Sekunden, -ich stopfte mir eine letzte Gabel mir Spagetti in den Mund-, neun Sekunden, au revoir geliebte Spagetti!
Ungläubig starrten sich beide gegenseitig an und fingen dann an zu lachen. Was lief mit denen schief?
Die beiden kriegten sich nicht mehr ein! Himmel, Hölle, Hallelulja, hatten die zwei zu viele Pillen geschluckt?
Ungeduldig schlug ich auf den Tisch.
“Wer seid ihr und was wollt ihr von mir?!? Ihr regt mich gewaltig auf und ich werde euch jede Minute die Faust in eure hässlichen Gesichter schlagen!“
Die Mädchen verstummten und blickten mich sauer und enttäuscht an.
“Schau mich nicht so an, ich habe dir nichts getan!“ Was schauten mich denn beide so an?
“Du hast nichts getan?NICHTS GETAN? Du bist einfach abgehauen und hast deine besten Freunde alleine gelassen und dich nie gemeldet!!!“, brüllte mich die eine Dunkelhaarige an. “Kath? Felice?“, fragte ich vorsichtig. Konnte das sein, dass ich meine Freunde nicht mehr erkannte?
Wütend nickte die eine, die gerade gebrüllt hatte, ich denke, dass es Felice war. Oder Kath?
“Weißt du, es ging uns allen dreckig, als dein bester Freund gestorben ist, wie mochten ihn auch, aber danach hast du uns erst abgestoßen und dann warst du vom einen Tag auf den anderen verschwunden! Einfach so!
Du hast uns nichts gesagt! Ich dachte wir wären Freunde, aber die kannst du leicht austauschen wie es scheint! Deine komischen Anhängsel nennen sich deine besten Freunde. Und auch die wirst du bestimmt hängen lassen, ALLEINE LASSEN!!!!
Und der Gang ging es auch dreckig! Und Mean! Du hast Mean total fertig gemacht, er gibt sich die Schuld, dass dein Kumpel tot ist und er ist verschlossen wie nie! Nur noch seine besten Freunde lässt er ein Stückchen an sich ran! Er ist kalt und bringt jeden um der ihn nervt, beginnt dauernd Schlägereien und hat alle zehn Minuten etwas mit einer Neuen! Und das nur, weil er dich...!“, sie brach ab, “Im Übrigen ich bin Kath“, fügte sie ruhiger hinzu. Oh, Wow, dass war eine Ansage.
“Was, und das nur, weil er dich...?“, fragte ich nach? Kath öffnete den Mund und brüllte fast schon wieder los, doch Felice hielt ihr den Mund zu und sagte sachlich und ruhig: “Das geht dich nichts an, du bist nicht mehr mit uns befreundet. Außerdem bist du nicht du selbst. Du bist völlig neben dir, du bist kälter und abweisender und wütend auf die ganze Welt!“
Es war klar, dass sie mich hassten, aber es zu hören war etwas anderes. Es klang so endgültig.
Allerdings platzte mir auch der Kragen:
“Wisst ihr, ich hasse euch auch! Ihr wart nie meine Freunde! Ich habe euch die ganze Zeit nur verarscht und ihr habt mir die Schiene als beste Freundin abgenommen!“
Ich lachte kalt und böse. Ich erzählte gerade Quatsch, aber wenn sie schlecht von mir dachten und mich hassten, dann musste ich nichts daran ändern.
“Es war witzig zuzusehen, wie ihr angefangen habt mich zu mögen und auch jetzt ist es wirklich lustig zu wissen, dass ich euch noch etwas bedeute. Denn ihr seid beide sauer auf mich und wie, und man ist nur sauer, wenn man einen mag. Sonst wäre es euch gleichgültig, dass ich wieder da bin.
Und diesen Moment finde ich besonders amüsant, denn eure kleinen, süßen Herzen zerbrechen gerade und der Glaube an mich, dass noch mein alten Ich unter einigen Schichten meines jetzigen Ichs gehen verloren, doch wisst ihr, es gibt dieses alte Ich nicht, denn es war alles nur Show.“ Boshaft lachte ich und blickte in die geschockten Gesichter von Felice und Kath. Tat das weh? Gut so.
“Wieso bist du so? Was ist mit dir passiert?“ Felice standen die Tränen in den Augen.
Gleichgültig zuckte ich mit den Schultern.
“Nichts ist mit mir. Mir geht es gut. Allerdings siehst du so aus, als müsstest du gleich weinen. Tut's weh? Ich hoffe es, denn das war mein Ziel.“
Ich drehte mich um und ging aus dem Haus. Mir lief eine Träne von meiner Wange, doch ich wischte sie nicht weg. Eine Träne hatte ich vergossen, dafür, dass ich meine Freunde angelogen hatte, sodass diese mich nun auch hassten. Was war ich nur für eine Bitch!
Ich benötigte unbedingt einen Schnaps oder mehrere. Am besten einfach mehrere Flaschen Alkohol bis ich mein Leben vergessen habe!

Familiar GangbossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt